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Quelle: www.magazin-forum.de
von Ralph Tiné, Dominique Rossi und Kay-Florian Hagen

Am Wochenende startet die Regionalliga ins neue Jahr. Am Freitag empfängt der FC Homburg den Tabellenführer Kickers Offenbach, am Samstag steigt dann das Saar-Derby zwischen der SV Elversberg und dem FCS. FORUM stellt die drei Teams vor Rückrundenbeginn vor.

FC Saarbrücken: Der Tabellenzweite der Regionalliga hat sich auf dem Transfermarkt zurückgehalten, lediglich Mittelfeldspieler Aleksander Pranjes abgegeben und Dominik Rohracker von der SV 07 Elversberg verpflichtet. Auf der rechten offensiven Seite hatte Trainer Fuat Kilic Handlungsbedarf gesehen: „Wir waren dort nicht so effektiv wie auf der anderen Seite. Rohr­acker ist ein qualitativ hochwertiger Spieler, der schon bewiesen hat, dass er von dieser Position aus Torgefahr entwickeln kann.“ Rohrackers Konkurrenten Marius Willsch und Patrick Zoundi werden aber beim Auftakt Gelegenheit haben, Eigenwerbung zu betreiben, da der Neuzugang gegen seinen ehemaligen Verein nicht spielberechtigt ist. „Wir wollen ohnehin ein bisschen flexibler sein, von daher wird jeder die Möglichkeit bekommen, sich zu beweisen“, kündigt Kilic neue Varianten auf den Außenpositionen an. Die Überlegungen, einen weiteren Angreifer zu verpflichten, verwarf der 1. FCS allerdings. „Wir wollten nur etwas machen, was passt. Wir haben mehrere Konstellationen durchgespielt, aber es war dann nichts dabei, was uns restlos überzeugt hätte“, sagt Kilic. Torjäger Matthew Taylor ist ohnehin gesetzt, zudem meldete sich Felix Luz nach überstandener Knieoperation während der Vorbereitung in beachtlicher Form zurück. Hinter den beiden Routiniers hat U23-Angreifer Dominik Altmeyer auf sich aufmerksam gemacht.

Ansonsten hat der Trainer auf fast allen Positionen die freie Auswahl, lediglich hinter Abwehrchef Peter Chrappan steht nach auskurierter Leistenoperation noch ein kleines Fragezeichen. Vor allem im Mittelfeld, wo Kapitän Jan Fießer mit Daniel Döringer, Lukas Kiefer, Andre Mandt und Christian Sauter um die beiden Plätze rangelt, verfügt der FCS über beachtliches Potenzial: „Wir haben in zweieinhalb Monaten ein strammes Programm, daher wollten wir in der Breite gut aufgestellt sein“, sagt Kilic.

SV 07 Elversberg: „Ich bin froh, wenn das Spiel gespielt ist und es danach ganz normal weiter geht“, sagt Sportdirektor Roland Seitz über das bevorstehende Derby gegen den FCS. Dem Schlager zum Auftakt will niemand an der Kaiserlinde übergroße Bedeutung zumessen, obwohl die SVE mit einem Sieg an dem Konkurrenten aus der Hauptstadt vorbeiziehen könnte. „In der Hinrunde waren wir nach dem Derby fünf Punkte weg, man hat gesehen, wie schnell das gehen kann“, erklärt Seitz, „wir haben insgesamt 15 Spiele, die alle gleich wichtig sind.“ Um das Ziel Relegation zu erreichen, hat die SVE ihren Kader in der Offensive mächtig umgerüstet. Mit Nico Zimmermann, Dominik Rohracker, Andre Luge und Freddy Kyereh verließen gleich vier Spieler den Verein. Dafür wurden mit Max Nicu, Sebastian Mannström und Andrew Silva drei Akteure mit internationaler Erfahrung verpflichtet, zudem mit Jan Nagel ein Perspektivspieler aus der Regionalliga Nord verpflichtet. „Wir wollten einige Dinge korrigieren, und ich bin sicher, dass wir uns qualitativ verbessert haben“, sagt Trainer Willi Kronhardt, der in der Defensive auf eine bewährte Formation zurückgreifen kann. In der Innenverteidigung führt kein Weg an Timo Wenzel und Kevin Maek vorbei, auf der Doppel-Sechs kämpfen Christian Eggert und Jerry Karikari um den freien Platz neben Matthias Cuntz. Im Angriff stehen hinter Mio Tunjic mit Benjamin Förster und Patrick Dulleck hochkarätige Alternativen zur Verfügung. Die Vorbereitung verlief für die SVE weitestgehend ohne Probleme, sodass Trainer Kronhardt ein zufriedenes Fazit zieht. „Wir haben gut gearbeitet und sind bestens vorbereitet.“

