Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 20.12.2013) von SZ-Mitarbeiter Heiko Lehmann
Nach drei Pleiten in Folge will sich Fußball-Drittligist SV Elversberg heute gegen den SV Darmstadt erfolgreich in die Winterpause verabschieden. Angesichts des Stürmermangels ein schwieriges Ziel.
„Schießt auf das Tor. Egal wie, es zählt nur der Abschluss“, rief Dietmar Hirsch, der Trainer des Fußball-Drittligisten SV Elversberg, zu seiner Mannschaft während einer Trainingseinheit. Der Torabschluss war das zentrale Thema in dieser Woche. 17 Saisontore haben die Elversberger erst auf ihrem Konto – die wenigsten in der gesamten Liga. Mit Angelo Vaccaro (7 Tore, Rotsperre), Felix Luz (4 Tore, Lauftraining nach Meniskus-OP) und Milad Salem (3 Tore, Syndesmoseband-Riss) fehlen beim abschließenden Spiel des Jahres auch noch die Torschützen von 14 der 17 Tore. Heute empfängt die SVE um 19 Uhr den Tabellenvierten SV Darmstadt 98.
„Natürlich fehlen unsere besten Schützen, aber wenn wir nicht aufs Tor schießen oder keine Flanken bringen, können wir auch kein Tor erzielen“, erklärte Hirsch und forderte ein Umdenken: „Wir brauchen diese Abschlüsse. Dazu zählen Schüsse aufs Tor aus 30 Metern oder von der Eckfahne oder Flanken aus dem Halbfeld. Wir müssen alles versuchen.“
Mit welcher Formation der SVE-Trainer beginnen wird, ist offen. Mit Sebastian Piotrowski und Felix Dausend haben die beiden verbleibenden Stürmer im Kader in den vergangenen Wochen nicht überzeugt. Gut möglich, dass die SVE ohne echten Stürmer auflaufen wird. Eine Situation, die Transfers im Winter fast schon voraussetzt. „Ich wünsche mir einen Stürmer, einen linken Außenverteidiger und einen defensiven Mittelfeldspieler, der auch Innenverteidiger spielen kann“, sagte Hirsch eine Woche vor Weihnachten. Dabei hat der SVE-Trainer auch klare Vorstellungen, wie der Stürmer beschaffen sein soll. „Ich will Robert Lewandowski – heruntergebrochen auf die 3. Liga. So einen Stürmer wünsche ich mir. Und deutsch sollte er sprechen“, sagte Hirsch.
Gegen Darmstadt möchte der Trainer heute drei Punkte einfahren, aber auch ohne Sieg zieht er eine positive Bilanz in diesem Jahr. Auch im Falle einer erneuten Klatsche wie vor zwei Wochen im Heimspiel gegen Borussia Dortmund II (0:5)? „Wir verlieren nicht 0:5. Wir haben uns in der Abwehr wieder gefestigt und wollen das auch zeigen. Mit 25 Punkten liegen wir nach der Hinrunde im Soll. Was aber nicht heißt, dass wir uns ausruhen können“, sagte Hirsch, der mit seinem Team auf dem zwölften Tabellenplatz liegt und drei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt ist.
Nach drei Niederlagen in Folge mit 0:8 Toren muss die SVE erneut mit einer nur mäßig drittliga-tauglichen Offensiv-Formation auflaufen. Auf der anderen Seite kommt der SV Darmstadt mit dem Toptorjäger der Liga, Dominik Stroh-Engel, zum Flutlichtspiel an die Kaiserlinde. Mit 15 Toren hat Stroh-Engel fast so viele Tore geschossen wie die komplette SVE-Mannschaft. Dennoch werden heute die Lichter an der Kaiserlinde nicht ausgehen. Elversberg hat die Flutlichtanlage im Waldstadion verbessert und erfüllt nun alle Anforderungen des Deutschen Fußball-Bundes.
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