Quellle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 20.06.2015) von Marcus Kalmes, Michael Kipp, Heiko Lehmann und Patric Cordier
Der 1. FC Saarbrücken hat mit der Nachricht überrascht, nun doch sofort ins Stadion der SV Elversberg umzuziehen, statt vorerst im Ludwigsparkstadion zu bleiben. In der Arena in Elversberg sind Fragen zum Brandschutz und Parkmöglichkeiten immer noch nicht beantwortet.
Die Nachricht hat für Aufsehen gesorgt: Am Donnerstag um 17.22 Uhr verschickten der 1. FC Saarbrücken und die SV Elversberg zeitgleich Pressemitteilungen. Der jeweilige Inhalt: Der FCS zieht zur SVE um. Erst auf SZ-Nachfrage wird die Sachlage eindeutiger: Der FCS zieht sofort nach Elversberg um. Bei der Stadt Saarbrücken sorgt das für Verwunderung. Stadtpressesprecher Thomas Blug teilte am Freitag mit: „Wir haben von der Vereinbarung des FCS mit der SVE, jetzt doch zum dem Beginn der kommenden Saison in Elversberg zu spielen, über die Medien erfahren. Der FCS hat uns bisher offiziell nicht informiert. Wir gehen davon aus, dass er das zeitnah tut – wie das unter Partnern üblich sein sollte.“
Der 1. FC Saarbrücken hatte mit der SV Elversberg verhandelt, um während des Umbaus des Ludwigsparkstadions deren Stadion für bis zu drei Jahre als Ausweichquartier nutzen zu können (SZ vom 24. Februar). Dann stellte der FCS aber bei der Stadt Saarbrücken den Antrag, während der Umbauphase so lange wie möglich im Ludwigsparkstadion spielen zu dürfen – mindestens die Hinrunde der kommenden Regionalliga-Saison. Die Stadt hat der Bitte des Vereins entsprochen (SZ vom 29. Mai). Daraufhin wurden die Planungen des 16 Millionen Euro teuren Umbaus darauf abgestimmt, dass Fußball-Spiele auf der Baustelle stattfinden können.
Nun machte der FCS einen Rückzieher. Auf Vereinsseite ist man über die Aufregung darüber verwundert. „Für die Lizenzvergabe in der 3. Liga müssen verschiedene Vorgaben erfüllt sein. Das ist in Elversberg derzeit aber noch nicht der Fall. Darum musste für den Fall des Aufstiegs die Alternative Ludwigspark berücksichtigt werden“, erklärte FCS-Präsident Hartmut Ostermann am Freitag auf SZ-Anfrage: „In der Regionalliga greifen diese Auflagen aber nicht, und deswegen sind wir uns mit der SVE auch so schnell einig geworden.“
Mit das größte Problem im Umfeld des Elversberger Stadions sind fehlende Parkmöglichkeiten. „Wir werden in Kürze eine Verkehrskonzeption vorstellen, die natürlich auch moderne ÖPNV-Lösungen beinhalten wird“, sagte Ostermann. Die sind von Nöten. Planungsrechtliche Fragen die Parkplatzsituation betreffend sind noch immer nicht beantwortet. Der Ausgliederungsantrag für das für 750 Parkplätze vorgesehene Gelände, das größtenteils Landschaftsschutzgebiet ist, steht noch aus. Nach Angaben des saarländischen Umweltministeriums laufen derzeit dafür notwendige Naturschutz-Untersuchungen – wie etwa Vogelzählungen.
Über Stadionmiete und Dauer des FCS-Gastspiels in Elversberg schweigt sich Ostermann aus. Zur Nutzung der lukrativen Vip-Bereiche sagt er: „Es wird die Möglichkeit geben, Sponsoren und Gäste angemessen zu betreuen.“ Fakt ist aber: Am Freitag teilte das Innenministerium auf SZ-Anfrage mit, dass baurechtliche Fragen noch immer nicht beantwortet sind. Es geht zum Beispiel um Brandschutz. Im Klartext: Wann die neugebaute Haupttribüne mit Vip-Bereich komplett genutzt werden kann, ist noch unklar.
Von Seiten der SV Elversberg war trotz mehrmaliger SZ-Anfragen am Donnerstag und am Freitag an mehrere Verantwortliche des Vereins keine Stellungnahme zu erhalten.
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