Quelle: BILD - Saarland
BILD-Interview mit Elversbergs Erfolgs-Trainer Dietmar Hirsch von Daniel Fischer
Sein Name war im Trainer-Geschäft absolut unbekannt. Doch die SV Elversberg überraschte mit Dietmar Hirsch (41), frisch von der Schulbank gekommen - und hat damit alles richtig gemacht. BILD-Interview.
BILD: Fünf Siege seit Amts-Antritt. Wie fühlt es sich an Trainer der "Mannschaft der Stunde" zu sein?
Hirsch: "Ehrlich? Das ist kein besonderes Gefühl. Ich freue mich kurz nach dem Spiel, aber dann bereiten wir uns direkt wieder vor. Es ist genauso geil ein Spiel mit dem SV Schackendorf in der 6. Liga zu gewinnen."
BILD: Sie sind immer auf 180. Schalten Sie mal ab?
Hirsch: "Ich bin jung, ich bin neu und ich habe als Trainer von der Schulbank eine Riesenchance. Man muss 24 Stunden dabei sein, um erfolgreich zu sein."
BILD: In Elversberg hat man einen Tuchel-Typ gesucht...
Hirsch: "Ich bin nicht Tuchel, ich bin Hirsch. Von der Emonationalität und der Leidenschaft eher Klopp. Ich bin nach jedem Spiel platt und ausgepumpt."
BILD: Sie haben eine lange Profi-Karriere hinter sich (196 Bundesligaspiele). Was haben Sie da gelernt?
Hirsch: "Soziale Kompetenz. Ich habe mir angeschaut, wie meine Trainer mit ihren Spielern umgegangen sind. Ich hatte einen, der mich nicht spielen ließ. Ich frage: "Warum?". Ich wollte wissen, was ich verbesseren soll. Er antwortete: "Das muss ich Dir doch nicht sagen." So will ich niemals mit Spielern umgehen."
BILD: Dennoch trennen Sie sich von sechs Spielern.
Hirsch: "Ich war auch mal in der Situation, als mich ein Trainer in der Vorbereitung rasierte.Ich weiß, dass Spieler nicht so schnell erkennen, dass eine solche Entscheidung nichts persönliches ist. Sie kommen nicht so schnell auf die sachliche Ebene. Das ist nicht schön."
BILD: Sie sagen, Sie haben einen Plan für jeden Gegner...
Hirsch: "Ich muss den Fußball nicht neu erfinden. Aber er hat sich grundlegend geändert. Das Spiel ist athletischer , schneller und komplexer geworden- Fußball ist wie Schach - nur mit Action!"
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