Quelle:
www.magazin-forum.devon Kay-Florian Hagen und Dominique Rossi
Die SV Elversberg ist aus der Erfolgsspur geraten. Nach dem 0:5 gegen Dortmund II stellen sich viele Fragen. Vor allem, was aus „Königstransfer“ Nico Zimmermann wird.Kalt, nass, leicht verfroren. Zumindest die Witterungsverhältnisse passten am vergangenen Samstag zum Auftreten des Drittligisten SV 07 Elversberg beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund II. 0:5 hieß es am Ende und der Beginn des Debakels war exemplarisch für den Spielverlauf. Aus einer Ecke für Dortmund entstand das Eigentor durch Itoua in der 20. Spielminute, dies war der Startschuss einer desolaten Partie der SVE. Schon in der ersten Halbzeit war die Partie durch viele Fehler der Einheimischen entschieden. 0:3 hieß es nach 45 Minuten. Torwart Kenneth Kronholm sprach am Ende des Spiels von einem kollektiven Versagen in allen Belangen. „Gegen den BVB II kann man verlieren, aber nicht so. Wir hatten viele Fehler und kein Zug zum Spiel bekommen.“ Nur vier Minuten nach dem 0:1 verursachte Kronholm das 0:2, als er einen Abschlag in die Füße von Gäste-Stürmer Tammo Harder spielte, der einfach nur noch ins leere Tor einschieben musste.
„Wir haben den Gegner stark gemacht“SVE-Kapitän Timo Wenzel sprach im Anschluss von „einem Komplettausfall in der ersten Halbzeit“ und fügte hinzu: „Wir haben momentan die Seuche am Fuß. Die Mannschaft hat sich selber geschlagen, durch dumme Fehler den Gegner aufgebaut und in einen Rausch spielen lassen. Aber das Team ist jung und unerfahren und muss aus solchen Spielen lernen.“ In der ersten Halbzeit wurde die SVE phasenweise vorgeführt, konnte von Glück sagen, dass es „nur“ 0:3 stand. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel etwas besser, aber zahlenmäßig sprang nichts heraus. Am Ende stand ein demütigendes 0:5.
SVE-Trainer Dietmar Hirsch, der am Vortag noch vollmundig angekündigt hatte, er wisse nun wer mitziehe und wer nicht, musste sich in der Pressekonferenz erst einmal sammeln, bevor er das Spiel analysieren konnte. „Die erste Halbzeit war zum Vergessen. Wir haben den Gegner stark gemacht und nichts umgesetzt, von dem was wir wollten.“ Skurril wurde die Atmosphäre, als Hirsch plötzlich die Qualität infrage stellte und erklärte, „dass das Team möglicherweise zu langsam ist.“
Erklärte Hirsch in der Vorwoche noch seinen Ärger darüber, dass man regelmäßig den Anschluss nach oben verpasse, so schaut er mittlerweile wieder nach unten. „Ja“, lautete seine knappe Antwort auf die Frage, ob nun wieder Abstiegskampf angesagt sei.
Für Beobachter kam das 0:5 gegen Dortmund wenig überraschend. Unter der Woche flogen an der Kaiserlinde die Fetzen. Mit Nico Zimmermann und Bryan Melisse strich Hirsch zwei „Königstransfers“ des Sommers zum wiederholten Mal aus dem Kader. Besonders der Umgang mit Zimmermann stößt Manchem in der SVE-Führung übel auf. Da ist von „gezieltem Mobbing“ die Rede, gerade Co-Trainer Werner Dressel soll sich auf den 28-Jährigen eingeschossen haben. Sportdirektor Roland Benschneider mochte sich dazu nicht äußern, und erklärte lediglich, „dass der Verein die Aufgabe hat, sicherzustellen, dass alle Spieler gleich behandelt werden.“ Abwehrchef Timo Wenzel forderte angesichts der Umstände „eine totale Konzentration auf die Spiele in Rostock und gegen Darmstadt.“
Nur ein Sieg in fünf SpielenAls persönliches Ziel hat er sich mindestens vier Punkte aus den Spielen gesteckt. Auch Torwart Kronholm sprach vom wegweisenden Auswärtsspiel gegen die Hansa aus Roststock. „Wir müssen jetzt die Köpfe freibekommen und vor allem konzentriert bleiben. Das Team muss sich wieder finden. Was Oben in der Tabelle passiert ist jetzt egal, wir müssen jetzt darauf achten, nicht wieder unten reinzurutschen. In der aktuellen Formtabelle liegt die SVE übrigens auf Platz 19.
