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Quelle: www.magazin-forum.de

Unterschiedlicher könnte die Ausgangslage für die beiden Saar-Drittligisten kaum sein. Die SV Elversberg fährt ohne Druck zum Tabellenführer Heidenheim, während der 1. FC Saarbrücken beim Heimspiel gegen Preußen Münster eine äußerst wichtige Aufgabe vor der Brust hat.

Dietmar Hirsch ist ein Perfektionist. Der Trainer des Fußball-Drittligisten SV Elversberg will immer gewinnen. Das gelang seiner Mannschaft am vergangenen Wochenende beim 1:1 gegen die Spielvereinigung Unterhaching nicht. Ein unnötiges Gegentor nach einer Standardsituation verhinderte, dass die SVE in die Spitzengruppe vorstoßen konnte. „Wie wir das Tor bekommen, nervt schon ein bisschen“, sagte Hirsch und bemühte sich gleich wieder um Bodenhaftung: „Wir haben gegen eine der besten Auswärtsmannschaften der Liga gespielt. Andere Mannschaften haben gegen Haching gnadenlos verloren, wir haben einen Punkt geholt. Das ist so gesehen absolut okay.“

Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der verpasste Heimsieg dem ein oder anderen Elversberger gar nicht so unrecht war. Während Trainer Hirsch weiter davon spricht, „dass wir noch nicht einmal die Hälfte der angestrebten 45 Punkte haben“, hat Sportdirektor Roland Benschneider festgestellt, „dass wir schon noch Probleme haben, wenn wir das Spiel machen müssen. Aber da geht es uns so, wie vielen Mannschaften in der Liga, die sich auswärts leichter tun.“

Am Samstag tritt der Aufsteiger um 14 Uhr beim souveränen Tabellenführer FC Heidenheim an. Für die Hirsch-Truppe ein weiterer Gradmesser. „Eine interessante Angelegenheit“, findet der Trainer, „da werden wir sehen, wie weit wir sind.“

Ohnehin gibt man sich an der Kaiserlinde äußerst entspannt. 22 Zähler nach 15 Spielen sind weit mehr als vor der Saison erhofft. Während Präsident Dominik Holzer schon vor Wochen anmerkte, „dass wir sicherlich auch noch mal eine schwierige Phase erleben werden“, machten Hirsch und Benschneider die Mannschaft „winterfest“. Vier Akteure mit laufenden Verträgen dürfen sich einen neuen Verein suchen, gleichzeitig arbeitet der Club bereits an einer Weiterentwicklung der Mannschaft. Mit Daniel Jungwirth, Marcel Schug und Marc Gallego traf es drei Spieler, die im Aufstiegsjahr noch zum Stamm gehörten, zudem soll Talent Gianni Gotthard ausgeliehen werden. „Sie haben das professionell aufgenommen. Wir werden sie nicht vom Hof jagen, aber wir haben ihnen gesagt, dass sie wenig Chancen haben werden zu spielen“, erklärte Hirsch. Ob es im Winter weitere personelle Veränderungen geben werde, ließ er offen: „Es ist möglich, dass wir noch jemanden abgeben, aber es ist auch möglich, dass wir noch jemanden verpflichten“, sagte Hirsch. Auch für die kommende Saison wird bereits eifrig gescoutet. So munkelt man an der Kaiserlinde, dass der Verein die beiden Angreifer Andreas Voglsammer (Unterhaching) und Elia Soriano (Stuttgarter Kickers) interessant findet: „Namen werden nicht kommentiert. Aber wir schauen uns natürlich permanent Spieler an, die interessant sein könnten“, sagt Benschneider.

Von perspektivischer Planung ist der 1. FC Saarbrücken in diesen Tagen dagegen weit entfernt. Das Team von Trainer Milan Sasic erkämpfte sich beim 1:1 in Halle das vierte Auswärts-Unentschieden in Folge, hängt aber nach wie vor im Tabellenkeller fest: „Wir haben es geschafft, den Abstand zu verkürzen. Unsere Leistung war okay, die Mannschaft hat super gekämpft. Mit etwas mehr Glück wäre sogar ein Sieg drin gewesen“, sagte Sasic. Am Samstag erwartet der 1. FCS um 14 Uhr Preußen Münster im Ludwigspark. Mit einem Sieg könnten die Blau-Schwarzen den Anschluss an das untere Mittelfeld wieder herstellen. Dabei kommt es zu einem Aufeinandertreffen der besonderen Art. Beide Teams gingen mit einem beachtlichen Etat in die neue Saison und wurden von den meisten Experten als Aufstiegskandidaten gehandelt.

Nach 15 Spieltagen sieht die Realität anders aus. Es ist Abstiegskampf angesagt.