Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 24.05.2017) von Patric Cordier
Der Fußball-Regionalligist geht das Saarlandpokal-Finale in Bestbesetzung an. Kapitän Manuel Zeitz sieht den Gegner SV Elversberg favorisiert.
Zwei Mal traf der 1. FC Saarbrücken in dieser Saison auf die SV Elversberg. Beide Male ging der FCS in Führung, am Ende hieß es jeweils 2:1 für die SVE. Wenn man so will, brachte dieser direkte Vergleich am Ende die Entscheidung darüber, wer in die Aufstiegsspiele geht und wer jetzt schon für ein weiteres Jahr Fußball-Regionalliga planen kann. Auch darum will der FCS - im vereinsseitig ausgerufenen "Übergangsjahr" Dritter der Abschlusstabelle - unbedingt das Saarlandpokalfinale gegen den Meister gewinnen und sich damit für den DFB-Pokal qualifizieren.
"Es fehlte uns in beiden Spielen auch das Glück", sagt FCS-Kapitän Manuel Zeitz: "Wenn wir das zweite Tor nachlegen, wird es auch für die SVE verdammt schwer, zurückzukommen." Die Ansetzung des Pokalfinales kurz vor den Aufstiegsspielen hält Zeitz nach wie vor für "sehr ärgerlich, auch wenn es uns dieses Mal nicht betrifft". Dass die Elversberger am vergangenen Samstag spielfrei waren, könnte ein kleiner Vorteil sein. Der größere liegt im Kader selbst. "Die SVE hat eine enorme Breite und große Qualität im Kader", sagt Zeitz: "Egal wer da spielt, wir müssen an unsere Grenzen gehen, um überhaupt eine Chance zu haben. Gelingt uns das aber, können wir gegen jede Mannschaft der SVE mithalten."
Der Club aus der Landeshauptstadt kann in Bestbesetzung antreten. Stürmer Kevin Behrens, der beim 2:1-Erfolg gegen den KSV Hessen Kassel am Samstag mit einer Platzwunde am Kopf ausgewechselt und mit drei Stichen genäht wurde, steht an diesem Donnerstag (17 Uhr, Waldstadion in Homburg) ebenso zur Verfügung wie die geschonten Steven Zellner (eingeklemmter Ischiasnerv) und Sascha Wenninger (muskuläre Probleme). Außerdem ist damit zu rechnen, dass die gegen Kassel nicht eingesetzten Stammkräfte wie Zeitz, Alexandre Mendy oder Mario Müller wieder in die Startformation rotieren.
"Wir haben an Bord, was wir brauchen", sagt FCS-Trainer Dirk Lottner, der sich nicht auf personelle Spekulationen über den Gegner einlassen möchte: "Die hatten zehn Tage Zeit, sich auf drei wichtige Spiele zu fokussieren - auch wenn die beiden Aufstiegsspiele sicher noch wichtiger sein dürften. Sie werden die Philosophie nicht ändern, egal wer aufläuft. Keine der beiden Seiten wird am Donnerstag irgendwelche Zaubertricks aufführen." Für seine Mannschaft gehe es darum, "den unbändigen Willen auf den Platz zu bringen, eine gute Saison mit etwas Greifbarem - also dem Pokal - abzuschließen".
Der Saarländische Fußballverband rechnet trotz der Fernsehübertragung im Rahmen des "Finaltages der Amateure" (live in der ARD-Konferenz) mit bis zu 7000 Zuschauern. Dabei werden die FCS-Fans im Waldstadion sicher wieder in der Überzahl sein. Teile der Anhänger nutzen den Entlastungszug um 14.23 Uhr Uhr ab Saarbrücken, andere wollen sich bereits um 12 Uhr beim Maifest auf dem Homburger Markt treffen und dann gemeinsam zum Stadion pilgern. "Damit wird sich für uns die sogenannte Vorspielphase verlängern. Wir sind aber auch darauf vorbereitet", sagt Alexandra Besse, Einsatzleiterin der Homburger Polizei, die - wie alle Fußballfans - auf einen nur sportlich spannenden Pokalabend hofft. Der FCS hat nach eigenen Angaben bis Dienstag 12 Uhr über 1400 Karten im Vorverkauf abgesetzt.
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