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 Beitrag Verfasst: 29. Aug 2015, 09:31 
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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 29.08.2015)
von Heiko Lehmann

FCS-Trainer Götz freut sich auf das Duell mit der SVE – Lob für FCS-Abwehr

Es ist das erste große Kräftemessen der noch jungen Regionalliga-Saison aus saarländischer Sicht. Der Tabellendritte SV Elversberg hat an diesem Samstag um 14 Uhr den Vierten, den 1. FC Saarbrücken, zu Gast.

Die SV Elversberg ist in den vergangenen Jahren in allen Gebieten des Vereins professioneller geworden. Der ein oder andere Fußball-Fan munkelt schon, dass die SVE dem großen 1. FC Saarbrücken in manchen Bereichen den Rang abgelaufen hat. In einem Bereich aber sicherlich nicht – bei der Anzahl der Fans.

Mit 8500 Zuschauern wird die Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde an diesem Samstag wohl ausverkauft sein. Ein Heimspiel der SVE gegen den 1. FC Saarbrücken, das auf den zweiten Blick aber gar kein echtes Heimspiel ist. „Wir wissen, dass etwa 7000 Zuschauer für den FCS sind. Aber das ist mir eigentlich völlig egal. Im Gegenteil: Das spornt mich noch zusätzlich an“, sagt Matthias Cuntz, der Mittefeldstratege der SVE. Der 1. FC Saarbrücken hat in dieser Saison noch gar kein Gegentor bekommen. „Das spricht für die Stärke des FCS, aber wir haben auch einiges drauf. Ich bin sehr optimistisch“, sagt Cuntz. Eine besondere Motivation durch die Mehrzahl an Gästefans hat im übrigen auch SVE-Trainer Michael Wiesinger. „Ich mag das sogar, wenn die Fan-Kräfteverhältnisse so verteilt sind. Das kitzelt alles aus einem heraus“, sagt Wiesinger.

Pim Balkenstein muss das Trainerteam der SVE die besondere Heimspiel-Situation aber noch erklären. Der Neuzugang aus den Niederlanden wird am Samstag wohl für den Rot-gesperrten Kevin Maek in der Innenverteidigung auflaufen. Falko Götz, Trainer des 1. FC Saarbrücken, kommentierte den Umstand des Fehlens von Maek mit den Worten: „Ich bin in der glücklichen Lage, kein Trainer der SV Elversberg zu sein.“ Michael Wiesinger entgegnete: „Falko ist ein erfahrener Trainer und er will vielleicht haben, dass wir uns ganz viele Gedanken machen. Kevin fällt aus, ein anderer wird spielen, Thema beendet. Mich interessieren viel mehr die unterschiedlichen Taktiksysteme, die am Samstag aufeinanderprallen. Taktisch wird es sicherlich ein Topspiel.“

Außer Kevin Maek stehen Wiesinger alle Spieler zur Verfügung. Bei Marc Groß werden letzte Tests im Abschlusstraining entscheiden, ob es nach seiner Muskelverletzung reicht. Ansonsten wird es bei der SVE noch eine Videoanalyse des FCS mit der Mannschaft geben, am Spieltag folgen eine Besprechung und Einzelgespräche. „Wir wollen eine Duftmarke setzen“, sagt Wiesinger.

Etwa 1000 Karten für das Spiel sind noch im Verkauf, teilte die SVE mit. Es wird am Samstag zwei Tageskassen an den Haupttribünen geben. Sie öffnen um 12 Uhr.

„Die Null muss stehen“, ist einer der Lieblingssätze des früheren Schalke-Trainers Huub Stevens. Er hätte derzeit alle Freude am Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken. Denn die Mannschaft von Trainer Falko Götz ist auch nach dem fünften Spieltag in dieser Saison ohne Gegentor. „Das ist einfach Hammer. Es gibt uns ein sehr gutes Gefühl“, lobt Stürmer Matthew Taylor seine Hintermannschaft, „wenn wir ein Tor schießen, haben wir eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen. Jede Mannschaft weiß, dass es schwer ist, uns zu schlagen.“

Dabei ist der FCS meilenweit entfernt vom Mauer-Fußball. Saarbrücken versucht, mit gepflegtem Passspiel den Gegner zu dominieren. So, wie es Götz vorgibt. „Das fängt mit dem Torwart an. David Hohs kann ein Spiel lesen. Er hat eine gute Spieleröffnung. Ich weiß nicht, wieviele Bälle ich von ihm schon flach zugespielt bekommen habe“, erklärt Taylor: „Die Innenverteidiger sind enorm kampfstark, da ist es schwer, durchzukommen. Außen sind wir sowieso top besetzt. Die schalten um und machen die Wege. Das ist Wahnsinn.“

Einer der Besten bisher war Außenverteidiger Marco Meyerhöfer. „Es gibt einem enorm Selbstvertrauen, wenn man so lange ohne Gegentreffer ist“, so der erst 19 Jahre alte Bad Homburger, „Elversberg wird sehr aggressiv spielen. Wir müssen über die Zweikämpfe kommen. Letztes ja haben wir zwei Mal gegen sie verloren. Diesmal haben wir gute Chancen.“

Trainer Götz analysiert das eigene Spiel weniger emotional: „Wir lassen wenig Situationen zu, die Gefahr auf unser Tor bringen. Wir sind gut am Mann und greifen im richtigen Moment zu. So stelle ich mir das vor.“ Der erfahrene Trainer weiß, dass auch für seine Defensivabteilung noch kritische Situation anstehen. „Das wird kommen, eine Saison ist sehr lang, da bist du auch Formschwankungen unterlegen“, sagt Götz, „wir haben im Moment das Glück, dass wir in der Defensive mit der gleichen Formation spielen können. Die Jungs sind eingespielt.“

Götz könnte zum dritten Mal in Folge mit der gleichen Startformation ins Spiel gehen. „Wir haben uns in den letzten Spielen eine Menge Selbstvertrauen geholt“, sagt Götz und lässt Vorfreude auf das Spiel durchklingen: „Derbys sind das Größte, was es überhaupt gibt. Man darf sich da nicht provozieren lassen und muss sich an seinen Matchplan halten.“


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