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http://www.bild.de/regional/saarland/sv ... .bild.htmlInterview mit SVE-Trainer Kronhardt | Es kommt bei uns öfter vor, dass sich Spieler fast an die Gurgel gehen...
26.03.2015 - 00:07 Uhr
Halbfinale im Pokal, Lauerstellung in der 4. Liga – Elversbergs Trainer Willi Kronhardt (46) trifft offensichtlich den richtigen Ton. Akribisch. Cool. Unaufgeregt.
BILD: Herr Kronhardt, aktuell Platz 3 – das würde nicht reichen, um die Relegation zur Dritten Liga zu erreichen...
Kronhardt: „So gut müssten Sie mich doch jetzt kennen: Für mich zählt das Hier und Jetzt. Nicht das ‚was wäre wenn.‘ Das ist für mich negativ behaftet, kommt in meinem Vokabular gar nicht vor. Es bleibt bis zum Ende spannend.“
BILD: Vor einigen Wochen sagten Sie, es sei gut, wenn es innerhalb der Mannschaft Konfliktpotenzial gibt. Zuletzt sollen Patrick Dulleck und Jeremy Karikari in der Kabine aneinander gerasselt sein.
Kronhardt: „Ach, Dispute haben wir permanent und es kommt fast alle 14 Tage vor, dass sich Spieler fast an die Gurgel gehen. Aber mittags gehen sie dann gemeinsam Essen. Das ist positive Aggressivität.“
BILD: Dulleck spielt derzeit aber nur in der U23...
Kronhardt: „Er hat nach seiner Hüft-OP nicht so gearbeitet und gelebt, wie es hätte sein müssen, ist körperlich in einem miserablen Zustand. Aber der Bengel bekommt wieder seine Chance, dafür muss er fit werden.“
BILD: Also keine neue Suspendierung?
Kronhardt: „Ich bin kein Trainer, der jemanden fallen lässt, sich nach einem Fehler mit dem Hintern draufsetzt. Ich verzeihe Fehler. Das war so bei Rohracker, Luge oder auch Zimmermann. Aber wenn man es wiederholt nicht versteht, müssen sich Wege eben trennen. Ich bin hier nicht als Sozialarbeiter engagiert worden. Ich bin hier eher der Kinderpfleger und Erzieher.“
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BILD: Alles Eckpunkte, damit das Ziel Aufstieg nicht aus den Augen verloren wird?
Kronhardt: „Genau. Schauen Sie nach Offenbach. Dienstag im Pokal gegen Kassel verloren. Zuletzt auch nicht mehr so souverän. Die werden auch sehen, dass eine Saison mehr als nur 23, 24 Spiele hat.“
BILD: Sie sind also zufrieden?
Kronhardt: „Zufrieden sollte man nicht sein, wenn man mehr erreichen kann. Aber schauen Sie, was wir in acht Monaten geleistet haben. In und um den Verein. Das darf man auch auf Platz drei nicht vergessen. Diese Demut will ich weitergeben, will einfach alle dafür sensibilisieren, das Ganze zu genießen...“