Quelle. Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 02.05.2017) von Philipp Semmler
Die SV Elversberg hat durch ein 3:1 gegen Pirmasens die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga klargemacht.
Die SV Elversberg hat es geschafft. Durch einen 3:1 (2:0)-Heimsieg gegen Abstiegskandidat FK Pirmasens ist die SVE nicht mehr von einem der beiden ersten Tabellenplätze der Fußball-Regionalliga Südwest zu verdrängen. Damit hat das Team die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga eingetütet.
Große Freudentänze der Spieler gab es nach dem Schlusspfiff dennoch nicht. Vielmehr schien die Erleichterung über das Erreichen des ersten Zwischenziels auf dem Weg in die 3. Liga zu überwiegen. „Klar freut man sich“, erklärte Kapitän Thomas Birk: „Aber wir haben noch nichts erreicht. Erst wenn wir aufsteigen sollten, werden wir die Leinen so richtig loslassen.“
Sein Trainer Michael Wiesinger nahm derweil ein paar Meter weiter strahlend Glückwünsche entgegen. „Dass wir die Aufstiegsspiele so früh festmachen würden, war noch vor dem Spiel beim 1. FC Saarbrücken nicht abzusehen, sagte er zufrieden. Mit dem 2:1-Derbysieg beim FCS vor einer Woche hatte sein Team den hartnäckigen Verfolger abgeschüttelt. Nun lobte Wiesinger sein Team: „Alle haben bislang einen guten Job gemacht.“
Einen guten Job machte seine Mannschaft gegen Pirmasens vor allem in der ersten Hälfte. Da war die SVE in allen Belangen überlegen. Das musste auch FKP-Trainer Peter Tretter anerkennen: „Wenn es da 4:0 für Elversberg steht, können wir uns nicht beschweren.“ Statt 4:0 stand es beim Seitenwechsel aber „nur“ 2:0. Die Treffer gelangen Florian Bichler und Julius Perstaller, die schon gegen den FCS getroffen hatten. Das 1:0 erzielte Bichler vor 1359 Zuschauern bereits nach fünf Minuten. Er umkurvte nach einer Hereingabe von Perstaller den ehemaligen Elversberger Daniel Kläs im Pirmasenser Tor und schob zum 1:0 ein. Zwei Minuten vor der Pause legte Perstaller mit einem Schlenzer aus 16 Metern nach Vorarbeit von Bichler das 2:0 nach.
Elversberg kam dann etwas schlafmützig aus der Kabine. Und dies wurde prompt bestraft. Vier Minuten nach der Pause köpfte Charles Rugg eine Freistoß-Hereingabe von Dominik Rohracker – ebenfalls ein Ex-Elversberger – zum 1:2-Anschlusstreffer ins Netz. Rugg hatte in der 74. Minute sogar die Riesenchance zum Ausgleich. Doch SVE-Torwart Daniel Batz fischte einen Schuss des Gäste-Akteurs gekonnt aus dem Winkel.
Sieben Minuten später machte Marco Kehl-Gomez dann zwei Tage vor seinem 25. Geburtstag den Sack zu. Er beförderte eine scharfe Freistoß-Hereingabe des eingewechselten Niko Dobros mit der Hacke zum 3:1 ins Netz. Jan Washausen fälschte den Ball noch leicht ab, aber die Kugel wäre wohl auch ohne diese Berührung im Netz eingeschlagen.
„Was wir heute erreicht haben, ist gar nicht hoch genug zu bewerten. Zumal uns das Drama von Zwickau aus der letzten Saison schon noch begleitet hat“, sagte SVE-Kapitän Birk. Am FSV Zwickau war Elversberg im Mai vor einem Jahr in den Aufstiegsspielen knapp gescheitert (1:1 und 0:1). Bichler hofft, dass dieses Scheitern nun ein Plus in den Aufstiegsspielen ist. „Wir haben fast alle schon Erfahrung in der Relegation. Das kann ein Riesenvorteil sein“, erklärte der 25-Jährige.
Für ihn könnte es in den Aufstiegsspielen ein Wiedersehen mit einem Ex-Club geben. Denn dort trifft die SVE am 28. und 31. Mai entweder auf die Spvgg. Unterhaching oder den SV Meppen. Bichler spielte bis 2015 für Unterhaching. Ob es für die SVE gegen Nord-Meister Meppen oder Süd-Meister Unterhaching geht, soll nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes „zeitnah“ ausgelost werden. Elversbergs Trainer Wiesinger hat beide Gegner schon auf dem Schirm. „Es sind zwei ganz unterschiedliche Mannschaften. Unterhaching hat eine sehr junge Truppe, Meppen dagegen sehr viele erfahrene Spieler.“
Unabhängig vom Ausgang der Relegation hat die SVE gestern ihren ersten Neuzugang für die neue Runde verkündet: Defensivspieler Bryan Gaul (27) kommt von Kickers Offenbach ins Saarland. Der 1,95 Meter große US-Amerikaner erhält einen Vertrag bis 2019.
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