Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 13.03.2015) von Heiko Lehmann
Fußbruch, Rote Karte, Übergewicht: Elversberger Karikari lässt Probleme hinter sich
Die SV Elversberg spielt in der Fußball-Regionalliga Südwest an diesem Samstag um 14 Uhr gegen Eintracht Trier. Wieder in der Startelf wird wohl Jeremy Karikari stehen, der endlich in Elversberg angekommen ist. Während die Winterneuzugänge des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg Sebastian Mannström, Max Nicu und Jan Nagel mit Toren und Torvorlagen Traumeinstände feierten, blieb der „Neue“ im zentralen Mittelfeld fast außen vor und unbemerkt. Die Rede ist von Jeremy Karikari.
Der 27-Jährige kam vor der Saison vom Drittligisten VfL Osnabrück und erlebte bislang eine Horror-Saison. Einem Mittelfußbruch folgten zwei Muskelfaserrisse, dann eine Rote Karte und schließlich wieder muskuläre Probleme. „Ich hatte auch lange dreieinhalb Kilo Übergewicht und fühlte mich einfach nicht wohl. Ich denke, das hat auch zu dem ganzen Übel beigetragen“, sagt Karikari. Ein paar Kurzeinsätze hatte der gebürtige Hamburger mit ghanaischen Wurzeln in der Hinrunde. Doch jetzt scheint der zentrale Mittelfeldspieler erst so richtig angekommen zu sein.
Ein paar Prozent fehlen noch
Sowohl beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken als auch beim 3:0-Erfolg beim 1. FC Kaiserslautern II stand Karikari in der Startelf und gehörte zu den Besten seines Teams. Das 1,87 Meter große Kraftpaket verliert so gut wie keinen Zweikampf auf dem Boden und in der Luft und kurbelt zudem das Spiel der SVE mit klugen Pässen an. „Ich freue mich einfach wieder, dass ich richtig fit bin und gesund wieder auf dem Platz stehen kann. Der Rest kommt von alleine“, sagt der 27-Jährige.
Wie alle Elversberger scheint Karikari derzeit absolut fokussiert zu sein. An diesem Samstag um 14 Uhr ist mit Eintracht Trier ein Abstiegskandidat zu Gast in der Ursapharm-Arena in Elversberg. „Wir haben zwei Spitzenspiele in Folge gewonnen und müssen jetzt alle anderen Spiele genau so angehen. Wenn wir etwas nachlassen, zieht die Konkurrenz vorbei. Das wissen wir alle“, sagt Karikari, der, wie er selber sagt, noch ein paar Prozent braucht, bis er wieder bei 100 ist.
Ein Karikari bei 100 Prozent – das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich der passsichere Mittelfeldspieler wie die anderen Neuzugänge in der Torschützenliste eintragen will. „Ich kümmere mich lieber um meinen Job in der Defensive. Wir haben genug Spieler, die Tore schießen können. Wir wollen die Relegationsplätze erreichen. Wie, ist mir völlig egal“, sagt Karikari.
„Bin ein Stubenhocker“
Mit seiner Freundin wohnt der 27-Jährige in Neunkirchen, ist im Saarland aber eher selten unterwegs. „So lange ich nicht in meiner Hamburger Heimat bin, bin ich eigentlich ein Stubenhocker und gehe nicht oft weg. Ich freue mich aber schon auf den nächsten Heimaturlaub“, sagt Karikari, der bei einem idealen Saisonverlauf nächstes Jahr sogar in seiner Heimat spielen könnte. Dann nämlich, wenn die SVE den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga schafft und der FC St. Pauli aus der 2. Bundesliga absteigt. „Da hätte ich nichts dagegen. Aber wir müssen uns erst einmal um unseren nächsten Gegner kümmern, und der heißt Trier“, meint Karikari, der 2012 selber bei der Eintracht kickte.
Der Elversberger Trainer Willi Kronhardt wird am Samstag zum dritten Mal in Folge mit dem gleichen Kader antreten und wohl auch mit der gleichen Startformation. „Ich erwarte ein Spiel, in dem wir geduldig sein müssen. Trier wird mit Mann und Maus verteidigen“, sagt Kronhardt – und die SVE mit ihrem „Neuzugang“ Karikari im Mittelfeldzentrum dagegen halten.
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