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Der „alte Bock“ im Mittelpunkt
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Autor:  wolfgang.christmann [ 13. Aug 2014, 07:08 ]
Betreff des Beitrags:  Der „alte Bock“ im Mittelpunkt

Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 13.08.2014)
von Patric Cordier

Drei Spiele, drei Siege, zwei Tore: Patrick Dulleck hat bei der SV Elversberg eingeschlagen. Und mit dem Spitzenreiter will der Neuzugang auch am Freitag im Saarderby beim Tabellendritten 1. FC Saarbrücken siegen.

Den 14. Mai wird Felix Luz so schnell nicht vergessen. Sein Tor im Freundschaftsspiel gegen den Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach sollte der letzte Treffer für seinen Arbeitgeber SV Elversberg sein. Nach der Partie spielten sich kuriose Szenen ab. Publikumsliebling Luz, der noch einen Vertrag bis 2015 hatte, musste gehen und wurde von den Fans gefeiert. Sportvorstand Roland Seitz, der als Interimstrainer den Abstieg nicht verhindern konnte, durfte bleiben und wurde beschimpft. „Ich hatte dort eine schöne Zeit und habe immer noch unter den Fans viele, die ich mag und die mich mögen“, will Luz keine alten Wunden aufreißen: „Es ist damals viel zusammen gekommen, aber das ist drei Monate her. Ich habe jetzt eine neue Aufgabe.“

Bevor Luz beim 1. FC Saarbrücken zusagte, nahm er eine Auszeit. Vier Wochen versuchte er in Miami und Rio de Janeiro den Kopf frei zu bekommen. Der gebürtige Esslinger hat in seinem Fußballer-Leben viel gesehen: Traditionsvereine wie der VfB Stuttgart, bei dem er auch in der Jugend spielte, der FC St. Pauli oder RW Oberhausen waren ebenso Stationen wie die TSG Hoffenheim, Wacker Burghausen oder eben die SVE. „Das ist eine ganz andere Welt. Diese Vereine mit Geschichte sind einfach faszinierend, was Fankultur und Herzblut angeht“, sagt Luz voller Vorfreude auf die gute Stimmung beim Saarderby gegen seinen Ex-Club Elversberg am Freitag um 19 Uhr im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion.

Mit 32 Jahren ruht Luz in sich, weiß, was er für eine Mannschaft bedeutet – nicht nur wegen seiner Tore. Erfahrung hat er auch bei zwei Auslands-Aufenthalten gesammelt. „Damals nach dem Abstieg mit Oberhausen gab es in Deutschland kein richtiges Angebot. Ich war noch Single und wollte eigentlich nach Japan, habe aber auf dem Weg dahin in Vietnam ein Testspiel mitgemacht und bin erstmal geblieben“, erzählt er von seinen drei Monaten bei SHB Da Nang: „Das war fußballerisch schon professionell mit zwei Einheiten am Tag.“ Von Fernost aus ging es zum KVC Westerlo in die erste belgische Liga. „Mein erstes Tor dort habe ich gegen den großen RSC Anderlecht geschossen“, sagt Luz voller Stolz.

Über Burghausen ging es dann nach Elversberg. Im Saarland ist der Wandervogel in Sachen Fußball mit Frau und Kind nun sesshaft geworden. Beim FCS ist Luz mit zwei Toren und zwei Vorlagen längst etabliert, ergänzt sich mit dem ebenfalls erfahrenen Matthew Taylor immer besser. Neben den beiden „alten Böcken“ haben die jüngeren Mitspieler Raum zu wachsen. „Wichtig ist, dass alle treffen und der Gegner nicht weiß, wen er aus dem Spiel nehmen muss“, sagt Luz – doch kein Gegner weiß besser um die Stärke des Mittelstürmers als der am Freitag.Er war mit seinem Tor der Sieggarant für die SV Elversberg am Sonntag beim 1:0 (0:0) gegen Waldhof Mannheim. Bereits im ersten Saisonspiel traf er gegen den FC Nöttingen (4:1), und gegen die TuS Koblenz (1:0) hatte er zwei Riesenchancen. Patrick Dulleck erlebte mit der SVE den bislang besten Saisonstart seiner Karriere.

„Ja, es läuft gut, aber in Koblenz muss ich ein Tor machen. Ich bin nie zufrieden, egal wie gut es läuft“, sagt der 24-jährige Neuzugang vom Karlsruher SC, der schon mal aneckt. Am Sonntag riefen etwa 700 Waldhof-Fans „Dulleck, du Arschloch“. Eine Viertelstunde später traf er zum 1:0-Sieg und winkte danach artig in Richtung Gästefans. „Ich habe schon öfter gehört, dass ich eine provozierende oder arrogante Art haben soll. Aber im Prinzip bin ich gar nicht so. Es darf jeder denken, was er will“, sagt der Stürmer, der neben Mijo Tunjic und Benjamin Förster der dritte SVE-Torjäger ist. „Natürlich gibt es einen Konkurrenzkampf, aber das ist gut so. Gegen Mannheim haben wir alle drei zusammen gespielt, das geht“, sagt Dulleck.

Nach drei Siegen aus drei Spielen ist die SV Elversberg Tabellenführer der Regionalliga Südwest und hat einen optimalen Start hingelegt. „Ich würde sogar sagen, es war ein perfekter Start. Natürlich haben wir spielerisch noch ganz viel Luft nach oben, aber man darf nicht vergessen, dass wir eine ganz neue Mannschaft sind, die erst drei Spiele unter Wettkampfbedingungen absolviert hat“, sagt der 24-Jährige, der heiß auf den kommenden Freitag ist. Um 19 Uhr ist Elversberg im Saarderby zu Gast beim 1. FC Saarbrücken. „Wir freuen uns alle auf das Spiel. Wir fahren gelassen nach Saarbrücken. Der FCS muss gewinnen, sonst sind wir bei einem Sieg in der Tabelle fünf Punkte vorne“, sagt Dulleck, der am Freitag nichts gegen sein drittes Saisontor einzuwenden hätte.

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