Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 14.05.2016) von Heiko Lehmann
Die SV Elversberg will Meister der Fußball-Regionalliga Südwest werden. Dafür muss sie an diesem Samstag gegen Waldhof Mannheim gewinnen. Der Titelgewinn bringt dem Verein allerdings keinerlei Vorteile. Eigentlich müsste es ein Kracher sein, das Spitzenspiel um die Meisterschaft. Die SV Elversberg, Tabellenzweiter des Fußball-Regionalliga Südwest, empfängt an diesem Samstag (14 Uhr) am vorletzten Spieltag den Spitzenreiter Waldhof Mannheim. Ein Punkt trennt die Clubs in der Tabelle. Doch die Meisterschaft zählt in dieser Liga höchstens auf dem Papier. Unabhängig vom Ausgang können sich die SVE und Waldhof erst in den Aufstiegsspielen am 25. und 29. Mai für die 3. Liga qualifizieren. Die Gegner (SF Lotte, FSV Zwickau oder Berliner AK) werden frühestens am kommenden Dienstag ausgelost.
„Für uns ist es ein Spitzenspiel, das wir gewinnen wollen. Unser nächstes Ziel ist die Meisterschaft“, sagt Elversbergs Trainer Michael Wiesinger, der froh ist, vor der bevorstehenden Relegation mit Mannheim und der TSG Hoffenheim II zwei starke Gegner zu haben. „Ich kenne meine Mannschaft. Und es ist gut, dass wir zwei Gegner von diesem Kaliber haben, um die Spannung hochzuhalten“, findet Wiesinger. Die Gedanken an die Relegation sind auch bei den Spielern der SVE vordergründig, auch wenn gegen Mannheim ein Sieg her soll. „Ich konnte als Kind schon nicht verlieren, das ist heute auch noch so. Ich werde gegen Mannheim alles reinhauen“, sagt Verteidiger Aaron Berzel.
Mehr als 3000 Zuschauer erwartet die SVE an diesem Samstag im möglicherweise entscheidenden Spiel um eine nicht wichtige Meisterschaft. Auch vom DFB wird der Titel nicht besonders honoriert. „Es gibt einen Pokal und Medaillen. Einen finanziellen Bonus gibt es nicht“, sagt Sascha Döther, Geschäftsführer der Regionalliga Südwest GbR.
Dennoch ist es das Schaulaufen der beiden mit Abstand besten Regionalliga-Mannschaften im Südwesten, das sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch die möglichen Gegner in der Relegation ansehen werden. Eine Änderung in Aufstellung und Taktik hat Wiesinger nicht geplant. „Unsere Gegner kennen uns ohnehin schon aus Beobachtungen – so wie wir sie kennen. Wir werden nicht taktieren und unsere stärkste Elf auflaufen lassen“, sagt er.
Mittelfeldspieler Matthias Cuntz wird nicht im Kader stehen. Der 26-Jährige ist an der Wade verletzt, wird geschont und soll bei der TSG Hoffenheim II einen Härtetest für die Relegation absolvieren. Anders als gegen den SV Waldhof am Samstag denkt auch Wiesinger über Schonung in Hoffenheim nach. „Vier Tage vor dem ersten Relegationsspiel werden wir mit Sicherheit Spieler schonen, wenn sie es brauchen. Allerdings haben wir einen großen Kader und werden in Hoffenheim eine Mannschaft aufbieten, die sehr stark sein wird“, blickt Wiesinger voraus.
Im letzten regulären Heimspiel an diesem Samstag sowie und im Relegations-Heimspiel werden die Fans der SV Elversberg noch auf ihre angestammte Fantribüne verzichten müssen. Wie die SVE mitteilte, soll die neue Tribüne für die Heimfans erst zur neuen Saison fertig gestellt werden. Dass dieser Umstand der Stimmung in der Urspharm-Arena nicht zwingend schadet, haben die SVE-Fans in der Rückrunde mehrfach unter Beweis gestellt.
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