Quelle und Originalartikel mit Bildern:
http://magazin-forum.de/news/fussball/jede-menge-ideenvon Patric Cordier
Am vergangenen Wochenende ging der 2. Bromelain-Hallencup in Saarbrücken über die Bühne. 1.800 Zuschauer kamen an den Spieltagen in die Halle am Olympiastützpunkt.Sie wird 107 Jahre alt in diesem Jahr, die SV Elversberg – beim 2. Bromelain-Hallencup vergangenes Wochenende zeigte der Verein aber, wie jung und lernfähig er ist. „Wir haben uns fünf Jahre Zeit gegeben, um das Turnier zu etablieren und jedes Jahr weiterzuentwickeln“, sagt Organisator Boris Röder, „so waren wir diesmal beispielsweise mit den Endspielen deutlich früher dran. Auch die Players-Party am Freitag hat früher angefangen.“ Dauerte dafür aber deutlich länger, wahrscheinlich auch weil neben der Musik die Cocktails und Longdrinks besonders gut ankamen.
Das Aktiven-Turnier im Rahmen des Volksbanken Hallenmasters entschied der SV Bübingen für sich. Im Endspiel trafen die Jungs vom Meerwald auf Saar 05 Saarbrücken. Die „kleine Stadtmeisterschaft“ entwickelte sich zur Nervenschlacht.
Nervenschlacht im FinaleIn der regulären Spielzeit war Bübingen dem Siegtreffer näher, in der Verlängerung hatten die 05-er die besseren Möglichkeiten. Genutzt haben sie ihre Chancen beide nicht, so musste das Siebenmeterschießen entscheiden. Während Saarbrückens Sebastian Lück sich gleich zwei Fehlschüsse leistete blieb Bübingens Matthias Lillig ganz cool. „Der ganze Meerwald hüpft“ sangen Mannschaft und Fans das heimliche Vereinslied der Bübinger, feierten ausgelassen mehr als nur den Turniersieg: Das 5:4 bedeute für den SVB die endgültige Qualifikation fürs Mastersfinale, das am 2. Februar in der Saarbrücker Saarlandhalle ausgespielt wird. Saar 05 – dann Gastgeber – kann an diesem Wochenende nachziehen. „Ich habe beim Masters also auf jeden Fall etwas zu tun“, nahm Trainer Timon Seibert die Niederlage mit gewissem Humor, „im Zweifelsfall schleppe ich Getränke an die Stände.“
Rang drei belegte Regionalligist SVN Zweibrücken nach einem klaren 7:1-Erfolg über Oberligist Hertha Wiesbach. „Es hat einfach Spaß gemacht“, sprach SVN-Trainer Peter Rubeck vielen Teilnehmern aus der Seele, „das Turnier ist einfach klasse organisiert.“ Der SVN stellte mit Abdel Fachad auch den besten Torschützen der Veranstaltung. 15 Mal netzte der Zweibrücker, bekam dafür zwei Karten für das Drittliga-Derby SVE gegen 1. FC Saarbrücken (25. Januar, Kaiserlinde). Dietmar Hirsch, Trainer der Elversberger Drittliga-Mannschaft, war an allen drei Turniertagen in der Halle. „Mein Lob und Dank gilt allen Helfern“, so Hirsch, „sportlich hat die beste Mannschaft am Ende gewonnen.“
Das galt so wohl auch für das Turnier der „Altherren-Mannschaften“ am Samstag. Hier hatte Hirsch als Spieler der Südwestauswahl sogar Szenenapplaus bekommen.
Hantzidis begeisterte die ZuschauerDas 1:0 gegen die Auswahl Luxemburgs – mit dem ehemaligen Saarbrücker Franck Deville – erzielte der frühere Bundesliga-Spieler selbst, das 2:1 durch Patrick Klyk bereitete er vor. „Ich bin nicht langsamer als früher“, scherzte Klyk im Anschluss, „das Problem ist, ich war damals schon nicht schnell.“ Das torreichste Spiel lieferten sich der FC Metz und Borussia Neunkirchen beim 5:5. „Wir waren sicher die älteste Mannschaft“, begründete Frank Gieselmann das Ausscheiden der Borussen, „die anderen stehen doch noch mehr im Training.“
Wie zum Beispiel der 1. FC Kaiserslautern, der sich im kleinen Finale gegen den Lokalrivalen Mainz 05 mit 6:5 im Siebenmeterschießen durchsetzte. Dass fußballerische Extraklasse auch mit zunehmenden Alter nicht weniger werden muss, bewies Minas Hantzidis. Wie der mittlerweile 48-Jährige noch immer mit dem Ball umgeht, ist einfach ein Augenschmaus. Im Finale gegen die Offenbacher Kickers brachte Hantzidis, dem früher nachgesagt wurde, dass er Zigarettenpäckchen statt Schienbeinschoner in den Stutzen habe, seine SVE in Front. „Es ist, als hätten wir erst gestern zusammengespielt“, freute sich Charles Haffner, der nach Hantzidis-Vorlagen das zwischenzeitliche 2:1 und 3:4 besorgte, „die Pass- und Laufwege haben gleich wieder gestimmt.“ Am Ende ließen die Gastgeber aber dann doch den Gästen den Turniersieg. Daniel Ivkovic, Qualit Mokhtari sowie Suat Türker sorgten für den 5:3-Erfolg und damit die Titelverteidigung des OFC. „Wir haben immer eine gute Mischung aus jüngeren und älteren Spielern“, sagte der Ex-Neunkircher Türker bei der Siegerehrung, „die Zeit bei Borussia war toll, darum komme ich immer gerne ins Saarland.“
Und sie blieben alle und bewiesen beim Fest-Bankett im Victor‘s Residenz-Hotel auf dem Rodenhof, dass die Kondition für „dritte Halbzeit“ fast noch besser ist, als zu aktiven Zeiten. „Wir zahlen keine Antrittsprämien. Alle Mannschaften kommen, weil sie einfach Spaß haben“, betonte SVE-Pressesprecher Boris Röder und blickte schon nach vorne auf die dritte Auflage des Bromelain-Cups 2015: „Wir wollen den Party- und Eventcharakter des Turniers noch mehr in den Mittelpunkt stellen. Ich habe schon jede Menge Ideen, für das nächste Jahr.“