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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 26.03.2014)
von Heiko Lehmann
Timo Wenzel muss dabei sein, wenn seine Mannschaft im Kampf um den Klassenverbleib heute in Duisburg spielt. Mitspielen kann Elversbergs Kapitän nicht. Er fällt verletzt bis Saisonende aus. Unabhängig davon plant er die Zeit nach seiner Karriere – in Elversberg.
Normalerweise fahren neben den Offiziellen und dem Trainer-Stab 18 Spieler mit zu einem Auswärtsspiel der SV Elversberg in der 3. Fußball-Liga. Gestern waren es 19 Spieler, die in den Bus nach Duisburg eingestiegen sind, wo der Aufsteiger heute um 19 Uhr gegen den MSV antreten wird. „Ich kann nicht zu Hause sitzen und die Jungs spielen irgendwo um den Klassenverbleib. Ich muss dabei sein“, erklärt Kapitän Timo Wenzel. Er fällt nach einem in der vergangenen Woche erlittenen Innenbandriss im Knie bis zum Saisonende aus (wir berichteten).
„Am Samstag beim 0:0 zu Hause gegen Holstein Kiel war es ganz schlimm. Ich war nervöser als auf dem Platz. Aber die Jungs haben es sehr gut gemacht“, sagt Wenzel, der fest an den Klassenverbleib der SV Elversberg glaubt. „Ich denke, dass wir noch sieben Punkte aus den acht Spielen brauchen, um die Liga zu halten. Das schaffen wir. Alle ziehen mit, jeder bringt sich voll ein, die Mannschaft hat Charakter. So eine Truppe steigt normalerweise nicht ab“, erklärt der 36-Jährige.
Wenzel ist zum ersten Mal seit acht Jahren verletzt. Ein Schlüsselbeinbruch, ein Mittelfußbruch, ein Bluterguss im Knochen und jetzt der Innenbandriss im Knie, das waren seine Verletzung bislang – eine Fußballer-Karriere kann schlimmer verlaufen. „Ich hatte Glück, aber ich habe auch viel in meinen Körper investiert und unzählige Extra-Schichten schon gemacht. Ich achte auf Vieles“, sagt Wenzel, der bereits in Duisburg zwei Mal am Tag an seiner Rückkehr arbeitet. „Ich muss nicht operiert werden und habe genug Zeit, die Verletzung auszukurieren. Trotzdem kann ich Übungen machen, die das Knie zulässt“, sagt der SVE-Kapitän.
An ein Karriereende wegen der Verletzung denkt der 36-Jährige nicht. Bis Juni 2015 gilt sein Vertrag bei der SVE. Länger als drei Jahre war er seit dem Weggang vom Heimatclub VfB Stuttgart nicht bei einem Verein. Doch seiner Familie gefällt es im Saarland. Mit Frau und Kindern wohnt Wenzel, der seit 2012 bei der SVE spielt, in Ensheim. Er kann sich einen längeren Aufenthalt im Saarland vorstellen. „Ende des Jahres mache ich die Trainer-A-Lizenz. Mir gefällt, was in Elversberg entsteht. Ich mag die familiäre Atmosphäre und wir planen eine gemeinsame Zukunft“, verrät der Innenverteidiger, für den Fußball nach seiner Familie alles bedeutet.
„Wenn du in ein gewisses Alter kommst, musst du planen, was nach der Karriere passiert. Ich bin kein Typ, der ohne einen Plan lebt. Und mein Plan ist Fußball, das habe ich entschieden“, erklärt Wenzel. Er meint damit den Fußball, der auf dem Platz passiert. Berater oder Manager – das ist nicht die Welt des 36-Jährigen. Wenzel sagt: „Als ich das erste Mal eine Jugend-Mannschaft trainiert habe, habe ich gemerkt, dass Trainer sein einfach meins ist. Durch die Lehrgänge versuche ich nun, die bestmögliche Ausbildung zu bekommen. Dann kann es losgehen.“
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