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Quelle: http://magazin-forum.de
von Kay-Florian Hagen

Die SV Elversberg hat ihre Ambitionen als Spitzenteam in der Regionalliga Südwest eindrucksvoll bestätigt. Auch wenn der 3:0-Erfolg gegen Wormatia Worms ein hartes Stück Arbeit war, lobte Trainer Kronhardt: „Wir haben sehr effizient gespielt.“

Willi Kronhardt sah sich hinterher bestätig. „Ich habe gesagt, dass Wormatia Worms über eine der stärksten Mannschaften der Liga verfügt, und wir haben gesehen, dass ich richtig gelegen habe“, sagte der Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg. Sein Team hat das Spitzenspiel am vergangenen Samstag mit 3:0 gewonnen – doch das Ergebnis täuschte über den Spielverlauf hinweg. „Worms war vielleicht spielerisch die beste Mannschaft gegen die wir in dieser Saison zu Hause gespielt haben. Umso höher ist dieser Sieg zu bewerten“, sagte Außenverteidiger Tobias Feisthammel. Der Neuzugang von MSV Duisburg brachte sein Team nach 63 Minuten durch einen Flugkopfball in Führung. Kurz vorher hatten die Gäste allerdings ihrerseits die Möglichkeit zum ersten Treffer. „Uns zeichnet es aus, dass wir wenig Gegentore bekommen, und wir haben auch gegen die Wormatia relativ wenig zugelassen. Wir sind schwer ins Spiel gekommen, haben aber geduldig auf unsere Chance gewartet.“

Die SV Elversberg war vor rund 1000 Zuschauern an der Kaiserlinde die cleverere Mannschaft, was sich vor allem beim zweiten Treffer zeigte. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld und einem Foul an einem Wormser Spieler ließ Schiedsrichter Moritz Kühlmeyer zuerst Vorteil gelten, obwohl ein Wormser Spieler verletzt am Boden lag.

Den folgenden Ballverlust nutzte die SVE zum wohl entscheidenden Konter, den Benjamin Förster mit dem 2:0 abschloss: „Worms hatte vorher die Gelegenheit, den Ball ins Aus zu spielen, danach ging es sehr schnell. Ich glaube nicht, dass Benjamin gesehen hat, dass der Spieler noch da liegt“, sagte Feisthammel, und der Torschütze pflichtete ihm bei: „Ich stehe mit dem Rücken zur Aktion und bekomme den Ball ins Aus gespielt. Ich habe auch nicht gehört, dass ein Wormser Spieler gerufen hat. Wenn, muss der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen.“

Für Gästecoach Sascha Eller war diese Szene die entscheidende: „Wir waren sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft, aber wir haben durch den unglücklichen Standard zum 0:1 ein wenig die Ordnung verloren. Beim zweiten Tor spielt eine faire Mannschaft den Ball ins Aus, eine cleverere nutzt es gnadenlos aus. So gesehen waren wir vielleicht ein bisschen zu naiv.“

Nach dem dritten Sieg in Folge war SVE-Trainer Kronhardt verständlicherweise zufrieden. „Die Mannschaft hat die nötige Geduld bewiesen und am Ende sehr effizient gespielt. Es ist gegen uns eben auch schwer, ein Tor zu erzielen.“ Dabei musste Kronhardt seine bisher so sattelfeste Hintermannschaft umstellen, da Kapitän Timo Wenzel passen musste. „Timo hatte muskuläre Probleme, das hatte sich schon unter der Woche abgezeichnet. Ich habe ihm die Entscheidung überlassen, ob er spielt, er hat dann signalisiert, dass es nicht geht. Ich hatte aber auch keine Bauchschmerzen, Florian Pflügler ins kalte Wasser zu werfen.“ Unter der Woche war die SVE bereits mit 11:0 bei den Sportfreunden Saarbrücken im Saarlandpokal erfolgreich. „Dabei hat sich der ein oder andere Spieler durchaus aufdrängen können. Ich sehe den Pokalwettbewerb auch nicht so negativ, es ist für uns eine gute Gelegenheit ein paar Dinge auszuprobieren.“ So konnte sich beispielsweise Nico Zimmermann für eine Startelf empfehlen, und nach dessen Verletzung kurz vor der Pause durfte auch der dienstälteste Elversberger Marc Groß wieder einmal ran.

„Mir hat die Reaktion dieser Spieler gefallen. Sie sind jetzt bereit, gewisse Dinge anzunehmen und dann bekommt jeder seine Chance“, sagte Kronhardt.

„Mir hat die Reaktion gefallen“

Während der Trainer noch mit der Spielanalyse beschäftigt war, blickte Torschütze Benjamin Förster bereits Richtung Saar-Derby nach Homburg: „Das wird hoffentlich ein richtiges Fußballfest mit vielen Zuschauern. Es macht nicht immer soviel Spaß, wenn man vor sieben- oder achthundert Zuschauern spielt. Da sind solche Spiele natürlich was Besonderes. Wir werden in Homburg natürlich auf Sieg spielen, denn wir wollen uns da oben festsetzen.“

Trainer Kronhardt misst der Tabelle dagegen noch wenig Aussagekraft zu: „Was nach dem zehnten, elften oder zwölften Spieltag dasteht, ist wirklich nicht interessant. Es kommt jetzt auch zu direkten Duellen der Konkurrenten.Wir haben noch zwei Drittel der Saison vor uns, daher ist es keine Floskel, wenn ich von einer Momentaufnahme spreche.“

INFO: Derby-Zeit am Wochenende
In der Regionalliga Südwest kommt es am Tag der Deutschen Einheit zu zwei Südwestderbys. Die SV Elversberg tritt am Freitag beim FC 08 Homburg an. Der FCH kehrte nach zwei Niederlagen durch einen souveränen 3:1-Erfolg in Walldorf in die Erfolgsspur zurück. „Vor einer Woche war alles schlecht, heute ist alles gut. Aber ich lasse mich nicht von Emotionen leiten, sondern weiß, wie ich die Ergebnisse einzuordnen habe“, sagte FCH-Trainer Jens Kiefer. Sein Team konnte durch den Sieg zumindest den Abstand zu den Abstiegsplätzen vergrößern. „Wenn wir einen guten Tag haben, gelingt uns viel. Aber wenn irgendwas passiert, was nicht geplant ist, dann kriegen wir Probleme. Die Mannschaft ist einfach noch nicht stabil.“
Der 1. FC Saarbrücken tritt am Freitag um 15.30 Uhr auswärts bei Eintracht Trier an. Dabei werden die Blau-Schwarzen von rund 3.000 Fans begleitet. „Solche Spiele haben immer einen besonderen Reiz. Und Trier werden wir sicherlich nicht am Tabellenstand messen“, sagte FCS-Trainer Fuat Kilic. - Dominique Rossi