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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 03.09.2014)
von Heiko Lehmann
Die deutsche U 20-Nationalmannschaft befindet sich im Neuaufbau. Daher sagt Trainer Frank Wormuth vor dem Testspiel heute um 18 Uhr in Elversberg gegen Italien: „Lassen wir uns mal überraschen.“
„Mannschaft weiß kommt zu mir, Mannschaft blau bleibt auf ihren Positionen stehen“, ruft Frank Wormuth in einem Strafraum im Homburger Waldstadion. „Wenn ich den Ball zum Torwart werfe, besetzt ihr im Tempo eure Positionen“, erklärt der Trainer den Weißen. Der Fußball fliegt, die Spieler rennen. „Sehr gut, wenn ihr jetzt noch den Ball immer im Blick habt, ist es perfekt“, lobt Wormuth. Am Montag absolvierte die deutsche U 20 ihr erstes gemeinsames Training. Heute um 18 Uhr wartet auf die neu zusammengestellte Nationalmannschaft der erste Härtetest. In Elversberg trifft sie auf Italien.
23 Spieler umfasst der Kader, elf davon wurden im Juli in Ungarn Europameister mit der U 19. „Im Prinzip ist das in jedem Jahrgang in jedem Jahr so: Die Mannschaften setzten sich immer neu zusammen und müssen gemeinsam mit dem Trainer eine Einheit werden“, erklärt Wormuth: „In den ersten Trainingseinheiten muss ich viele Gespräche führen, Situationen unterbrechen und erklären. Mit der Zeit wissen die Spieler, was ich möchte. Irgendwann brauche ich nur noch kurze Kommandos zu geben, um einzugreifen.“ Der 56-Jährige ist auch Leiter der Fußball-Lehrerausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie des Deutschen Fußball-Bunds (DFB). Auf dem Platz im Waldstadion bastelt er mit den Spielern weiter an der Spieleröffnung. „Wir müssen die Italiener auf eine Seite locken. Dann können wir Fehler mit Kurzpass-Spiel ausnutzten oder mit einem langen Ball blitzschnell die Seite wechseln, wo wir mindestens Gleichzahl haben.“
Zwei Mal am Tag steht der DFB-Nachwuchs seit Montag auf dem Platz, zudem gibt es zwei Mal am Tag theoretischen Unterricht und Videoanalysen. Großes Thema sind die Spieleröffnungen. „Ich bin gespannt, wie es funktioniert“, sagt Wormuth mit Blick auf die heutige Partie. Den Ausgang des Testspiels vergleicht er mit dem Inhalt einer Wundertüte: „Wir haben eine ganz neue Mannschaft, die so zum ersten Mal mit mir zusammenarbeitet. Ich denke, bei den Italienern ist es genauso. Lassen wir uns mal überraschen.
Auf die Stars des deutschen U 20-Jahrgangs wie Leon Goretzka und Max Meyer (beide Schalke 04) oder Niklas Stark (1. FC Nürnberg), der zum besten deutschen U 19-Spieler gewählt wurde, muss Wormuth verzichten: „Diese Spieler sind bereits bei der U 21 oder im Kader von Joachim Löw. Auf der anderen Seite kann es auch sein, dass wir Spieler aus der U 19 oder U 18 bekommen, die sich stark entwickelt haben. Im Prinzip umfasst unser Kader 50 Spieler.“ Der Höhepunkt für Wormuths U 20 ist die Weltmeisterschaft 2015 in Neuseeland. Bis dahin müssen die Spieleröffnungen und Taktik-Varianten sitzen.
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