Quelle:
http://www.magazin-forum.devon Philipp Häfner
Die SVE hat nach der Niederlage gegen den SSV Ulm Trainer Karsten Neitzel beurlaubt. Nach nur acht Monaten zieht der Verein die Reißleine. Doch eigentlich liegt mehr im Argen.
In der Pressemitteilung der SVE steht, was man in solchen Situationen eben so schreibt. „Nach den Entwicklungen in den vergangenen Wochen nach der Winterpause sahen wir uns dazu gezwungen, zu reagieren", sagt SVE-Präsident Dominik Holzer. „Wir haben mit der laufenden Runde im Saarlandpokal und damit im Kampf um den Einzug in den DFB-Pokal sowie in den verbleibenden Meisterschaftsspielen noch wichtige Aufgaben in dieser Saison vor uns. Und wir werden alles daransetzen, unserer Zielsetzung gerecht zu werden und die Saison bestmöglich abzuschließen." So weit der Präsident zur Entlassung von Karsten Neitzel. Nach nur acht Monaten setzt die SVE also den ehemaligen Übungsleiter von Holstein Kiel und dem VfL Bochum vor die Tür. Interimsweise wird Roland Seitz, zuvor und weiterhin Sportdirektor, die Aufgaben des Trainers übernehmen. Vergangenen Sonntag gegen 10 Uhr leitete Neitzel zwar noch das Auslaufen der SVE, kurz danach war das Intermezzo des Fußballlehrers beendet. Fünf Punkte nach der Winterpause waren für den Übungsleiter zu wenig. Neitzel wurde vorgeworfen, dass er die Mannschaft nicht mehr so packen konnte, nicht in der Lage war zu motivieren.
Bei der 1:2-Niederlage gegen den SSV lieferte die SVE eine der schlechtesten Saisonleistungen ab. Neitzel musste mit Nachwuchsspielern arbeiten, denn die Vereinsführung strich ihm einige ehemalige Leistungsträger aus dem Kader. „Ich bringe die Mannschaft wohl einfach nicht mehr zum Laufen", resignierte Neitzel. Dabei redete er von einer Mannschaft, die in der letzten Saison Meister wurde und danach sieben Leistungsträger verlor. Neben diesen Leistungsträgern wurden unter anderem Milad Salem und Smail Morabit suspendiert. Jan Washausen, ehemaliger Kapitän der SVE, gehört mittlerweile beim FSV Zwickau zum Stammpersonal, in Elversberg wurde er für nicht gut genug befunden. Wie die „Saarbrücker Zeitung" schreibt, herrscht innerhalb der Mannschaft eine regelrechte Angst vor dem Sportdirektor.
Zerwürfnis wegen KaderplanungDoch nicht nur in der Ersten Mannschaft gibt es Unruhe. Der Verein will sich auch in Sachen Frauenfußball im Saarland etablieren. Dafür soll, so sind sich alle Verantwortlichen einig, die Abteilung Frauenfußball des SV Göttelborn übernommen werden. Die SVE äußerte gegenüber Medien, das Ganze sei bereits so gut wie sicher. Der Präsident des Saarländischen Fußballverbands, Franz-Josef Schumann, sieht das jedoch anders: „Es gab sicherlich in der Vergangenheit Fälle, in denen es zu Zusammenschlüssen kam. Aber das war eine andere Grundlage."
Eine endgültige Klärung soll wohl erst ein Verbandstag im Mai bringen. Bis dahin wird wohl auch feststehen, wer die SVE künftig trainieren wird. Als mögliche Kandidaten werden Ex-Trainer Jens Kiefer sowie Peter Vollmann, derzeit beim Drittligisten VfR Aalen, genannt.