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www.suedkurier.deDer SC Pfullendorf sieht sich moralisch gestärkt, dennoch steht ihm beim Spitzenreiter in Elversberg eine Mammutaufgabe bevor.SV 07 Elversberg – SC Pfullendorf (Freitag, 19 Uhr, Stadion an der Kaiserlinde). – Was so ein unverhoffter Sieg in letzter Minute in Koblenz alles beeinflussen kann. Da zeigen die Pfullendorfer in überschwänglicher Freude, wie viel Ballast ihnen von den Schultern abgefallen ist. Da wächst plötzlich ihr eigenes Selbstwertgefühl, gilt nun kein Bangemachen, wenn es heute auf die fünfeinhalbstündige Anreise zum aktuellen Tabellenführer geht. „Wir sind so selbstbewusst, in Elversberg zumindest einen Punkt anzupeilen“, spricht Sportclub-Coach Adnan Sijaric in diesem Sinne, obgleich es ihm schwant, dass bei den Saarländern eine „Mammutaufgabe“ zu lösen ist.
Denn die Sportvereinigung Elversberg wird als sportliches Schwergewicht gehandelt, hat sich im Spitzenduell mit 2:1 gegen Hoffenheim durchgesetzt, diesem scheinbar übermächtigen Gegner somit die erste Niederlage beigebracht und ihn gleichzeitig entthront. „Meine Mannschaft hat in diesem Spitzenspiel, das diesen Namen auch verdient hatte, leidenschaftlich gekämpft. Wir werden daran arbeiten, Rang eins nicht nur für eine Woche übernommen zu haben“, betont SVE-Trainer Jens Kiefer. Sein neuer Abwehrchef Timo Wenzel, der 106 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart und Kaiserslautern auf dem Buckel hat, meint sogar, alles andere als ein Sieg gegen Pfullendorf wäre für ihn eine Riesenenttäuschung. Der Coach weiß bei seiner Kampfansage an den Sportclub zudem mit dem Ex-Zweitligaspieler Abedin Krasniqi (9 Tore) einen außergewöhnlichen Torjäger in seinen Reihen.
Ihr zweitbester Schütze Kevin Feiersinger (5 Tore) konkurriert mit Pfullendorfs bestem Silvio Battaglia auf Augenhöhe. Und in der Hinterhand befindet sich noch der auch dem SCP in dieser Saison offerierte, aber verschmähte Stürmer Angelo Vaccaro.
Da sind beim Sportclub wieder kernige Abwehrrecken um Kapitän Michael Falkenmayer gefragt, gilt es einmal mehr, stabil zu stehen. Sijaric hatte seinen Spielern in Koblenz zuletzt nicht viel vorzuwerfen, lobte die taktische Disziplin, durch die das Defensivkonzept gut aufgegangen sei. „In der Offensive müssen wir's aber besser machen!“ Entgegenkommen dürfte seiner Elf, dass die Saarländer wohl die Spielregie übernehmen werden und der SCP dadurch mehr Freiräume bekommt.
Dass Marc Kuczkowski ein „wichtiger Mann“ sei, habe er mit seinem 1:0-Treffer in Koblenz bewiesen. „So ein Tor macht bei uns sonst keiner“, streicht Sijaric die Unberechenbarkeit seines Strafraumwühlers heraus, der es seinen Gegenspielern schwer macht, weil er völlig untypische Laufwege beherrscht.
Nach abgelaufener Gelbsperre wieder ins Team zurückkehren wird der zentrale Defensivmann Andreas Frick. Sein Coach schließt nicht aus, ihn wegen seiner körperbetonten Spielweise sogleich in die Startformation zu nehmen. „Ich halte auf den Jungen große Stücke!“ Auch Christian Jeske käme nach langer Rekonvaleszenz konditionell jetzt immer besser in Fahrt, könne im Offensivbereich weitere Akzente setzen und würde so für mehr Qualität und Variationsmöglichkeiten bürgen. Immer noch nicht verfügbar sind Manuel Stark, Tobias Kunter und Todor Staykov.