Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 12.01.2015) von Oliver Spettel
Im Ausblick auf das noch junge Jahr zeichnete Bürgermeister Reiner Pirrung beim Neujahrsempfang am Sonntag ein positives Bild der Gemeinde Spiesen-Elversberg. Mit durchaus kritischem Blick auf die Finanzlage der Haushaltssanierungs-Kommune könne man dieses Jahr im Vergleich mit anderen Kommunen doch überdurchschnittlich viel investieren. Einer alten Tradition folgend, begrüßte Bürgermeister Reiner Pirrung nebst Gattin Andrea und Schornsteinfegermeister Horst Matheis in Uniform jeden Gast beim Neujahrsempfang der Gemeinde persönlich. Ausgestattet mit den besten Wünschen für das neue Jahr strömten die Besucher in die sich füllende Glückauf-Halle in Elversberg.
Zu Beginn ein Zeichen der Solidarität mit den französischen Nachbarn: eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der jüngsten Attentate in Paris.
Das kurzweilige Programm gestalteten die Band Les Cajons, eine Abordnung der Sternsinger und das Turniertanzpaar Katharina und Tobias Leibrock. Dazu wurden Tobias Kretz und Frederik Holweck für herausragende Prüfungsergebnisse bei der Handwerkskammer geehrt. Höhepunkt des Empfangs war die Neujahrsrede des Bürgermeisters. Das Motto lehnte sich an das von den Vereinten Nationen ausgerufene Jahr des Lichts an.
Die politische Landschaft in der Gemeinde habe sich mit den Kommunalwahlen verändert. Pirrung dankte ausdrücklich den abgeschafften Ortsräten und Ortsvorstehern für ihre Arbeit. Der neue Gemeinderat habe ein neues Gesicht. „Die Formel heißt: mehr Frauen, mehr Junge, wenige Parteien.“ Dass das neu besetzte Gremium mit der Arbeit durchgestartet sei, merke man auch daran, dass bereits im Dezember der Haushalt für 2015 verabschiedet worden sei. Gerade mit Blick auf die Finanzen gebe es zahlreiche Schattenseiten. „Alle jammern über das Geld – wir auch.“ So stünden sinkenden Einnahmen immer mehr Aufgaben entgegen, die finanziert werden müssten.
Dennoch sei man gut aufgestellt. „Wo viel Schatten ist, da muss es auch Licht geben.“ Und das bedeute vor allem, dass man weiter in die Entwicklung der Gemeinde investieren könne und werde. 3,45 Millionen Euro stünden für Investitionen zur Verfügung. Das Jahr des Lichts könne für Spiesen-Elversberg unter anderem ein „Jahr des Blaulichts“ werden, sagte Pirrung mit Blick auf die Umbau- und Erneuerungsarbeiten an den beiden Feuerwehrgerätehäusern. „Trotz monatelanger Bauverzögerungen und sogar Stillständen bin ich sehr zuversichtlich, dass wir dem Finale mit großen Schritten entgegen gehen.“ Nach der Fertigstellung der Kita am Bethelplatz gelte es nun, die Sanierung des Katholischen Kindergartens Spiesen auf den Weg zu bringen. Außerdem strebten Gemeinderat und Verwaltung den Bau einer Schulturnhalle neben der Pestalozzi-Grundschule in Elversberg an. Weitere Investitionen seien für Straßensanierung und Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf Energie sparende LED-Technik geplant.
Spiesen-Elversberg als Wirtschaftsstandort müsse weiter gestärkt werden. Gerade mit Blick auf die Kaufkraftbindung in der Gemeinde wolle man aktiv werden, so Pirrung.
Besonders stolz, aber auch dankbar zeigte sich der Verwaltungschef angesichts des überdurchschnittlich hohen Engagements von Verwaltung, aber auch Bürgern und Vereinen, wenn es darum geht, Flüchtlingen in der Gemeinde einen möglichst guten Start in ein neues Leben zu ermöglichen.
Kulturell wird sich laut Pirrung 2015 einiges tun. Unter anderem ein Märzenbierfest in der Glückauf-Halle mit „kabarettistischem Politiker-Levitenlesen“, ein Lese-Herbst und ein neuer Denkmal-Weg sollen das Angebot bereichern. Im Rahmen der Musikfestspiele Saar wird Star-Geiger Nigel Kennedy „das neue Stadion an der Kaiserlinde rocken“. Um den kulturellen Angebot auch eine würdige Stätte bieten zu können, werde man die Sanierung der Glückauf-Halle weiter vorantreiben.
|