Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 07.08.2013) von SZ-Mitarbeiter Heiko Lehmann
Vor einem Jahr wollte ihn Elversberg schon einmal verpflichten. Es klappte nicht. Jetzt ist er da: Dominik Rohracker. Um den Mittelfeldspieler von der Spvgg. Unterhaching zu bekommen, zahlte die SVE erstmals eine Ablöse.
Elversberg. Er ist 24 Jahre alt, 1,71 Meter groß, dribbelt gerne auf den Außenbahnen – und wenn er einen Haken schlägt und in die Mitte zieht, wird es für die Gegner meistens gefährlich. Dominik Rohracker ist offensiver Mittelfeldspieler. Der 24-Jährige, der am Montag beim Fußball-Drittligisten SV Elversberg einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat, ist ein Spielertyp vergleichbar mit Arien Robben vom FC Bayern München. „Naja, also ich ziehe schon gerne wie Robben von außen nach innen und komme zum Abschluss, doch mit Robben vergleichen möchte ich mich beim besten Willen nicht. Das ist eine andere Hausnummer“, sagt Rohracker, der für die Bayern in der 3. Liga spielte.
Kiefers Wunschspieler
Rohracker ist der Wunschspieler von Elversbergs Trainer Jens Kiefer und Manager Roland Benschneider. Er ist die vom Aufsteiger als Neuverpflichtung angekündigte Granate. Er ist der erste Profi-Spieler, für den Elversberg eine Ablöse bezahlt hat. Rohracker muss lachen. „Es ist natürlich schön, wenn so über jemanden geredet wird, aber entscheidend ist am Ende – wie immer – die Leistung auf dem Platz. Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben. Mehr kann ich nicht machen“, sagt der 24-Jährige. Wie hoch die Ablösesumme für den bayrischen Bub (Marktwert etwa 400 000 Euro) war, wollen sowohl die SV Elversberg als auch Rohrackers Ex-Club Spvgg. Unterhaching nicht mitteilen.
Rohrecker war in der vergangenen Saison Stammspieler in Unterhaching. Er erzielte in 36 Spielen sechs Treffer und gab sieben Torvorlagen. „Ich mache beides gerne, Tore schießen und vorlegen. Hauptsache, meine Mannschaft gewinnt“, sagt der Mittelfeldspieler, der in dieser Saison die ersten beiden Drittliga-Spiele für den SVE-Ligakonkurrenten absolviert hat. Dann kam der plötzliche Wechsel. „Ich wollte nicht mehr in Haching bleiben. Das Verhältnis zwischen dem Trainer und mir war nicht mehr das beste, ich wollte einfach wechseln“, erklärt der 24-Jährige, der aus der bayrischen 10 000-Seelen-Gemeinde Burgkirchen stammt und in der Jugend beim FC Bayern München kickte. Die Gemeinde Spiesen-Elversberg hat knapp 13 000 Einwohner. Da könnte man sich doch heimisch fühlen, oder? „Ja, auf dem Land ist es schon schön, doch ich bin eher der Stadtmensch und habe lange in München gelebt“, sagt Rohracker. Hätte dann ein Wechsel zu Ligakonkurrent 1. FC Saarbrücken nicht besser gepasst? „Dazu sage ich jetzt nichts“, sagt er und lacht. Also gab's Interesse von Saarbrücker Seite? „Ich habe mich für Elversberg entschieden, das zählt jetzt.“
Gegen FCS in der Startelf?
Mit 24 Jahren ist Rohracker noch nicht zu alt, um die große Karriere im Profi-Fußball zu starten. Oberstes Ziel ist der Klassenverbleib mit der SV Elversberg. Alles andere hängt auch vom Schicksal ab. „Ich habe mal im Halbfinale der A-Jugend-Bundesliga mit München zwei Tore in einem Spiel gegen Werder Bremen geschossen und bekam sofort nach dem Spiel einen Vertrag vom FC Bayern für die Reserve-Mannschaft. Im Fußball kann das alles verdammt schnell gehen. So ist das Geschäft“, erzählt der Neu-Elversberger, der bis 2010 bei den Bayern spielte und laut Benschneider „topfit ist“. Rohracker wird womöglich bereits am kommenden Samstag, 14 Uhr, im Saarderby gegen den FCS in der Startelf stehen.
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