Quelle:
www.magazin-forum.de (veröffentlicht am 13. November 2015)
von Philipp Häfner
Die SV Elversberg ist nach dem 0:1 in Mannheim auf den dritten Platz abgerutscht. Eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft wurde bitter bestraft.Wir wollen dort sicher nicht auftreten, als hätten wir Tag der offenen Tür“, kündigte SVE-Coach Michael Wiesinger den erwartet defensiven Auftritt seiner Mannschaft bei Waldhof Mannheim an. Der Wiesinger-Elf gelang es in den kompletten 90 Minuten dann auch, so gut wie nichts zuzulassen. Doch als einmal die Tür offen war, versenkte Sebastian Lindner das Spielgerät trocken in die rechte untere Ecke. SVE-Keeper Morten Jensen war nach 67 Minuten chancenlos. Einen kurzen Moment war die Defensive der SVE nicht konsequent genug und prompt klingelte es. Gerade in der Phase, als die SVE sich aus ihrer defensiven Grundordnung heraus mehr nach vorne traute, fiel das Gegentor. „Ich hatte im Gefühl, dass es die entscheidende Phase des Spiels ist. Ich dachte nur, dass wir den entscheidenden Punch setzen können“, sagte Wiesinger.
Chancenlos war die SVE aber keinesfalls. Neben einem Lattentreffer von Patrick Dulleck, prüften Max Oesterhelweg und Markus Obernosterer den Mannheimer Schlussmann. Doch genau inmitten dieser Drangphase krachte der Ball an den Pfosten der SVE, und die Mannheimer nutzten die aufkommende Unordnung in der Defensive gnadenlos aus. Die knapp 7.200 Zuschauer sahen ein gutes Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Angepeitscht von der überragenden Kulisse hatte Mannheim dabei das bessere Ende auf seiner Seite.
„Es ist unglaublich schwer, hier zu spielen, dennoch hatten wir Chancen, um hier etwas mitzunehmen“, so der neu in die Mannschaft gekommene Florian Pflügler. Letztendlich wäre auch ein Punkt verdient gewesen. Mannheim war jedoch in den entscheidenden Situationen um Nuancen konsequenter. „Ich bin schon ein wenig enttäuscht, meine Mannschaft hat in der Halbzeit gemerkt, dass hier etwas drin ist. Leider hat es nicht geklappt“, so Trainer Wiesinger.
Mannheim bleibt durch den Sieg an der Spitze, während die SVE aufgrund des Sieges von Eintracht Trier auf den dritten Tabellenrang abrutscht und sich erstmals seit Wochen nicht mehr auf einem Relegationsplatz wiederfindet. „Wichtig ist, wo wir am Ende stehen, nicht, wo wir im Winter stehen“, sagt Pflügler, und er ergänzt: „Natürlich wäre es schön gewesen, aber abgerechnet wird bekanntlich am Schluss.“
Trotz der Niederlage blieb Michael Wiesinger selbstbewusst und kündigte an: „Wir werden oben dranbleiben“, und ergänzte lachend in Richtung seines Kollegen Kenan Kocak: „Ihr kommt ja auch noch zu uns.“ Um weiterhin die Spitze unter Druck zu setzen, muss am kommenden Montag gegen die Zweitvertretung der TSG Hoffenheim der nächste Sieg folgen. Weiterhin verzichten muss SVE-Coach Wiesinger auf Kevin Maek, David Schloffer und Mathias Cuntz. Marc Gross war nach seinem Muskelfaserriss gegen Mannheim wieder im Kader, blieb aber ohne Einsatz. In diesem Jahr werden noch drei Spieltage der Regionalliga Südwest ausgetragen. Unter anderem geht es für die SVE gegen den direkten Konkurrenten aus Trier. Torwart Jensen sagt: „Natürlich ist es schöner, über Weihnachten auf einem Relegationsplatz zu stehen.“ Die Elversberger haben es in der eigenen Hand.
