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Quelle: www.magazin-forum.de
von Patric Cordier

Die SV Elversberg hat in der vergangenen Woche die Rolle rückwärts vollzogen. Nachdem Trainer Dietmar Hirsch eine große Machtfülle zugesprochen bekam, wurde er schließlich entlassen. Immerhin: Dem Tabellen­führer Heidenheim konnte die SVE einen Punkt abtrotzen.

Stilsicher auf Tauchstation ging das Präsidium von Fußball-Drittligist SV Elversberg. Wie schon beim Rücktritt von Ex-Trainer Jens Kiefer und der Entlassung von Sportdirektor Roland Benschneider blieben die Bosse um Dominik Holzer auch beim Rauswurf von Fußballlehrer Dietmar Hirsch in Deckung, schickten den ehrenamtlichen Geschäftsführer, Swen Hoffmann, vor. Den von der SVE immer wieder eingeforderten größeren Respekt von Medien und Öffentlichkeit erarbeitet man sich so nicht. Eine richtig gute Figur macht dagegen der neue Sportdirektor und jetzt auch Trainer Roland Seitz. Auch weil er sich über die Wirkung der Umstände an seinem ersten Arbeitstag bewusst ist. „Da werden sicher einige denken: was für ‚ne Ratte. Kaum da, schon sägt er den Trainer ab“, präsentierte sich Seitz bei seiner ersten Pressekonferenz bodenständig und ehrlich. Ohne das rote Sakko von Namensvetter und Sänger Schorsch, aber auch ohne pseudo-taktische Taschenspielertricks anderer Übungsleiter rang Seitz Aufsteiger 1. FC Heidenheim einen wichtigen Punkt ab. Beim 1:1 an der Kaiserlinde setzte der Neue auf Bernard Itoua, Nico Zimmermann und Daniel Jungwirth, die unter Hirsch keine Rolle mehr spielten. Allen dreien war die Zwangspause anzumerken. Alle drei deuteten aber auch an, dass sie die Qualität der Mannschaft steigern können.

Das frühe Tor von Felix Luz (1. Minute) und die sehr defensive Spielweise der Gastgeber machte es dem Fast-Meister schwer, seine größte Qualität aufs Feld zu bringen: Das gefürchtete schnelle Umschaltspiel der Heidenheimer fand quasi nicht statt. Und weil FCH-Ikone Marc Schnatterer einen Strafstoß verschoss, Stürmer Michael Thurk wegen Tätlichkeit zur Pause die rote Karte sah und nur Philip Heise traf, blieb es am Ende beim verdienten Unentschieden. Heidenheim feierte den Aufstieg an der Kaiserlinde, die SVE holte einen weiteren Punkt für den Klassenverbleib.

Wer die SVE künftig trainiert ist noch offen. Auch weil Sportdirektor Seitz nach eigener Aussage „keine Sekunde Zeit“ hatte den Nachfolger für Trainer Seitz zu suchen, „wir werden nach Saisonschluss genug Zeit haben, einen Trainer zu finden. Heidenheim war ein Bonusspiel, wir haben jetzt drei Endspiele. Darauf konzentrieren wir uns.“ Die Anwesenheit von Wolfgang Wolf sorgte letzten Samstag schon für Spekulationen. Sicher ist, dass die SVE am Samstag bei Jahn Regensburg nach zehn Auswärtsniederlagen in Folge endlich wieder punkten will.