Quelle:
http://www.noz.de (Neue Osnabrücker Zeitung)
von Horst Fried
Für den VfL Osnabrück steht am Samstag die Reise in eine unbekannte Arena auf dem Programm. Erstmals tragen die Niedersachsen ein Pflichtspiel im saarländischen Spiesen-Elversberg, wo die SV Elversberg beheimatet ist, aus. Das Waldstadion befindet sich mitten im Umbau.
Der MSV Duisburg war im vergangen Herbst der Premieren-Gast im neuen Stadion an der Kaiserlinde. Seitdem ist die SV Elversberg drauf und dran, dem „großen“ Nachbarn 1. FC Saarbrücken den Rang abzulaufen. In der Landeshauptstadt wird seit Jahrzehnten von einem neuen, modernen Stadion geredet, ohne dass ein Spatenstich erfolgte.
Im 15 km entfernten Elversberg, das auch sportlich vor dem Ex-Bundesligisten steht, war man nach der Grundsteinlegung im Frühjahr bereits sechs Monate später so weit, dass die neue Arena für die Austragung von Drittliga-Spielen vom DFB freigegeben wurde. Noch etwas früher übernahm Dietmar Hirsch , zuvor Bundesliga-Profi beim MSV Duisburg, Hansa Rostock, Borussia Mönchengladbach und der SpVgg. Unterhaching, die Trainingsleitung von Jens Kiefer, der trotz fehlender Trainerlizenz in der Relegation den Drittliga-Aufstieg schaffte.
Hirsch konnte von Beginn an auf sportlichen Erfolg verweisen, was allein der 1:0-Sieg beim VfL Osnabrück belegt. „Ich wurde schon mehrmals darauf angesprochen, dass das unser letzter Auswärtssieg war, aber nun spielen wir zu Hause und da tun wir uns zuletzt etwas leichter. Aber es ist ganz egal, wo wir spielen, wir brauchen Punkte“, sagte der 42-jährige gebürtige Viersener.
Dabei sieht er in der sportlichen Ausgangslage der beiden Samstag-Gegner keinen Unterschied. „Osnabrück will Vierter werden, damit sie am DFB-Pokal teilnehmen. Wir wollen mindestens Siebzehnter bleiben, um auch in der nächsten Runde in der 3. Liga spielen zu können, da sehe ich keinen großen Unterschied in der Ausgangslage“, sagte der frühere Mittelfeldspieler.
Hirsch hat nach der Trennung von Roland Benschneider auch Aufgaben im administrativen Bereich übernommen und wird für den Rest der Runde hier entlastet, so dass er sich ganz dem Überlebenskampf in der dritten Liga konzentrieren kann. Mit Roland Seitz kommt ein zweiter diplomierter Fußball-Lehrer als Sportdirektor zur SVE. Seitz wurde erst in der abgelaufenen Woche beim Regionalligisten SV Eintracht Trier 05 als Cheftrainer entlassen und pikanterweise von Hirschs Vorgänger Jens Kiefer abgelöst.
„Ich habe mit Roland schon früher gesprochen, es gab gleich eine gute Kommunikation, ich denke, dass wir in großen Teilen auf der gleichen Wellenlänge liegen. Er wird die Teilaufgaben in der sportlichen Leitung, die ich seit Jahresbeginn bearbeitet habe, nun mit übernehmen“, freut er sich über die neue Kompetenz im Verein.
Seitz entlastet damit auch den erst 32-jährigen Präsidenten Dominik Holzer, der das von seinem Vater und Mäzen Frank (61, früherer Profi bei Eintracht Braunschweig) investierte Geld verwaltet. Holzer Senior ist Geschäftsführer des Arznei-MittelherstellersUrsapharm, der in Saarbrücken seinen Platz hat. Am Firmensitz befindet sich auch die Geschäftsstelle der Newcomers. Quasi in unmittelbarer Nachbarschaft zum abstiegsbedrohten großen 1. FCS.
