Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 01.11.2012) von SZ-Mitarbeiter Ralph Tiné
Homburg. Wenn die SV Elversberg heute um 19 Uhr zum Derby in der Fußball-Regionalliga beim FC Homburg antritt, gibt es auf beiden Seiten ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Während die Erinnerungen von FCH-Stürmer Aleksandre Karapetian, der bis zum Januar dieses Jahres Spieler der SVE war, einen bitteren Beigeschmack haben, kehrt Homburgs Aufstiegstrainer von 2010, Jens Kiefer "ausschließlich mit positiven Gefühlen" nach Homburg zurück. "Ich habe noch relativ viele Kontakte dort. Mit ein paar davon ist sogar fast schon eine Freundschaft entstanden. Ich freue mich riesig, als Trainer einer anderen Mannschaft im Waldstadion spielen zu dürfen", erzählt der 37-Jährige, der im Sommer 2010 nach Elversberg wechselte.
Zunächst war Kiefer noch Co- des damaligen Chef-Trainers Günter Erhardt. Nach einer Zwischenstation als Verantwortlicher der Elversberger Oberliga-Mannschaft trat er nach Erhardts Demission im September 2011 dessen Nachfolge an. Kiefer krempelte den Kader seit seinem Amtsantritt kräftig um. Mit Erfolg: Die SVE steht aktuell punktgleich hinter der TSG Hoffenheim II auf Platz zwei. Gegen den Tabellenzehnten aus der Saarpfalz will Kiefer die Favoritenrolle nicht von sich schieben: "Wenn man die Tabelle betrachtet, sind wir mit Sicherheit leicht favorisiert", sagt der Trainer. Er warnt aber vor der Heimstärke des FCH und dem "besonderen Reiz von Derbys", die klar erscheinende Kräfteverhältnisse zuweilen über den Haufen werfen können. Zudem hat Kiefer gerade erst vergangene Woche die Erfahrung gemacht, dass sich auch manch sicher geglaubter Sieg in eine bittere Niederlage verwandeln kann. Mit 2:5 unterlag der damalige Spitzenreiter zu Hause dem FSV Mainz 05 II, die vor dem Duell auf Rang 17 standen. Damit hatten wohl die wenigsten Elversberger gerechnet. Für den Trainer war es dagegen nicht ganz unerwartet. "Das hatte sich schon vorher angedeutet. Wir waren zu locker und überheblich", gibt sich Kiefer selbstkritisch.
Sein Homburger Pendant Christian Titz baut auf die Unterstützung der Zuschauer. "Wir wissen, dass das ein ganz wichtiges Spiel für die Fans ist", sagt Titz. Gegen die SVE, die er als "mit die spielstärkste Mannschaft in der Liga" ansieht, setzt der FCH-Trainer auf die eigene Heimstärke. 21 Spiele war seine Mannschaft im Waldstadion ungeschlagen, bevor dieser Nimbus durch die 1:2-Pleite gegen Wormatia Worms verpuffte. Titz hofft, dass die Niederlage nur ein Ausrutscher war: "Wir wollen, dass das eine Mal auch für lange Zeit das letzte Mal bleibt".
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