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Quelle: www.magazin-forum.de
von Kay-Florian Hagen

Die SV Elversberg ist zum Ende des Fußballjahres 2014 auf den dritten Platz in der Regionalliga abgerutscht. Trainer Willi Kronhardt sieht darin kein Problem und wähnt sich in der Rolle des Jägers.

Die Saison ist noch lang, die wichtigen Spiele kommen erst noch. Wir werden unsere Chance ergreifen, weil wir die Pause nutzen wollen, um uns gut aufzustellen und uns gut vorzubereiten“, sagte Willi Kronhardt, Trainer der SV Elversberg, zum Jahresende.

Wie beim Konkurrenten aus Saarbrücken stand an der Kaiserlinde ein großer personeller Wechsel an. Der Abstieg aus der Dritten Liga hatte Spuren hinterlassen. „Die sechs Wochen, in denen ich Trainer war, waren sehr, sehr lehrreich. Ich habe viel gesehen“, sagte Sportdirektor Roland Seitz im Sommer. Einige Stammspieler wie Torwart Kenneth Kronholm suchten von sich aus eine neue Herausforderung, andere wie die Publikumslieblinge Felix Luz und Angelo Vaccaro, aber auch verdiente Akteure wie Lukas Billick und Sebastian Wolf erhielten keine neuen Verträge mehr. „Der Schnitt, den wir gemacht haben, war nötig. Die Mannschaft hat in ihrer Struktur nicht mehr gepasst“, sagte Seitz, dessen Vorgänger Dietmar Hirsch eine funktionierende Truppe in ihre Einzelteile zerlegt hatte und sechs Wochen vor Saisonende entlassen wurde.

Als Nachfolger verpflichtete Sportchef und Interimstrainer Seitz mit Willi Kronhardt einen Trainer, den zuerst niemand auf der Rechnung hatte. Er machte sich schnell einen Ruf als akribischer Arbeiter und jemand, der auch mal durchgreift, wenn es nicht läuft.

Trainer Kronhardt greift gerne durch

Auf dem Transfermarkt bediente sich die SVE großzügig, aber nicht alle Neuzugänge schlugen ein. Im Tor vertraute man Morten Jensen, der in der vergangenen Saison nicht an Kronholm vorbeikam. Der Norddeutsche spielt bisher eine solide Runde. Ohnehin ist die Defensive der SVE sehr stabil. Linksverteidiger Thomas Birk scheint in der Regionalliga teilweise gar unterfordert, die Innenverteidigung mit Timo Wenzel und Kevin Maek zählt zu dem Besten, was die Liga zu bieten hat. Lediglich die rechte Außenverteidigerposition fällt etwas ab, dort verlor Tobias Feisthammel seinen Stammplatz an Marc Groß.

Im zentralen Mittelfeld hat sich Matthias Cuntz als Stratege seinen Platz gesichert, daneben rangeln Christian Eggert, Ricky Pinheiro und Jerry Karikari um den freien Platz. Eine Problemzone ist das offensive Mittelfeld. Der Neuanfang für Nico Zimmermann ist nur bedingt geglückt. Der ehemalige Zweitliga-Spieler, der von Ex-Coach Hirsch systematisch demontiert wurde, verletzte sich nach starker Vorbereitung und kam danach nur noch sporadisch zum Einsatz. Seine Leistungen waren dann auch nicht so, dass er sich unverzichtbar gemacht hätte. Dominik Rohracker, zu Beginn der überragende Akteur, wurde nach einem Disput mit Kronhardt suspendiert, das gleiche Schicksal ereilte auch Andre Luge. Da auch Michael Blum und Freddy Kyereh auf den Flügeln nicht durchweg überzeugen konnten, dürfte in der Winterpause hier Handlungsbedarf bestehen. Im Angriff ist die SVE mit Mijo Tunjic und Benjamin Förster dagegen überragend besetzt, fraglich ist allerdings wie schnell Patrick Dulleck nach seiner Verletzung wieder in Tritt kommt.

„Wir sind im Soll“, sagte Kronhardt. „Wir haben aus 20 Spielen mehr als 40 Punkte erzielt. Mit solch einer Quote steigt man normalerweise auf.“ Der Trainer ließ sich dabei nicht in die Karten schauen, wie er das Aufgebot verändern will.

Was in Zukunft passiert, dürfte auch damit zusammenhängen, ob Rohracker und Luge neue Vereine finden, wie es mit Nico Zimmermann weitergeht und ob Patrick Dulleck gesund zurückkommt. „Wenn wir etwas machen, dann etwas mit Qualität. Es ist kein Geheimnis, dass wir uns für die Offensive umsehen.“ Ebenso wie an der Mannschaft gebaut wird, sind auch die Arbeiter an der Kaiserlinde im Dauereinsatz. Auf einer Mitgliederversammlung wurde die Umbenennung in „Ursapharm-Arena“ beschlossen, der Ausbau der Haupttribüne soll im Frühjahr abgeschlossen sein.