Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 18.01.2014)
Elversberger Stürmer mit anhaltenden Problemen am vorbelasteten Knie
von SZ-Mitarbeiter Heiko Lehmann
Eine Woche vor dem Ligastart hat Fußball-Drittligist SV Elversberg die Angreifer Sascha Wolfert und Ondrej Smetana verpflichtet. Beide werden im letzten Testspiel an diesem Samstag gegen Eintracht Trier spielen.
Elf Grad, Sonnenschein und ein Solo über die rechte Seite von Milad Salem, das die angenehme Trainingssituation beim Fußball-Drittligisten SV Elversberg am Freitagnachmittag fast perfekt macht. Salem flankt aus vollem Lauf, doch der Ball scheint weit über Freund und Feind hinweg zu segeln. Doch der Schein trügt. Am zweiten Pfosten schraubt sich der 1,98 Meter große Ondrej Smetana hoch und köpft die Kugel gegen die Laufrichtung von Torhüter Morten Jensen ins lange Eck. Das erste Tor für den 31 Jahre alten tschechischen Stürmer, der am Freitag bei der SVE einen bis Saisonende geltenden Vertrag unterschrieben hat. Bereits am Donnerstag hatte die SVE den 23 Jahre alten Stürmer Sascha Wolfert von Ligakonkurrent SV Wehen bis 2015 zu sich geholt. Ein Transfer-Doppelschlag eine Woche vor dem Drittliga-Derby gegen den 1. FC Saarbrücken.
Die beiden Neuen werden auch an diesem Samstag im letzten Testspiel vor dem Ligastart eingesetzt werden. Gegner ist um 14 Uhr im Waldstadion an der Kaiserlinde in Elversberg der Südwest-Regionalligist Eintracht Trier. Das Präsidium der SVE weist die Neuverpflichtungen als Wunschspieler aus. Trainer Dietmar Hirsch sagte noch in der Winterpause: „Wir werden nur Spieler verpflichten, die uns verstärken und uns in jedem Fall weiterbringen.“
Wolfert hat in der vergangenen Saison zwar 13 Tore in 33 Spielen für den Regionalligisten 1. FC Kaiserslautern II erzielt, doch in dieser Saison brachte es der 23-Jährige beim SV Wehen Wiesbaden nur auf acht Einsätze. Er erzielte dabei kein Tor. „In dieser Saison ist es bislang nicht gut für mich gelaufen. Ich bin froh, dass ich in Elversberg wieder die Chance habe, in der 3. Fußball-Liga zu zeigen, was ich drauf habe“, sagte Wolfert.
Smetana spielte bis zum vergangenen Sommer für den zypriotischen Erstligisten Enosis Neon Paralimni. Seit Sommer ist er vereinslos. „Ja, ich bin fit. Und ich weiß auch noch, wo das Tor steht“, sagte der 31-Jährige. Der Trainer ist von den beiden überzeugt. „Wir sind uns einig, dass wir richtig gute Qualität verpflichtet haben“, erklärte Hirsch, der im Härtetest gegen Trier noch anderen Spielern eine Chance geben wird. Moritz Zimmer wird neben Kapitän Timo Wenzel in der Innenverteidigung von Beginn an spielen. Der 20-Jährige kickte in der vergangenen Saison noch für den Landesligisten FC Brotdorf. „Moritz hat bislang eine sehr starke Vorbereitung absolviert und hat sich diese Chance verdient“, sagte der SVE-Trainer, der seine Tätigkeiten auf dem Transfermarkt noch nicht beendet hat. „Wir werden noch etwas machen. Wir sehen uns weiter nach einem Stürmer und nach Spielern für andere Positionen um“, sagte Hirsch.
Noch nichts passiert ist in Sachen Vertragsverlängerung bei Torhüter Kenneth Kronholm und Mittelfeldspieler Salem. „Bei Kenneth steht das abschließende Gespräch kurz bevor, bei Milad nehmen wir die Gespräche auf“, sagte Hirsch. Nach dem Rauswurf von Sportdirektor Roland Benschneider in der Winterpause hat der Elversberger Trainer mit Präsidiumsmitgliedern dessen Aufgaben übernommen.Während seine Mitspieler auf dem Trainingsplatz Spielformen versuchen zu verinnerlichen, schuftet Felix Luz neben dem Platz mit Konditionstrainer Roland Schwarzl. Er macht Sprünge auf einem Bein nach vorne, zur Seite und nach hinten. Was monoton aussieht, ist Stabilisierungs-Training für das linke Knie von Luz. Am 28. September verletzte sich der Stürmer des Fußball-Drittligisten SV Elversberg beim 1:0-Sieg bei Holstein Kiel am Meniskus. Mitte Oktober wurde der 31-Jährige am Meniskus operiert. Er befand sich seit dem im Aufbautraining. Zum Vorbereitungsbeginn am 2. Januar stieg Luz dann wieder voll ins Mannschaftstraining ein. Doch vor allem die Belastung im Trainingslager im türkischen Belek machte sein linkes Knie nicht mit.
„Das Knie reagiert auf die große Belastung und wird hier und da eben noch dick“, sagt Luz, der schon öfters Probleme mit dem linken Knie hatte. „Das Knie ist vorbelastet. Ich weiß aber auch, dass ich nach solchen Operationen immer etwas länger brauche, bis ich wieder fit bin“, erklärt Luz, der sein Knie zunächst einmal konservativ behandeln möchte: „Ich warte jetzt mal vier bis sechs Wochen ab und mache neben dem Mannschaftstraining gezielte Übungen für das Knie. Sollte es dann immer noch nicht besser sein, muss ich mit meinem Arzt bereden, wie wir weiter vorgehen.“
Ein Karriere-Ende steht nicht zur Debatte. „Das ist gar kein Thema und wenn unsere Situation in der Tabelle komfortabler wäre, könnte ich mir auch die Zeit nehmen. Aber wir sind unter Druck und ich möchte der Mannschaft helfen aus dem Tabellenkeller rauszukommen“, erklärt Luz, der in dieser Saison vier Tore geschossen sowie drei vorbereitet hat.
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