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Quelle: www.magazin-forum.de
von Philipp Häfner

Die SV Elversberg überwintert mit 51 Punkten auf der Habenseite. Eine sensationelle Ausbeute. Doch Trainer Michael Wiesinger warnt sein Team vor zu viel Selbstzufriedenheit.

Die Bilanz ist beeindruckend. 51 Punkte, nur zwei Niederlagen, sieben Zähler Vorsprung auf den nächsten Konkurrenten. Die Zielsetzung von Sportdirektor Roland Seitz, „die Liga ein Stück weit zu dominieren“, hat die SV Elversberg mit beeindruckender Vehemenz umgesetzt: „Wir haben bravourös geliefert, ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen“, sagte Trainer Michael Wiesinger nach dem souveränen 2:0-Erfolg seines Teams bei der U23 des 1. FC Kaiserslautern. Max Oesterhelweg traf früh zur Führung, Edmond Kapllani machte spät den Deckel drauf. „Es ist eigentlich das einzige, was ich zu bemängeln hatte. Wir haben wenig zugelassen, hatten das Geschehen jederzeit im Griff, haben aber viel zu spät das entscheidende Tor gemacht. Wir müssen noch ein Stück weit gieriger werden“, sagte Wiesinger, der sein Team bis zum neunten Januar in die Winterpause entließ. Danach will der Coach die Spannung hochhalten, den Titel perfekt machen und keine Schwächephase zulassen. „Es ist viel passiert in diesem Jahr in Elversberg. Wir haben nun die Gelegenheit, das Jahr wieder Revue passieren zu lassen und einige Schlüsse zu ziehen. Wir sind jetzt der absolut Gejagte, und dieser Herausforderung müssen wir uns stellen. Wenn du oben stehst, musst du sehr wachsam sein, die Konkurrenz wird nicht schlafen.“

„Noch gieriger werden“

Konkurrenz ist das große Stichwort, das auch bei der SVE großgeschrieben wird. Trotz zahlreicher Ausfälle gibt es Woche für Woche Härtefälle. In Kaiserslautern traf es Mittelfeldmotor Matthias Cuntz und Torjäger Edmond Kapllani. „Wir haben eine große Konkurrenz im Training, und das war von uns auch genauso gewünscht. Ich mag es, wenn es Tag für Tag zur Sache geht und jeder Spieler um einen Platz im Kader kämpfen muss.“

Seit Monaten nicht mehr im Kader sind die beiden Verteidiger Kevin Maek und Steffen Bohl. Maek, im Vorjahr absoluter Leistungsträger, fällt wegen einer Adduktorenreizung aus, Bohl plagen Schambeinprobleme. „Das sind beides sehr langwierige Sachen, wir können schlecht einschätzen, wann sie uns wieder zur Verfügung stehen“, sagt Sportvorstand Seitz.

Innenverteidiger Maek, der in seiner Karriere schon wegen einer Kreuzbandverletzung monatelang ausfiel, plant „frühestens im Februar“ seine Rückkehr ins Training. „Ich darf nichts überstürzen, muss wieder komplett schmerzfrei sein.“

Roland Seitz will die „besinnlichen Tage“ nutzen, um sich Gedanken zu machen. Da Außenbahnspieler Sven Sellentin bis Saisonende ausfällt, sollte ursprünglich ein Neuer für diese Position her. Doch plötzlich trumpft Florian Bichler dort auf. „Genau das erwarte ich von einem Spieler, der glaubt, zu wenig zu spielen. Er hat die Situation angenommen und die richtige Antwort auf dem Platz gegeben“, sagt Wiesinger. Sportvorstand Seitz will sich von solchen Momentaufnahmen aber nicht beeinflussen lassen. „Wir haben angekündigt, dass wir uns in der Pause zusammensetzen und die Situation analysieren. Dabei bleibt es.“