Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 14.08.2019) von Heiko Lehmann
Mit einem dick bandagierten Fußgelenk kam Torben Rehfeldt am Dienstag vor dem Abschlusstraining der SV Elversberg in Großblittersdorf aus der Kabine. Fällt nach der Rippenprellung bei Oliver Oschkenat nun auch der zweite Innenverteidiger aus? „Nein, nein“, sagte Rehfeldt: „Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme für das Training. Ich bin fit und freue mich auf das Spiel in Aalen.“
An diesem Mittwoch (19.30 Uhr) spielt der Fußball-Regionalligist beim Drittliga-Absteiger VfR Aalen – für Rehfeldt eine besondere Partie. Er wechselte vor der Saison von Aalen nach Elversberg. Aus dem aktuellen Kader des VfR kennt Rehfeldt nur noch einen Torhüter. „Im Prinzip spielt das aber keine Rolle. Wir wollen gewinnen, egal wer dort jetzt spielt“, sagt der SVE-Abwehrchef, der außerhalb des Platzes große Leistungen vollbringt.
Nach seinem Abitur hat er ein Bachelor-Studium in Wirtschaftspsychologie abgeschlossen und lässt aktuell ein Masterstudium in Sportbusiness-Management folgen. „Mir ist es wichtig, dass ich für die Zeit nach dem Fußball gerüstet bin. Da gehört Disziplin dazu, aber die Zeit investiere ich gerne“, sagt der 1,93 Meter große Abwehrspieler aus Hamburg. Nach dem VfR Aalen ist die SVE erst die zweite Station außerhalb des hohen Nordens. „Das Saarland ist sehr schön, aber meine Freunde wohnen alle im Norden. Und hier gibt es auch kein Meer, das vermisse ich schon“, sagt Rehfeldt. Ein besonderes Spiel wird es nicht nur für Rehfeldt, auch für viele andere Spieler der SVE. Trainer des VfR ist Roland Seitz, der aufgrund des mangelnden Erfolgs in der vergangenen Saison als Trainer und Sportvorstand der SVE entlassen wurde. Bei den Fans war der 54-Jährige, der insgesamt sechs Jahre für die SVE gearbeitet hat, schon länger in Ungnade gefallen. Fangesänge gegen Seitz waren an der Tagesordnung. Nach seiner Entlassung kamen die SVE-Fans zum nächsten Auswärtsspiel mit Roland-Seitz-Masken und feierten. Gut möglich, dass sich die Anhänger auch für das Auswärtsspiel eine Anti-Seitz-Choreografie einfallen lassen. Seitz selbst war für eine Stellungnahme in den vergangenen Tagen nicht zu erreichen.
Horst Steffen, der aktuelle Trainer des SV Elversberg, will sich dazu nicht äußern. „Das war alles vor meiner Zeit. Ich konzentriere mich lieber auf das Spiel. Es wird eine schwere Aufgabe. Aalen hat wie wir noch kein Spiel verloren und viele starke und erfahrene Spieler in seinen Reihen“, sagt Steffen, der mit der Mannschaft bereits am Dienstag nach Aalen gefahren ist und am Mittwochmorgen noch ein lockeres Training vor Ort absolvieren wird.
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