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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 13.05.2016)
von Heiko Lehmann
Das Etappenziel Relegationsplatz hat die SV Elversberg erreicht – aber gegen wen sie um den Drittliga-Aufstieg spielen werden, wissen die SVE-Verantwortlichen noch nicht. Das sorgt für Planungsprobleme.
Für eine rauschende Party und ausgelassene Stimmung ist es beim Fußball-Regionalligisten SV Elversberg noch zu früh. Dennoch war die Erleichterung am Mittwochabend nach dem 7:1 gegen den SV Saar 05 und den damit erreichten Relegationsplatz spürbar. „Man merkt den Jungs die Freude an, aber gleichzeitig haben sie eine gewisse Spannung für die bevorstehenden Aufgaben. Das imponiert mir sehr“, sagte Elversbergs Trainer Michael Wiesinger nach dem Derbysieg.
Der Fokus liegt auf den beiden Aufstiegsspielen zur 3. Fußball-Liga am 25. und 29. Mai – wobei noch nicht klar ist, gegen wen die SV Elversberg spielt. Klar ist, dass die SVE und Waldhof Mannheim als Vertreter der Regionalliga Südwest für die Relegation feststehen. Der Gegner der SVE ist entweder der Meister der Regionalliga West (SF Lotte) oder der Meister Nordost (Berliner AK oder FSV Zwickau). Laut DFB wird erst ausgelost, wer gegen wen spielt, wenn der Meister der Regionalliga Südwest feststeht. Dies könnte bereits morgen feststehen, wenn die SVE Waldhof zum Spitzenspiel empfängt (14 Uhr).
Gewinnt Mannheim und ist somit Meister, dann lost der DFB am kommenden Dienstag, 15 Uhr, live im Internet auf der Facebook-Seite der 3. Liga die Relegationspartien aus. Gewinnt Waldhof nicht, wird nach dem letzten Spieltag am 21. Mai gegen 16 Uhr – ebenfalls live im Internet – ausgelost. Dann würden den Vereine gerade einmal vier Tage Zeit bleiben um sich auf das erst Spiel konkret vorzubereiten.
„Wir würden gerne sofort auslosen, wer gegen wen spielt. Alles andere ist mit einem riesen Aufwand verbunden und aus meiner Sicht unnötig“, sagt Wiesinger, der am Sonntag den FSV Zwickau vor Ort beobachtet, während Co-Trainer Oliver Beer zum Spiel des Berliner AK fährt. „Wir müssen dreigleisig fahren, da wir den Gegner nicht kennen. Lotte haben wir schon beobachtet“, sagt Wiesinger.
Auch bei Waldhof Mannheim stößt die Auslosungs-Prozedur auf Unverständnis. „Uns Spielern ist es relativ gleich, wann wir erfahren, gegen wen wir spielen. Trotzdem ist das Ganze, wenn es soweit käme, vier Tage vor dem Spiel extrem fan-unfreundlich und in der Organisation auch sehr schwierig“, sagt Waldhof-Kapitän Hanno Balitsch. Auch die SF Lotte bestätigten großes Interesse an einer sofortigen Auslosung. Der DFB begründet die späte Auslosung damit, dass in diesem Fall keine Manipulation stattfinden könne, um Erster oder Zweiter in der Regionalliga Südwest zu werden und so den vermeintlich leichteren Gegner zu haben.
Die SF Lotte, die SVE und der SV Waldhof sind sich einig, dass der DFB nicht von seinen Statuten abweicht. „Wir werden das alles wohl akzeptieren müssen“, sagt Wiesinger und ruft stattdessen als Zwischenziel zwischen erreichter Relegation und den Relegationsspielen die Meisterschaft aus. In diesen Spielen nicht mehr von der Partie wird SVE-Stürmer Patrick Dulleck (Rückenprobleme) sein, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft und nicht verlängert wird. „Ich habe mich bereits vor zwei Wochen mit Patrick darüber unterhalten und ihm offen und fair mitgeteilt, dass ich in der kommenden Saison nicht mehr mit ihm plane“, sagt Wiesinger.
Meinung:
Wiesinger hat die Basis gelegt
Von SZ-Redakteur Mark Weishaupt
Michael Wiesinger hat Wort gehalten. Vor nicht mal einem Jahr, bei seiner Vorstellung als neuer Cheftrainer der SV Elversberg, hatte der Ex-Profi angekündigt: „Wir wollen auf einen der beiden Relegationsplätze.“ Dieses Etappenziel hat der Bayer erreicht – mit einer Mannschaft, die zweifelsohne zum Besten zählt, was man sich in dieser Regionalliga so anschauen kann.
Wiesinger hat verhindert, dass es nach der Winterpause zu dem bei der SVE obligatorischen Einbruch kam, hat immer und immer wieder die Zügel angezogen – und hatte aufgrund eines großen Kaders auch immer die Möglichkeit, den Konkurrenzkampf in der Truppe hochzuhalten. Ob Wiesinger seine zweite Ansage, den tatsächlichen Drittliga-Aufstieg, auch realisieren kann, dazu gehört in den beiden Relegationsspielen immer auch ein bisschen Glück. Aber die Basis dafür ist gelegt.
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