Quelle:
www.rnz.de (Rhein-Neckar-Zeitung)
von Jürgen Schmidt
Im eigenen Stadion tut sich Neckarelz weiter schwer - 0:3-Niederlage gegen Elversberg Neckarelz. Eine Halbzeit lang auf Augenhöhe mitspielen, reicht gegen den SV Elversberg nicht. "Unsere einzige Chance wäre ein Führungstreffer gewesen", urteilte auch der Neckarelzer Trainer Peter Hogen realistisch, "wer weiß, welchen Verlauf das Spiel dann genommen hätte?"
Das Neckarelzer 1:0 fiel aber nicht, obwohl in den ersten 45 Minuten Chancen dazu mehrfach vorhanden waren. Die beste versemmelte in der 23. Minute Marcel Gerstle, der vom Trainersohn Henrik Hogen freigespielt wurde, den Ball aber an den Pfosten donnerte. Mit breiter Brust, nicht nur wegen des jüngsten 3:1-Sieges in Walldorf, stellte sich die SpVgg Neckarelz aber weiterhin dem Meisterschaftsmitfavoriten und erntete für ihr Auftreten auch vom saarländischen Coach Willi Kronhardt Anerkennung: "Wir wussten, was auf uns zukommt, Neckarelz hat uns richtig gut bearbeitet."
Vor allem Neuzugang Niklas Horn drängt bereits nach seinem dritten Spiel für Neckarelz in eine Führungsposition, für den 24-jährigen Studenten aber eher eine Selbstverständlichkeit: "Verantwortung zu übernehmen, diesen Anspruch stelle ich an mich."
So nicht, dachte Elversbergs Trainer Willi Kronhardt nach 45 Minuten, dessen Pausenpredigt auch in der Neckarelzer Kabine vernehmbar war. "Ich habe nur eine deutliche Ansprache gehalten", schwächte der Gästecoach ab, die aber ihre Wirkung nicht verfehlte. Schon in der 51. Minute gelang Matthias Cuntz die Führung und die Partie kippte. Als wenig später (65.) durch den eingewechselten Mijo Tunjic das Elversberger 2:0 fiel, setzte sich die athletische Spielweise der Saarländer endgültig durch. Auch Stürmer Ugur Beyazal musste anerkennen: "Das ist schon ein eingespieltes Team, die haben kaum Fehler gemacht." Das 0:3 in der 76. Minute - Patrick Dullek nach einer Kopfballstafette - drückte die Elversberger Überlegenheit nach dem Wechsel auch in Zahlen aus, zumal Dullek und Förster zuvor nacheinander nur den Neckarelzer Pfosten trafen. Ein Sieg der Athletik und Effizienz, den auch Peter Hogen neidlos anerkannte.
Neckarelz als beste letztjährige Heimmannschaft der Regionalliga hat diesen Nimbus endgültig eingebüßt. Aus den bisherigen fünf Partien vor eigenem Publikum sprangen erst vier Punkte heraus. Gerade diese Hausmacht im Elzstadion war in der Vergangenheit der Garant für eine ziemlich sorgenfreie Saison.
Diese Hausmacht fehlt in der laufenden Runde. Fast ein Drittel der Saison ist absolviert, die SpVgg Neckarelz stellt sich auf eine umkämpfte Restspielzeit ein. Co-Trainer Stefan Strerath gibt schon mal die Parole aus: "Wir müssen jetzt Punkte sammeln."
Neckarelz: Wagner, Kizilyar, Gerstle, Beyazal, Busch, Hogen (56. Szimayer), Hofmann, Burgio (80. C. Schäfer), Bindnagel, Abele (62. Galm), Horn
Elversberg: Jensen, Feisthammel, Wenzel, Maek, Eggert, Birk, Förster (73. Kyereh), Dullek, Rohracker (56. Tunjic), Cuntz (62. Pinheiro), Blum.
Schiedsrichterin: Katrin Rafalski (Bad Zwesten)
Zuschauer: 450
Tore: 0:1 Cuntz (51.), 0:2 Tunjic (65.), 0:3 Dullek (76.).