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 Betreff des Beitrags: Der dreifache Tunjic
 Beitrag Verfasst: 26. Okt 2015, 08:03 
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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 26.10.2015)
von Heiko Lehmann

Die SV Elversberg hat das Saarderby gegen den FC Homburg verdient mit 3:1 (2:1) gewonnen. Während die SVE Mijo Tunjic feierte, der alle Elversberger Treffer erzielte, haderte der FCH mit Schiedsrichter-Entscheidungen.

Die SV Elversberg ist der Gewinner des 14. Spieltages in der Fußball-Regionalliga Südwest. Während die Mitkonkurrenten um einen der zwei Relegationsplätze strauchelten, gewann die SVE am Samstag das Saarderby im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion gegen den FC Homburg mit 3:1 (2:1). „Der Sieg geht in Ordnung. Wir haben in den ersten 20 Minuten schon vier Chancen zugelassen, konnten unsere Führung nicht lange halten. Nach der Pause hat uns die SVE den Ball überlassen – wir wussten nichts damit anzufangen“, sagt FCH-Trainer Jens Kiefer. Sein Elversberger Gegenüber Michael Wiesinger erklärte zufrieden: „So stelle ich mir das vor. Wir müssen Woche für Woche hart arbeiten, da die Gegner gegen uns immer einen Tick mehr motiviert sind, als gegen andere Mannschaften.“

Vor nur 1420 Zuschauern war das Derby geprägt von technischen und taktischen Mängeln. André Kilian erzielte in der sechsten Minute das 1:0 für Homburg. Vorausgegangen war ein Fehler der SVE: Der defensive Mittelfeldspieler Leandro Grech führte auf Höhe der Position der eigenen Innenverteidiger einen Freistoß aus. Der Ball flog 30 Meter weit, landete bei den Homburgern, die sofort über die nicht besetzte Grech-Position im Mittelfeld einen langen Pass spielten. Grech hob das Abseits auf – und verlor das Laufduell gegen Kilian.

Das starke Elversberger Offensiv-Duo Markus Obernosterer und Mijo Tunjic machte den Fehler nur eine Minute später wieder wett. Obernosterer flankte von rechts, Tunjic köpfte den Ball zum 1:1 ein (7. Minute). „Das ging einfach zu schnell. Wir hätten die Führung länger halten müssen. Die Niederlage war vermeidbar“, sagte Homburgs Verteidiger Emil Noll. Hätte Schiedsrichter Asmir Osmanagic einen besseren Tag erwischt, wäre das Spiel wohl anders verlaufen. Nach einem Freistoß und Getümmel im Strafraum staubte Tunjic zum 2:1 ab (19.). Er kam an den Ball, da Homburgs Sebastian Wolf einen Tritt eines Elversbergers in die Wade bekam und dadurch den Ball nicht wegschießen konnte. In der 31. Minute hätte Thierry Steimetz im SVE-Strafraum frei an den Ball kommen können, wurde aber in Schulterhöhe von Verteidiger Jan Washausen mit dem Fuß getroffen – klarer Elfmeter für Homburg, doch Schiedsrichter Osmanagic ließ die Partie weiterlaufen. Kiefer regte sich über diese Szene so sehr auf, dass er unter einen Stuhl trat – und daraufhin auf die Tribüne musste.

Nach dem Seitenwechsel entschied die SVE die Partie. Wieder war es Obernosterer, der einen Pass in die Gasse zu Tunjic spielte, der Torhüter Florian Fromlowitz ausspielte und zum 3:1 einschob (49.). Jens Kiefer war bedient – so bedient, dass der Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Homburg den Großteil des Derbys gegen die SV Elversberg (1:3) auf der Tribüne erlebte. Dorthin hatte ihn Schiedsrichter Asmir Osmanagic in der 31. Minute verwiesen, nachdem Kiefer den Frust über einen nicht gegebenen Elfmeter mit einem Tritt gegen einen Stuhl ausgelebt hatte, der daraufhin quer über die Tartanbahn flog. „Von der Tribüne hatte ich die bessere Übersicht. Außerdem habe ich mir gedacht, dass Pascal alle Spiele gewonnen hat, wenn er alleine war“, erklärte Kiefer ironisch. Doch Co-Trainer Pascal Bach, mit dem er von der Tribüne aus via Handy Verbindung hielt, musste eine laut Kiefer „verdiente Niederlage“ hinnehmen.

„Ob der Verweis auf die Tribüne verdient war oder nicht, weiß ich nicht. Ich habe so etwas schon öfter gemacht. Bisher hat sich kein Schiedsrichter daran gestört“, sagte Kiefer. Er fügte an: „Ich kritisiere nicht die Schiedsrichter-Entscheidungen, dadurch haben wir nicht verloren.“ Stattdessen habe der FCH „das Spiel in den ersten 20 Minuten verloren“, wie Stürmer Patrick Schmidt erklärte: „Und ganz ehrlich: Wir haben aus meiner Sicht viel zu wenig versucht, um die Wende zu erzwingen.“


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