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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 22.05.2017)
von Heiko Lehmann
SVE möchte erst den Pokal holen und dann aufsteigen.
Am Donnerstag beginnen die sechs Tage der Wahrheit für Fußball-Regionalligist SV Elversberg. Um 17 Uhr spielt die SVE im Saarlandpokalfinale in Homburg gegen den 1. FC Saarbrücken. Sonntags geht es ab 14 Uhr bei der SpVgg. Unterhaching zur Sache und mittwochs, 20.30 Uhr, zu Hause gegen die Hachinger. Ein Derby im Pokal-Endspiel und zwei Aufstiegsspiele zur 3. Fußball-Liga. Das Programm hat es in sich.
"Ach, ich bereite mich so vor, wie sonst auch. Vielleicht werde ich wegen der Belastung mehr schlafen. Aber ansonsten bleibt alles gleich. Die Lockerheit darf ja auch nicht verloren gehen", sagt Jan Washausen.
Der 28-Jährige ist in Elversberg gesetzt. Im Mittelfeld direkt vor der Abwehr räumt der BWL-Student Woche für Woche ab und besticht mit exzellenten Zweikampfwerten. Im Rampenlicht steht der Sechser aber nie. "Die offensiveren Positionen stehen meistens im Fokus der Öffentlichkeit. Wenn ich meine Zweikämpfe gewinne und die Bälle verteile, dann ist das meistens nicht spektakulär, aber effektiv", sagt der Student mit dem wahrscheinlich besten Nebenjob der Welt - Fußballprofi. "Naja, ich brauch' wohl noch ein bis zwei Jahre, bis ich mit dem Studium fertig bin. In dieser Saison habe ich mehr Zeit in Fußball investiert. Aber ich möchte definitiv ein paar Jahre vor dem Karriere-Ende mit dem Studium fertig sein", erklärt Washausen.
In dieser Woche wird es beim Elversberger Defensiv-Mann aber wohl nicht so sehr um BWL gehen. Der FCS steht vor der Tür, und gegen Unterhaching heißen die Gegenspieler Stephan Hain und Sascha Bigalke. Beide zusammen kommen auf 51 Saisontore. Die ganze Elversberger Mannschaft hat in dieser Saison zusammen 62 Tore geschossen. "Die beiden wissen, wo das Tor steht. Wir haben uns schon Videos angeschaut und bekamen Infos über unsere Gegenspieler. Den Feinschliff gibt es erst in dieser Woche. Die Spiele gegen Unterhaching haben ganz klar Priorität, aber wir wollen auch gegen Saarbrücken einen vernünftigen Auftritt hinlegen", sagt Washausen und ergänzt: "Es wäre nicht gut, mit einem Negativerlebnis aus dem Pokal in die Aufstiegsspiele gehen zu müssen."
Vor vier Jahren spielte Washausen noch für Eintracht Braunschweig in der Bundesliga. Gegen den FC Schalke 04 sogar von Beginn an in der zentralen Position. "Ich war kein Stammspieler, das muss man ganz klar sagen. Kleinere Verletzungen und ein Kreuzbandriss haben mich ständig zurückgeworfen. Die beiden Jahre jetzt in Elversberg, sind die ersten in meiner Karriere, in denen ich verletzungsfrei bin", erzählt der 28-Jährige. Die Folge: Derzeit fühlt er sich so gut wie noch nie. "Der Körper macht noch, was ich will, und im Kopf ist jede Menge Erfahrung. Das ist eine gute Kombination", sagt Jan Washausen und lacht. Die Lockerheit ist beim Elversberger Abräumer kurz vor der wichtigsten Sechstage-Woche der Saison spürbar.
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