Quelle:
www.kicker-online.devon Sandra Bertrand
Als Dietmar Hirsch die SVE kurz vor dem siebten Spieltag übernahm, standen die Saarländer mit drei Punkten auf dem 18. Tabellenplatz. Vorgänger Jens Kiefer war wegen der parallel zu absolvierenden Fußballlehrer-Ausbildung zurückgetreten. "Die Spiele bis dahin waren immer knapp. Es hat an Nuancen gehapert, daneben hat oft das Glück gefehlt", sagt Hirsch und lobt: "Die Verantwortlichen haben sehr gute Arbeit geleistet und die Grundlagen für unser kräftezehrendes Spiel bestens gelegt."Entscheidend für die Wende im Saisonverlauf war, dass es Hirsch gleich bei seinem Debüt gelang, den Aufsteiger zum ersten Sieg zu führen. Seitdem hat der "Neue" eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen: Unter seiner Regie fuhren die Elversberger mit dem von ihm präferierten aggressiven Pressing in acht Spielen sechs Siege ein, kassierten nur zwei Niederlagen. Hätte die Saison erst mit Hirschs Amtsübernahme begonnen, wäre Elversberg Tabellenführer.
Der 41-Jährige glaubt: "Der erste Dreier war so ein Brustlöser." Schließlich hat Hirsch sowohl Spielsystem als auch Stammformation seines Vorgängers bis auf Daniel Jungwirth, für den Lukas Billick aus der Abwehr auf die Doppelsechs rückte, weitgehend beibehalten und lediglich punktuelle Veränderungen vorgenommen. "Wir haben uns immer eine Idee überlegt, wie wir den nächsten Gegner bespielen, und die Jungs haben das auf dem Platz super umgesetzt", freut sich Teamplayer Hirsch, dass sein Plan meist aufgegangen ist.
Dabei bewies der neue Trainer immer wieder Mut, verzichtete auf große Namen wie etwa den vom Zweitligisten VfR Aalen verpflichten Nico Zimmermann und präsentierte fast in jedem Spiel eine Überraschung: Mit Frederick Kyereh, Sebastian Piotrowski - beide eigentlich fürs Oberliga-Team vorgesehen - und Salif Cissé verhalf er gleich drei Spielern zum Drittligadebüt, außerdem kamen Felix Dausend, Marcel Schug und Alex Buch zu ihrem ersten Saisoneinsatz.
Auch die Emotionalität des Coachs spielt eine große Rolle: "Der Trainer macht uns vor jedem Spiel so heiß, so was hab ich noch nie erlebt", verrät Mittelfeldspieler Milad Salem. Dank der Erfolge hat die SVE nur noch drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, aber neun Punkte Vorsprung vor den Abstiegsrängen. Trotzdem geht der Blick des Trainers ans Tabellenende: "Wir wollen den Klassenerhalt möglichst früh sichern, danach nehmen wir jeden Platz über dem 17. gerne mit."