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Quelle: www.magazin-forum.de
von Kay-Florian Hagen und Dominique Rossi

Die SV Elversberg ist zum Ende der Hinrunde auf den Relegationsplatz in der Regionalliga geklettert. Dabei waren die vergangenen Wochen an der Kaiserlinde äußerst turbulent.

Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, werden die Mannschaften vor uns irgendwann straucheln“, sagte Willi Kronhardt, Trainer der SV Elversberg unter der Woche. Seine Prognose ging ziemlich schnell in Erfüllung. Durch die 0:1-Niederlage des 1. FC Saarbrücken gegen Wormatia Worms und dem eigenen 3:1-Sieg in Zweibrücken ist seine Mannschaft an den Konkurrenten aus der Landeshauptstadt vorbeigezogen. „Wir haben einen genauen Plan und unseren Weg und den werden wir konsequent verfolgen“, sagte Kronhardt.

Einige Akteure haben dabei den Weg offenbar verlassen und müssen sich daher nun neuorientieren. In der vergangenen Woche wurden Andre Luge und Dominik Rohracker vom Trainingsbetrieb der Ersten Mannschaft freigestellt. „Wir wollen die Spieler auch schützen, daher behalten wir die Dinge für uns. Aber es hat in den vergangenen Wochen Entwicklungen gegeben, die wir so nicht für gut halten können. Während der Fall Andre Luge wohl unter der Rubrik „disziplinarische Gründe“ einzuordnen ist, gestaltet sich die Causa Rohracker schwieriger. Mit vier Treffern und fünf Vorlagen zählt er zu den Top-Scorern der Liga. Zu seiner Suspendierung wollte er sich nicht äußern, teilte lediglich mit, dass man ihm keine Begründung geliefert habe.

Dies ist umso überraschender, weil der Spieler noch vor vier Wochen von Präsidiumsseite gesagt bekam, man wolle „im Winter langfristig verlängern“. Aus der Mannschaft ist zu hören, Rohracker habe sich wiederholt taktische Diskussionen mit dem Trainer geliefert. Kronhardt stellte unterdessen klar, dass es für beide Spieler kein Zurück mehr geben werde. „Es sind keine schlechten Jungs, aber es passt nicht mehr. Vielleicht kommen sie zur Besinnung und starten woanders neu. Die Voraussetzungen haben sie jedenfalls. Wenn ein Spieler auf uns zukommt und die Freigabe will, dann werden wir ihm keine Steine in den Weg legen.“

Nutznießer der Entwicklung ist nun plötzlich Nico Zimmermann. Der ehemalige Zweitligaspieler gehört plötzlich wieder zur Stammformation, nachdem er vorher auch als „Topkandidat“ für eine erneute Suspendierung galt. „Ich habe hier so viel erlebt, ich sage dazu gar nichts mehr. Ich will nur noch Fußball spielen“, sagte der 29-Jährige. Von Ex-Trainer Jens Kiefer mit großen Vorschusslorbeeren verpflichtet, sah die Vereinsführung zu, wie der sensible Techniker von dessen Nachfolger Dietmar Hirsch systematisch demontiert wurde. „Es ist komisch. Plötzlich klopfen mir wieder Leute auf die Schulter, die vorher den Kopf weggedreht haben, wenn sie mich gesehen haben“, sagt Zimmermann.

Bei Willi Kronhardt pendelte Zimmermann zuletzt zwischen Bank, Tribüne und Startelf. Der Trainer nimmt den Mittelfeldakteur aber in Schutz: „Nico hatte eine gute Vorbereitung und war in der Startelf. Dann hat er sich kurz vor Saisonbeginn schwer verletzt. Er ist vom Typ her ein Spieler, der dann eine Zeit braucht, um wieder reinzukommen. Es liegt aber auch an ihm, wenn er so trainiert wie zuletzt, dann habe ich keine Bedenken, ihn zu bringen.