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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 21.05.2013)
von SZ-Mitarbeiter Sebastian Zenner
In der 85. Minute eingewechselt, in der 86. Minute das 2:2 vorgelegt. Und in der 90. Minute das 3:2 geschossen. Der etatmäßige Torwart Sebastien Flauss war beim Sieg von Borussia Neunkirchen gegen die SV Elversberg II der entscheidende Mann – und das als Feldspieler.
Neunkirchen. „Ich weiß im Moment wirklich nicht, was ich sagen soll“, meinte Christian Frank, Kapitän von Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen, am Samstag mit konsterniertem Blick. Kurz zuvor hatte seine Mannschaft, die er nach der Saison Richtung Ligakonkurrent SV Elversberg II verlassen wird, in letzter Sekunde einen spektakulären Heimsieg eingefahren – ausgerechnet gegen Franks neuen Club. Sebastien Flauss – eigentlich Ersatztorwart der Borussia – wurde von Trainer Dieter Ferner fünf Minuten vor dem Ende im Angriff eingewechselt, war an der Entstehung des 2:2 durch David Becker (86. Minute) beteiligt und machte den umjubelten 3:2-Siegtreffer (90.) vor 200 Fans sogar selbst. Zuvor trafen SVE-Kapitän Sebastian Holzer (11.), Neunkirchens Becker (29.) und SVE-Stürmer Fabio Di Dio Parlapoco (32.).
Durch die 2:3-Niederlage schwebt die SVE II nun in akuter Abstiegsgefahr und kann sich am letzten Spieltag nächstes Wochenende nur durch Schützenhilfe anderer Clubs noch retten. „Wir müssen jetzt versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen – und das heißt, am Samstag zu Hause gegen den FC Arminia Ludwigshafen drei Punkte zu holen“, sagte SVE-Trainer Peter Eiden.
Christian Frank ärgerte sich unterdessen, dass er nach einem Foulspiel mit einer Gelb-Roten Karte (77.) vom Platz musste. „Es ist schade, aber so ist Fußball. Ich werde heute Abend mit dem einen oder anderen auf jeden Fall noch ein Bierchen trinken“, sagte Frank, der vergangene Woche mit der Polizei-Nationalmannschaft unterwegs war und deshalb erst nach 22 Minuten für Julian Bidon ins Spiel kam. Auch dieser nicht geplante Wechsel sorgte dafür, dass Ferner angesichts der Personalnot gegen Ende auf Flauss zurückgreifen musste. Dass der im Sturm eine bessere Figur machen würde als zu Saisonbeginn als Torwart, war nicht zu erwarten: „Ja, was die letzten Monate angeht, stimmt das schon. Ich habe im Training immer mal wieder auf dem Feld gespielt und hatte eigentlich ein gutes Gefühl“, meinte Flauss nach dem Abpfiff mit einem breiten Lächeln. Zu seinem Siegtor sagte er: „Es gibt nichts Besseres.“ Fabio Di Dio Parlapoco sah das anders: „Es ist einfach ärgerlich, wenn man mit einem Mann in Überzahl ist und kurz vor Schluss verliert.“
SVE-Trainer Peter Eiden ergänzte: „Wir hätten in Überzahl einfach viel mehr tun müssen. Selbst ein Punkt hätte uns weitergeholfen.“ Langsam nimmt der Kader von Borussia Neunkirchen für die kommende Saison Konturen an. Den zahlreichen Abgängen stehen mit Benny Früh (26 Jahre) und Benjamin Ludwig (24) erste Neuzugänge gegenüber. Defensiv-Allrounder Früh, der von Landesliga-Meister SV Morlautern (Rheinland/Pfalz) ins Ellenfeld kommt, spielte bis Juli 2012 beim SVN Zweibrücken.
Innenverteidiger Ludwig kommt vom Oberliga-Absteiger SC Halberg Brebach. Zusammen mit Sebastien Flauss, Arif Karaoglan, Abdul Kizmaz, Tim Cullmann, Yacine Hedjilen und Raffaele Marino bilden sie das Gerüst für die neue Saison. Den Verein verlassen werden David Becker (FK Pirmasens), Martin Forkel (als Jugendtrainer zum 1. FC Saarbrücken), Matthias Krauß und Philippe Persch (beide FC Wiesbach), Kapitän Christian Frank (SV Elversberg) sowie Amodou Abdullei, Fabio Fuhs, Onur Dede, Djemel N'Ganvala und Julian Bidon (alle Ziel unbekannt).
Ob Yassine Mohammed, Nabil Dafi, Emir Ljubijankic und Thomas Wiener in Neunkirchen bleiben, ist derzeit noch unklar. Auch will der Verein die Rehabilitation des Spielmachers und besten Torschützen Pascal Stelletta (zwölf Tore) nach dessen Kreuzbandriss im April abwarten, erklärte Sportvorstand Martin Bach auf SZ-Anfrage.
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