14.01.2014, 09:18 Elversberg: Trainer Dietmar Hirsch im Interview Hirsch: "Ich empfinde keine Schuld"
Sechs Siege aus den ersten acht Spielen. Zuletzt aber vier Niederlagen in Folge, der Sportdirektor musste gehen. Dietmar Hirsch will Aufsteiger Elversberg nun in ruhiges Fahrwasser lenken. Der SVE-Trainer über seine Hauptaugenmerk auf dem Transfermarkt, die Entlassung von Sportdirektor Roland Benschneider und seine dadurch entstandene Doppelbelastung.
kicker: Steckt den Spielern die Negativserie noch in den Knochen, Herr Hirsch?
Dietmar Hirsch: Ich denke, das belastet schon, aber jetzt sind die Köpfe frei. Wir hatten viele Verletzungssorgen, der eine oder andere junge Spieler ist dann vielleicht auch in ein Loch gefallen. Und wir hatten natürlich ein bisschen Unruhe im Umfeld.
kicker: Sie kamen im September. Wo setzten Sie bei Ihrer ersten Vorbereitung in Eigenregie die Schwerpunkte?
Hirsch: Neben dem konditionellen und dem Kraftbereich haben wir viel taktisch gearbeitet, haben viel ausprobiert. Die Gruppe haben wir etwas verkleinert, und man hat gemerkt, dass die Trainingsqualität dadurch höher wird.
kicker: Sie haben ein Quintett aussortiert. Dafür sind mit Luz, Salem und Sebastian Wolf drei Langzeitverletzte wieder zurück. Wie weit sind die Spieler bereits?
Hirsch: Felix Luz ist Anfang 30, nach seiner Meniskus-OP reagiert das Knie noch. Bei Milad Salem macht die Syndesmose-Verletzung keine großen Probleme mehr, er hat jetzt eine leichte Bauchmuskelzerrung. Seppo Wolf hat wegen seines Kreuzbandrisses unter mir noch nicht gespielt, aber er hat in den Testspielen die Linksverteidigerposition so ausgefüllt, wie ich mir das vorstelle. Er ist für mich gefühlt der erste Neuzugang, der voll eingeschlagen hat.
kicker: Einen echten Neuzugang gibt es noch nicht, spekuliert wird über den beim FCS aussortierten Tim Kruse.
Hirsch: Wir sind in Gesprächen, aber auf dieser Position haben wir einige Spieler. Unser absolutes Hauptaugenmerk liegt auf der zentralen Stürmerposition, zurzeit testen wir den Esten Rimo Hunt. Aber noch ist nichts spruchreif.
Man hat mir gesagt, dass es zunächst keinen Sportdirektor gibt - das ist in Ordnung. Dietmar Hirsch kicker: Der Verein hat nun auch offiziell die Trennung von Sportdirektor Roland Benschneider bekanntgegeben. Als Grund wurden "unterschiedliche sportliche und strategische Ausrichtungen zwischen Trainerteam und Sportdirektor" genannt. Ihre Meinung dazu?
Hirsch: Ich empfinde überhaupt keine Schuld. Meine Aufgabe ist es, als Trainer Abläufe, die nicht ganz optimal sind, zu hinterfragen. Ich stehe in der Verantwortung, dass ich der Vereinsführung bestimmte Dinge mitteile. Im Endeffekt muss der Klub dann entscheiden, wie man die Abläufe optimiert. Ich habe nie Personen kritisiert oder infrage gestellt. Ich möchte nur, dass ich als Trainer erfolgreich arbeiten kann.
kicker: Jetzt müssen Sie als recht junger Coach auch Vertragsverhandlungen führen und sich um organisatorische Dinge kümmern. Wie belastend ist das für Sie?
Hirsch: Gar nicht. Ich war in Lübeck auch ungefähr ein Jahr Sportlicher Leiter. Meine Familie ist nicht hier, ich hab Zeit zu arbeiten. Da guckt man nicht, ob man um zehn oder zwölf ins Bett geht und wann man aufsteht, das macht man mit Herzblut. Man hat mir gesagt, dass es zunächst keinen Sportdirektor gibt - das ist in Ordnung.
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