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Quelle: www.swp.de
Autor: RÜDIGER BERGMANN | 22.09.2012

Ein Tiefflieger sorgt für Hochstimmung: Florian Treskes Kopfball über der Grasnarbe leitete das 2:0 des SSV 1846 Ulm gegen Elversberg ein. Und Fabio Kaufmann legte spät nach. Farbtupfer eines schönen Fußball-Abends in der Regionalliga.

Ende gut, alles gut. Auf der Zielgeraden beider Halbzeiten hatten die Spatzen den längeren Atem. Zwei Minuten vor der Pause gingen sie in Führung, drei Minuten vor Feierabend machten sie den Deckel zu.

2:0 gegen den SV Elversberg - das kann sich sehen lassen. Und zwar beileibe nicht nur vom Zahlenwerk her. Mit einer engagierten, erfrischenden und zumindest teilweise auch abgeklärten Vorstellung bauten die Ulmer Regionalliga-Fußballer ihre beachtliche Serie aus: Nur eines der zurückliegenden sieben Spiele endete für den Neuling mit einer Niederlage.

Die 1700 Zuschauer starke Galerie fühlte sich richtig gut unterhalten. Im Gegensatz zu Frank Kiefer. Der Elversberger Trainer war vor allem von der ersten Hälfte restlos bedient: "Da haben uns die Ulmer Leidenschaft vorgelebt und ein Riesenspiel gemacht."

Gerade noch rechtzeitig drückte sich dies im Zahlenwerk aus. Vor allem, als Florian Treske und Moussa Touré in einer Doppelszene an Torwart Kenneth Kronholm und dem Kopf von Innenverteidiger Lukas Billick gescheitert waren (30.), gerieten Aufwand und Ertrag in Unordnung. Doch in der 43. Minute holte Treske Versäumtes nach, köpfte eine Ecke von Max Bachl-Staudinger "mit der Nase am Rasen" artistisch und wuchtig zum 1:0 ein.

Dieser Vorsprung war beredtes Zeugnis einer kämpferischen Leistung, mit der die technisch versierteren Saarländer regelmäßig vor dem Strafraum des SSV 46 gestoppt wurden. Und diese Überlegenheit in den Zweikämpfen nutzten die Ulmer immer wieder zu gepflegten Ballpassagen. "Wir haben unseren Aufwärtstrend fortgesetzt", durfte Coach Stephan Baierl mit Recht konstatieren.

Dabei bewies sein Team viel Herz, biss sich durch. Was gar nicht selbstverständlich war. Die beiden starken Innenverteidiger Daniel Reith und Johannes Reichert (sie stellten Top-Torjäger Abedin Krasniqi kalt) plagten sich mit Magen-/Darmproblemen über die Runden, Dauerläufer Sebastian Griesbeck wandelte am Rande einer Zerrung, der kluge Impulsgeber Ruben Rodriguez musste mit muskulären Problemen ausgewechselt werden. Doch all das vermochte die Spatzen nicht vom Erfolgsweg abzubringen.

Elversberg gestaltete die zweite Hälfte zwar ausgeglichen, hatte aber nur zwei dicke Gelegenheiten. Und die entschärfte Spatzen-Keeper Holger Betz innerhalb einer Minute famos - vor allem, wie er den Flachschuss von Christian Gross zur Ecke lenkte (70.), war riesig. Die Gäste wurden zunehmend ungehalten, holten sich in kurzer Zeit vier Gelbe ab, doch die Spatzen ließen sich nicht aus dem Rhythmus bringen. Der für den nicht überzeugenden Touré eingewechselte Fabio Kaufmann drosch den von Florian Treske mit der Brust vorgelegten Ball bei einem Konter aus 22 Metern als Aufsetzer unhaltbar ins Netz (87.). Ein starkes Stück mit dem schwachen Fuß.

Zumindest bis heute Nachmittag sind die Ulmer auf Platz vier geklettert, haben seit 280 Minuten keinen Gegentreffer mehr geschluckt. Über eine disziplinierte Grundordnung vor allem im zentralen Mittelfeld sind sie mittlerweile in der Lage, auch ihre spielerischen Elemente zur Geltung zu bringen. Das zufriedene Publikum dankte es in den kurzweiligen eineinhalb Stunden mit wohlwollender Akustik. Nächsten Freitag gegen den 1. FC Kaiserslautern II haben sich die Spatzen eine größere Kulisse verdient.