Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 04.05.2015) von SZ-Mitarbeiter Philipp Semmler
Fußball-Regionalliga: SV Elversberg verspielt 2:0-Führung gegen Walldorf und verliert 2:3 – Aufstiegstraum geplatzt? – Trainer stinksauer
Die SV Elversberg hat zum vierten Mal in Folge nicht gewinnen können. Vor 770 Zuschauern verlor die SVE gegen Astoria Walldorf trotz einer 2:0-Pausenführung mit 2:3. Trainer Willi Kronhardt kritisierte nach der Partie sein Team.
Elversberg. 45 Minuten den Gegner an die Wand gespielt – und am Ende doch verloren. Die Fußballer der SV Elversberg haben am Samstag im Heimspiel gegen den FC Astoria Walldorf eine sehr bittere 2:3 (2:0)-Niederlage kassiert. Bei nun vier Punkten Rückstand auf den 1. FC Saarbrücken ist die SVE nach dem vierten sieglosen Spiel in Serie fast raus aus dem Rennen um Relegationsplatz zwei. „Normal wird sich das Saarbrücken nicht mehr nehmen lassen“, sagte der enttäuschte SVE-Torwart Morten Jensen.
Trainer Willi Kronhardt war nach dem Schlusspfiff stinksauer auf Teile seines Teams. „Wir haben einige Spieler, die überheblich und arrogant sind. Da rede ich intern schon zehn Monate drüber, aber es glaubt mir keiner. Heute war das ein Beweis, dass ich mit dieser Ansicht komplett richtig liege“, meinte der 46-jährige Übungsleiter.
Aber was war zuvor passiert? In den ersten 45 Minuten dominierte Elversberg den Gegner aus Walldorf nach Belieben. Der FC Astoria kam außer bei einem Freistoß von Thorben Stadler Sekunden vor der Pause nicht ein einziges Mal gefährlich in die Nähe des Tores. Die SVE zeigte dagegen schöne Spielzüge. Lukas Kohler beförderte die Kugel in der 20. Minute nach Vorarbeit von Ricky Pinheiro zum 1:0 ins Netz. 20 Minuten später legte Max Nicu vor dem Gehäuse quer, und Pinheiro drückte das Leder zum 2:0 über die Linie.
Doch nach dem Seitenwechsel war von der Dominanz des ersten Durchgangs nichts mehr zu spüren. In der 47. Minute präsentierte sich die Abwehr schlafmützig. Eine Flanke von Thorben Stadler verwertete Marcel Carl zum 1:2. In der 61. Minute hatte Schiedsrichter Julius Martenstein seinen ersten großen Auftritt. Nach einem Zweikampf zwischen Kevin Maek und dem Ex-Elversberger Maximilian Englert gab er einen umstrittenen Elfmeter. Den verwandelte Steffen Haas zum 2:2.
Nun war Gift drin, auch dank weiterer umstrittener Entscheidungen des Schiedsrichters. Drei Minuten nach dem 2:2 schubste der übermotiviert wirkende Elversberger Jeremy Karikari seinen Gegenspieler Haas um – und sah nur Gelb. Ebenso eine Fehlentscheidung von Martenstein wie Augenblicke später, als Walldorfs Nyenty den durchgestarteten Kohler legte und dafür ebenfalls nur Gelb erhielt.
In der 68. Minute musste Karikari dann doch vom Feld. Nach einem Foul an Carl im Mittelfeld sah er Gelb-Rot. Hätte Kronhardt seinen Sechser vielleicht nicht besser schon nach dessen Gelber Karte ausgewechselt? „Das haben sicher nur Sie so gesehen“, meinte der Trainer darauf angesprochen. Und weiter ging es mit den nun übermotivierten Hausherren: 120 Sekunden später stieg Kohler im Mittelfeld hart ein und sah ebenfalls Gelb-Rot.
Trotz doppelter Unterzahl kam die SVE noch zu Konterchancen, wie in der 78. Minute als Gäste Kapitän Manuel Kaufmann gegen Antonyos Celik die Notbremse auspackte und dafür Rot sah. Elversberg wollte danach den Sieg, um am 1. FC Saarbrücken in der Tabelle dran zu bleiben. Doch dadurch hatte Walldorf Platz zum Kontern – und nutzte ihn. In der 88. Minute traf Carl zum 3:2 und verpasste den Elversberger Aufstiegsträumen einen Dämpfer.
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