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www.kicker-online.deIn einem Spiel mit zwei gegensätzlichen Hälften hat sich die SpVgg Unterhaching am Sonntag eine hervorragende Ausgangsposition für das Relegationsrückspiel in Elversberg erarbeitet. Der ehemalige Bundesligist besiegte die Gäste aus dem Saarland mit 3:0 und steht nun mit einem Bein in der 3. Liga. Cheftrainer Claus Schromm und auch seine Spieler traten allerdings auf die Euphoriebremse.Ein 3:0 leuchtete am Ende des Relegationshinspiels zwischen Unterhaching und Elversberg auf der kleinen Anzeigetafel des Sportparks auf. Ein Ergebnis, das die Oberbayern der erhofften Rückkehr in die 3. Liga einen großen Schritt näherbrachte. Dabei hatte sich die Schromm-Elf zunächst 45 Minuten gemüht, kam aber gegen die aggressiven und bissigen Gäste aus dem Saarland kaum ins Spiel. Die so erfolgreiche Offensive der SpVgg - allen voran Toptorjäger Stephan Hain - war komplett abgemeldet. Elversberg, das von Cheftrainer Michael Wiesinger mit einem Mix aus Defensiv- und Kontertaktik ins Spiel geschickt wurde, betrieb großen Aufwand, um den Bayern-Regionalligisten vom eigenen Strafraum fernzuhalten und hatte damit Erfolg. "Man hat gemerkt, dass wir da etwas unruhig geworden sind", sagte Schromm, der seiner Elf in der Halbzeitpause dafür ganz offenbar mit auf den Weg gab, häufiger und zielstrebiger den Abschluss zu suchen.
Drei erfolglosen Versuchen aus der Distanz folgte schließlich das erlösende 1:0 durch Jim-Patrick Müller (59.), nur fünf Minuten später legte Sascha Bigalke nach. "In der zweiten Hälfte haben wir das gezeigt, was uns in der Saison stark gemacht hat", sagte Hachings Innenverteidiger Maximilian Nicu. Mutiger Offensivfußball, Rotation und Vertikalspiel - tatsächlich spielte Unterhaching nun wie ausgewechselt, legte eine knappe Viertelstunde vor Schluss sogar das dritte Tor durch Thomas Steinherr nach. "Dass wir 3:0 gewinnen, war schon etwas überraschend und vielleicht einen Tick zu hoch", befand Schromm. Trotzdem ließ sich seine Mannschaft nach dem Schlusspfiff natürlich ausgiebig vom teils frenetischen Unterhachinger Publikum - 8.000 waren in den Sportpark gekommen - feiern.
"Jetzt müssen wir es über die Linie bringen"Das Rückspiel auf die leichte Schulter nehmen wird beim Meister der Bayern-Regionalliga trotzdem keiner. Elversberg bewies erst kürzlich im Landespokal-Finale gegen den 1. FC Saarbrücken Comeback-Qualitäten, kam nach einem 0:3-Rückstand noch auf 2:3 heran und ließ beste Chancen auf den Ausgleich liegen. "Es geht alles wieder bei null los", warnte Nicu entsprechend, sein Mannschaftskollege Müller fügte allerdings an: "Jetzt müssen wir es über die Linie bringen. Wenn wir noch mal so ein Spiel abliefern, dann darf eigentlich nichts mehr passieren."
pau/rmf