FC 08 Homburg: Am 31. Januar, dem letzten Tag der Wechselperiode, hat sich Fußball-Regionalligist FC Homburg mit einem im Saarland prominenten Namen verstärkt. Nico Zimmermann, der beim Ligakonkurrenten SV Elversberg zwar einen Vertrag bis 2016, aber keine sportlichen Perspektiven hat, wurde bis zum Ende der Saison ausgeliehen. „Wir werden in der Rückrunde sehen, ob er uns für die nächste Saison weiterhilft“, sagte FCH-Trainer Jens Kiefer über den offensiven Mittelfeldmann, der auch schon für den 1. FC Saarbrücken in der Zweiten und Dritten Liga tätig war.

Mit dem Heimspiel gegen Tabellenführer Kickers Offenbach am Freitag um 19 Uhr startet der FCH in die restliche Rückrunde der Regionalliga Südwest. Mit zwölf Punkten Rückstand auf den zweiten Relegationsplatz, den derzeit der FCS belegt, dürfte der Aufstiegszug für den Tabellensiebten aus der Saarpfalz in dieser Saison abgefahren sein. Der „gute einstellige Tabellenplatz“, den der Verein als Saisonziel ausgegeben hat, ist dagegen noch drin. Zwei Punkte liegt der FCH hinter dem Tabellenvierten 1. FC Kaiserslautern II, der allerdings noch ein Nachholspiel gegen Waldhof Mannheim zu absolvieren hat. Ein Platz, mit dem selbst die kritischen Fans in Homburg sicherlich gut leben könnten. Wichtiger ist für Kiefer allerdings die strategische Planung, ein schlagkräftiges Team für die nächste Saison zusammenzustellen.

„Wir wollen in der nächsten Saison schon oben anklopfen“, macht Kiefer keinen Hehl daraus, dass der Verein im nächsten Jahr den Aufstieg in die Dritte Liga anpeilt. So ist die Aussage des Trainers über seinen Neuzugang auch ein Indiz dafür, dass die Planungen für die folgende Spielzeit in Homburg bereits begonnen haben. In den verbleibenden 14 Spieltagen haben die Spieler die Chance, sich für den anvisierten Aufstiegskampf zu empfehlen. Dass der Kern der Mannschaft bereits jetzt über sportliche Schlagkraft verfügt, wurde in der Vorbereitung deutlich. Dass Testspiele keine verlässliche Aussage über die Form einer Mannschaft liefern, ist im Fußball zwar eine Binsenweisheit. Dennoch hat der FCH mit dem überzeugenden 3:0-Auswärtserfolg beim Tabellenführer der ersten luxemburgischen Liga Fola Esch eine Duftmarke gesetzt. Auch Zimmermann wusste in seinem ersten Spiel im grün-weißen Trikot zu überzeugen. Wichtiger noch als sein Treffer zum 3:0-Endstand dürfte dabei gewesen sein, dass die von Zimmermann getretenen Standards häufig für Gefahr sorgten. Dass sich der FCH mit Offensivaktionen nach ruhenden Bällen in der Hinrunde sehr schwer tat, war einer der Gründe, weshalb Kiefer den auf Eckbälle und Freistöße spezialisierten Zimmermann nach Homburg lotste.

Kai Hesse ist ein weiterer Kandidat, der in der Restsaison unter genauerer Beobachtung stehen dürfte. Nach seiner langwierigen Wadenverletzung konnte der Stürmer in den letzten Spielen des vergangenen Jahres noch nicht an die starken Eindrücke vom Saisonbeginn anknüpfen. Dessen Sturmkollege Patrick Schmidt steht nach seinen bisherigen acht Toren im Visier höherklassiger Interessenten. Bestätigt er seine starke Form der Hinrunde, wird der 21-Jährige, über dessen Abgang bereits in der Winterpause spekuliert wurde, nach der Saison nicht zu halten sein. Nun ist es an Hesse, Werbung in eigener Sache zu betreiben.