Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 23.11.2017) von Heiko Lehmann
Der beste Angreifer der SV Elversberg hat in 16 Spielen schon zehn Treffer erzielt. Zudem wurde der Österreicher im Sommer Vater.
Drei Tore am vergangenen Samstag beim 9:0-Sieg bei Aufsteiger TSV Eintracht Stadtallendorf. Und sieben Tore in den vergangenen sieben Spielen in der Fußball-Regionalliga Südwest. Julius Perstaller ist aktuell in der Form seines Lebens. Zehn Tore in 16 Spielen hat der Stürmer der SV Elversberg in dieser Saison bereits erzielt. Die bisherige persönliche Bestmarke lag bei acht Toren in einer kompletten Saison.
„Ja, es läuft schon ganz gut. Ich bin gesund, fühle mich gut und habe Spaß“, sagt der Innsbrucker mit leicht österreichischem Akzent. Als es bei der SVE zu Beginn der Saison überhaupt nicht gut lief (fünf Spiele ohne Sieg), spielte Perstaller in den Überlegungen von Trainer Karsten Neitzel keine große Rolle. Und das, obwohl der 28-Jährige bereits in den letzten vier Spielen der vergangenen Saison drei Mal traf und auch ein Tor in der Relegation erzielte.
Neitzel probierte am Saisonanfang andere Angreifer aus, was sich jedoch als Fehlgriff heraus stellte. Perstaller war in den ersten beiden Spielen nicht im Kader und musste in der zweiten Mannschaft in der Saarlandliga spielen (auch mit Torerfolg). Die Bild-Zeitung schrieb schon, dass Perstaller kurz vor der Ausmusterung stehe. „Ich habe es selber nicht gelesen. Das hat mir der Trainer erzählt und auch direkt erklärt, dass es nicht so ist.“
Als Perstaller dann plötzlich wieder eine Chance in der Regionalliga-Mannschaft bekam, war er sofort mit drei Toren in drei Spielen am Start. „Wenn man die Statistik so liest, ist das schon eine verrückte Sache. Aber ich schaue nicht zurück. Wir haben aktuell eine super Stimmung in der Truppe und richtig viel Selbstvertrauen“, sagt der Fußball-Profi.
Vielleicht liegt seine starke Form ja auch im Privatleben des 28-Jährigen begründet. Im Sommer wurde der Österreicher nämlich Vater von Zwillingen. „Die beiden Jungs sind gesund. Und es ist natürlich das Größte, was es gibt. Die zwei lassen einen total vom Fußball abschalten – ob man möchte oder nicht“, sagt der Österreicher und lacht wegen des positiven Babystresses. Seine Frau pendelt mit den beiden kleinen Jungs derzeit zwischen der Perstaller-Familie in Österreich und dem Saarland. Ein paar Wochen hier und ein paar Wochen da.
„In der Winterpause fahre ich für vier Wochen wieder runter. Da freue ich mich schon drauf. Aber vorher gibt es hier noch ein paar Sachen zu erledigen“, erklärt der beste Elversberger Torschütze. Zu den paar Sachen zählen auch Punkte, die es zu holen gilt. Die SVE hat den Rückstand auf den Tabellenzweiten Kickers Offenbach zwar auf vier Punkte verkürzen können, doch am kommenden Samstag kommt um 14 Uhr der Tabellendritte SV Waldhof Mannheim (zwei Punkte mehr) an die Kaiserlinde zum Dritten. Und eine Woche später ist die SVE zu Gast beim Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken. Gegen den FCS gewannen die Elversberger in der Vorsaison beide Spiele mit 2:1, beide Male erzielte Perstaller den Siegtreffer. Das Hinspiel in dieser Saison endete 0:0 und Perstaller war nicht im Kader.
In Mannheim hatte es im Hinspiel eine 0:3-Klatsche gegeben, Perstaller wurde für 26 Minuten eingewechselt, als die Messe schon gelesen war. „Zu Beginn der Saison war die Anspannung und der Druck bei jedem enorm groß, das hat man auch im Training gespürt. Aktuell sind die beiden kommenden Spiele vielleicht noch viel wichtiger als am Anfang, aber wir sind alle viel lockerer und haben viel mehr Vertrauen in unsere Stärken“, nennt der Offensivspieler den wohl größten Unterschied zwischen der SVE vor ein paar Monaten und der SVE heute.
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