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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 11.09.2017)
von Heiko Lehmann
Nach 0:1-Pausenrückstand siegt die SV Elversberg noch mit 3:1 beim TSV Steinbach. Dabei erzielten die Gäste zwei kuriose Tore.
„Aber scheiß drauf, Steinbach ist nur einmal im Jahr.“ So sangen die Spieler des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg am Samstag noch eine halbe Stunde nach dem 3:1-Sieg beim TSV Steinbach in der Kabine. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff lagen sich die Spieler von Trainer Karsten Neitzel in den Armen und feierten anschließend mit den etwa 50 nach Haiger mitgereisten Fans.
Die SVE hatte zuvor den dritten Sieg in Folge eingefahren und dabei sehr deutlich unterstrichen, dass die Formkurve steil nach oben zeigt. „Ich glaube, es haben alle begriffen, wie wichtig jeder Einzelne für uns ist. Egal, ob er in der einen Woche spielt und in der anderen nur auf der Bank sitzt“, sagte Neitzel.
Die Stürmer Kevin Koffi und Smail Morabit sind zwei Bankdrücker aus den vergangenen Wochen, die am Samstag bei einer 1:0-Führung für den TSV Steinbach in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurden. Vor 1390 Zuschauern kontrollierte die SVE das Spiel über 90 Minuten. Die Steinbacher kamen nur durch zwei Kontersituationen auf eigenem Platz zu Torchancen. Eine davon verwandelte Fatih Candan zum 1:0 (36.).
Nach dem Seitenwechsel blies die SVE zur Aufholjagd und drängte den TSV weit in die eigene Hälfte – zunächst allerdings viel zu harmlos und mit Fehlpässen in den entscheidenden Situationen. Das Problem dabei war, dass der zweikampfstarke Jan Washausen auf der rechten Sechser-Position ständig in der Ballverteiler-Rolle war, obwohl er eigentlich der Abräumer vor der Abwehr ist. Neitzel erkannte dies, zog Spielmacher Gaetan Krebs auf die Washausen-Position – und plötzlich lief es. Über außen und durchs Zentrum wurde es immer gefährlicher für den TSV, bis es in der 76. Minute schließlich klingelte. Nach einem Eckball von Milad Salem und einem anschließenden Kopfball von Kevin Maek konnte TSV-Spieler Sascha Marquet auf der Linie klären. Doch Koffi sprang hoch, lag quer in der Luft und schoss den Ball mit einer Mischung aus Fallrückzieher und Fosbury-Flop (die Standardtechnik beim Hochsprung) über die Linie. „Ich konnte den Ball nur so nehmen, alles andere wäre zu kompliziert geworden“, erklärte Koffi den 1:1-Ausgleich.
Nur zwei Minuten später war es ähnlich kurios. Nach Vorarbeit von Florian Bichler wurde Morabits erster Schuss noch geblockt. Doch dann lupfte der Franzose den Ball aus sechs Metern im Sitzen zum 2:1 ins Tor. „Wir werden immer besser, dass merkt man. Ich bin auch noch nicht bei 100 Prozent“, sagte Morabit. Der erneut überragende Bichler erzielte in der Schlussminute nach einem Konter den 3:1-Endstand für die SVE. Anschließend wurde mit den Fans gefeiert, in der Kabine gesungen und auf der vierstündigen Heimfahrt der dritte Sieg in Folge gefeiert. Am kommenden Samstag wollen die Elversberger gleich weiterfeiern, dann kommt um 14 Uhr der SSV Ulm an die Kaiserlinde.
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