Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 23.09.2015) von Heiko Lehmann
Die SV Elversberg spielt in der Fußball-Regionalliga Südwest am Samstag um 14 Uhr zu Hause gegen den TSV Steinbach. Dann wird auch der Dauerbrenner der SVE, Marc Groß, wieder auf dem Platz stehen.
Ein Pfälzer Bub ist auf dem besten Weg, das Urgestein im professionellen Saar-Fußball zu werden. Außenverteidiger Marc Groß spielt seit 2009 bei Regionalligist SV Elversberg und absolvierte bereits 165 Spiele für den Verein. Nur Innenverteidiger Sascha Loos brachte es Ende um die Jahrtausendwende auf 218 Spiele und damit mehr Einsätze. „Das ist doch mal ein Ziel. Ein Pfälzer wird Rekordspieler im Saarland. Wird das dann die Überschrift?“, sagt Groß.
Der ehemalige Elversberger Trainer Günter Erhardt holte Groß vor sechs Jahren vom 1. FC Kaiserslautern zur SVE. Damals trainierte Erhardt zunächst die Oberliga-Mannschaft und später die Profis. „Am Anfang sollte ich bei der Regionalliga-Truppe trainieren und in der Oberliga spielen. Aber nach ein paar Spielen war ich schon Stammspieler in der Regionalliga unter Trainer Djuradj Vasic“, erinnert sich Groß, der von da an bis heute gesetzt ist – auch bei Michael Wiesinger, dem aktuellen Trainer.
„Mir wurde nichts geschenkt. Ich musste mir bei jedem neuen Trainer alles hart erarbeiten. Ohne Leistung und Einsatz erreichst du im Fußball gar nichts“, sagt der Verteidiger, der mit 36 Gelben Karten auch die zweitmeisten Verwarnungen bei der SVE kassiert hat. Nur der ehemalige Mittelfeldspieler Jens Gerlach sah mehr Gelbe Karten (47).
Michael Wiesinger ist bereits der achte Trainer, den der 28-Jährige in Elversberg hat. Fast zu allen kann Groß Geschichten erzählen. „Ein ehemaliger Stürmer hat Vasic mal vor versammelter Mannschaft gefragt, warum er in der zweiten Mannschaft spielen muss. Da hat Vasic trocken geantwortet: Weil wir keine dritte Mannschaft haben“, erinnert sich Groß und muss lachen.
Zwei Mal hat Groß mit der SVE den Saarlandpokal gewonnen, ist in die 3. Liga aufgestiegen und wieder abgestiegen. Der Höhepunkt in den sechs Jahren war zweifelsfrei der Aufstieg 2013. „Das war eine Wahnsinns-Saison. Wir hatten nicht die stärkste Mannschaft, aber wir waren ein eingeschworener Haufen. Aktuell sind wir übrigens auf dem besten Weg, wieder so eine Mannschaft zu werden“, sagt Groß.
Nach dem Abstieg 2014 startete SVE-Sportdirektor Roland Seitz den kompletten Neuanfang bei der SVE. So gut wie alle Spieler mussten den Verein verlassen – Groß durfte bleiben. „Roland Seitz hat mir früh gesagt, dass er weiter mit mir plant. Ich empfand das als eine starke Wertschätzung und hatte selbst nie Gedanken, den Verein zu verlassen“, erzählt Groß, der seit Jahren fester Bestandteil des Mannschaftsrates ist und auch schon Kapitän war. „Ich kann mir auch vorstellen, dass ich nach der Karriere in irgendeiner Form bei der SVE tätig sein werde“, sagt der 28-Jährige und blickt zurück: „Als ich hierher kam, gab es noch das alte Stadion. Wir fuhren mit einem Bus selbst im Winter fast kreuz und quer durch das Saarland zu Trainingsplätzen. Heute gibt es fast täglich neue, positive Nachrichten. Die SVE ist auf dem besten Weg zu einem richtigen Topverein.“
Fehlt nur noch die Realisierung des großen Ziels, der erneute Aufstieg in die 3. Liga. „Wir können das schaffen. Wir haben die beste Mannschaft, seit ich bei der SVE bin. Der Teamgeist wächst von Woche zu Woche. Mit der SV Elversberg muss man rechnen“, sagt der Pfälzer Bub, der kommende Runde endgültig zum SVE-Urgestein werden könnte.
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