Quell: BILD - Saarland von Michael Ackermann und Andreas Zschorsch
Das wird eine ganz harte Tour! Nicht nur die Anreise im DFB-Pokal zur SV Elversberg (Sonntag, 15.30, live Sky) mit zwei Bussen wird für den FC St. Pauli beschwerlich. Der Viertligist hat sich auch verdammt viel vorgenommen.
Kein Bahnhof, aber große Ziele – so gefährlich ist Pokal-Zwerg Elversberg.
670 Kilometer sind's von Hamburg in die Gemeinde Spiesen-Elversberg (12 819 Einwohner) im Saarland – nur über Straße erreichbar. Die SVE gehört seit den 80er Jahren zu den Top-Klubs der Region, war 2013/14 sogar in der 3. Liga.
Nach dem knapp verpassten Aufstieg als Vize-Meister hinter Saarbrücken nimmt Trainer Horst Steffen (51) mit seinem Team (Spitzname: „Unsere Elv“) einen neuen Anlauf in Richtung 3. Liga.
Finanziell unterstützt vom Pharma-Unternehmen „Ursapharm“. Deren Geschäftsführer Frank Holzer (67, früher Bundesliga-Profi) ist „Mister Elversberg“: früher Trainer, Präsident, jetzt Chef im SVE-Aufsichtsrat.
Die Mannschaft: viele erfahrene Drittliga-Spieler, einige mit Kurz-Einsätzen in der 2. Liga, dazu hungrige Talente. Steffen steht für frischen, offensiven Fußball und für aggressives, hohes Pressing.
Top-Leute: Sinan Tekerci (26), Luca Dürholtz (27), Fabian Baumgärtel (31), Frank Lehmann (31) – alle mit Profi-Erfahrung. Der Spanier Israel Suero Fernandez (26) spielte auch mal bei Real Madrid – allerdings nur in der Jugend.
Mit Torben Rehfeldt (27, in der Jugend bei SV Henstedt-Ulzburg) steht sogar ein gebürtiger Hamburger im Team. Der Innenverteidiger kickte auch sechs Jahre zusammen mit St. Pauli-Profi Luca Zander (25) bei Werder Bremen (U19 und U23).
Rehfeldt: „Man sollte uns nicht unterschätzen, wir sind sicher kein normaler Regionalligist.“
Witzig: Früher pilgerte Rehfeldt häufig auch ans Millerntor: „St. Pauli war mir immer näher als der HSV.“
Umso mehr freut er sich auf das Spiel gegen die Kiez-Kicker: „Wir wollen mutig und frech auftreten. Und in einem einzigen Spiel ist dann vieles möglich"......
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