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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 05.09.2015)
von Heiko Lehmann
An diesem Samstag tritt die SV Elversberg zum Topspiel in der Fußball-Regionalliga bei Hessen Kassel an. Die drei Neuzugänge Maximilian Oesterhelweg, Aaron Berzel und David Schloffer werden zum Aufgebot gehören.
Mit einer Monster-Grätsche hat Innenverteidiger Kevin Maek in dieser Woche Aaron Berzel im Training beim Fußball-Regionalligisten SV Elversberg begrüßt. Berzel kam bei einer Spielform gerade noch so an den Ball, und Maek mähte den Neuzugang vom Drittligisten Preußen Münster von der Seite um. „Ich wollte zuerst abpfeifen, habe dann aber doch mal weiter spielen lassen“, sagt Trainer Michael Wiesinger und grinst. Gleich in den ersten Trainings mit den drei Neuzugängen ging richtig die Post ab – weil alle Spieler merken, dass die Hierarchie im Team wieder auf den Kopf gestellt wird. Jeder muss sich neu beweisen – nicht nur weil an diesem Samstag in der Liga beim KSV Hessen Kassel ein Topspiel ansteht (14 Uhr).
„Ich habe das eigentlich ganz gerne, wenn es zur Sache geht. Ich bin auch kein Kind von Traurigkeit“, sagt Berzel. Der 23-Jährige war vor zwei Jahren Stammspieler beim SV Darmstadt 98, als der Verein von der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufstieg. „Ich hatte eigentlich vor, in der 2. Liga durchzustarten, aber ich bekam einen starken Spieler vorgesetzt und spielte kaum noch“, erklärt der rechte Verteidiger. Mit Marc Groß und Lukas Kohler gibt es auf der Position rechts in der Vierer-Abwehrkette ebenfalls deutliche Konkurrenz. „So ist das im Fußball. Das Aufgebot ist groß, und der Trainer entscheidet, wer spielt“, sagt Berzel.
Das gilt auch für Maximilian Oesterhelweg, der oft nach dem Training noch auf dem Platz steht. „Ich hole mir fast nach jedem Training noch die Bälle und trainiere Torabschlüsse und Ballan- und mitnahmen“, sagt der 25-jährige Neuzugang vom Zweitliga-Absteiger VfR Aalen. In der 2. Bundesliga kam der Offensivspieler nur zu Kurzeinsätzen, und Engagements in der 2. und 3. Liga hatten sich in diesem Sommer nicht ergeben. „Ich schaue nur nach vorne. Hier beginnt für mich jetzt ein neuer Lebensabschnitt. Wir wollen alle in die 3. Liga“, sagt Oesterhelweg, der wie Berzel bei der SVE einen Vertrag bis Juni 2017 unterschrieben hat.
Der dritte Neue im Bunde ist David Schloffer vom österreichischen Erstligisten Sturm Graz. Der 23-Jährige hat eine komplette Vorbereitung samt Testspiele in Graz absolviert, bestand gestern den Medizincheck in Elversberg und würde am liebsten gleich gegen Kassel auflaufen. „Ich bin topfit, will wieder auf den Platz. Mir fehlen die Spiele, in denen es um etwas geht, ohne Ende“, sagt Schloffer, der sich bewusst für Deutschland entschieden hat: „Einen Verein wie Elversberg findest du in Österreich höchstens in der 1. oder 2. Liga. Ich hatte Kontakt zu Michael Wiesinger, und dass ich mich für die SVE entschieden habe, war eigentlich ganz einfach.“
Wiesinger bezeichnet alle drei Neuzugänge als Arbeiter und wird alle drei wohl in das Aufgebot für das Spiel in Kassel holen. Schloffer und Berzel haben sogar gute Chancen, in der Anfangsformation zu stehen. Die allwöchentliche Kaderfindung wird ohnehin ein Luxusproblem für den Trainer. 24 Feldspieler und zwei Torhüter stehen zur Verfügung. „Wir haben den Weg mit den vielen Spielern bewusst gewählt und sind der Meinung, dass wir alle in dieser Saison brauchen werden“, sagt Wiesinger, der in Kassel auf Matthias Cuntz (gesperrt) verzichten muss. Ob Jan Washausen (Wadenprobleme) spielen kann, wird vor Ort entschieden.
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