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Quelle: Saarbrücker - Zeitung (Veröffentlicht am 29.07.2012)
Von SZ-Mitarbeiter Heiko Lehmann
Der Körper von Angelo Vaccaro erzählt von seinem Leben. Acht Tätowierungen zieren den 30-Jährigen. Die Rocky-Figur auf seiner linken Wade symbolisiert „mein Kämpfer-Herz“, wie der Neuzugang der SV Elversberg erklärt.
Elversberg. Auf der linken Wade ist die Statue von Rocky Balboa – der Held aus dem Boxer-Film Rocky – zu sehen, auf dem Rücken und dem rechten Arm viele Schriftzeichen und Symbole. Auf dem linken Oberarm steht Sofia Leandra und ein Abdruck eines Babyfußes ist abgebildet. Insgesamt acht Tätowierungen zieren den Körper von Angelo Vaccaro. Der 30 Jahre alte Neuzugang des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg erklärt: „Sofia Leandra ist der Name meiner Tochter und daneben ist ein original Fußabdruck von ihr. Die anderen Zeichen und Symbole sind alles Erinnerungen an mein Leben und meine Familie. Die Rocky-Statue auf der Wade steht für mein Kämpfer-Herz, das haben der ,Italien Stallion' (Anmerkung der Redaktion: Der italienische Hengst) und ich gemeinsam.“
Allerdings ist die linke Wade des Italieners von einem Verband umhüllt. Im Testspiel gegen den luxemburgischen Erstligisten CS Fola Esch (4:2) traf Vaccaro per Flugkopfball und Fallrückzieher, musste danach aber mit einer Wadenverletzung ausgewechselt werden. „Ich habe einen Schlag auf die Wade bekommen. Nichts Dramatisches, aber ich muss sie ein paar Tage schonen“, sagt der Stürmer, der von der E-Jugend bis zu den Profis beim VfB Stuttgart spielte und in seiner Karriere weit schlimmere Verletzungen hatte als eine Wadenprellung. „Ich hatte bei den Profis des VfB einen Dreijahresvertrag und Trainer Ralf Rangnick zählte auf mich. Dann habe ich mir zweimal im linken Knie das Kreuzband gerissen“, erzählt Vaccaro und denkt nach. „Wer weiß, was ohne die Verletzungen passiert wäre. Aber okay, wir haben hier und jetzt und das zählt“, sagt er, der schon bei der Spvgg. Unterhaching, dem FC Augsburg oder den Stuttgarter Kickers spielte. Es folgten auch die nächsten Verletzungen – zwei Adduktoren-Abrisse und weitere 16 Monate Pause. In den vergangenen Jahren lernte Vaccaro in Ungarn, Italien und Belgien auch die europäische Fußball-Welt kennen und nach einem kurzen Gastspiel bei Oberligist SSV Reutlingen unterschrieb Vaccaro im Mai einen Zweijahresvertrag in Elversberg – seinem zehnten Verein im Profi-Geschäft. „Ich bewundere Spieler, die über Jahre beim gleichen Verein spielen. Ich hätte das auch gerne gemacht, doch das ist im heutigen Fußball-Geschäft kaum noch möglich“, sagt der 30-Jährige. „Die Rahmenbedingungen bei der SVE stimmen und für mich ist es nicht verständlich, dass so ein Verein nicht den Aufstieg in die 3. Liga schafft. Wir haben in der Mannschaft eine tolle Stimmung – und das gibt es nicht oft. Zudem passt die Qualität“, sagt der Italiener, der sich auf ein Saisonziel nicht festlegen will: „Ich bin aus dem Alter raus, in dem ich sage, ich will zehn oder 20 Tore schießen. Wir haben richtig gute Spieler in der Mannschaft und meiner Meinung nach müssen wir unter die ersten Fünf. Aber uns fehlt etwas die Qualität in der Breite. Viele Leistungsträger dürfen sich nicht verletzten.“
Vaccaro hofft, dass bis zum Saisonstart am 4. August, 14 Uhr, beim SC Idar-Oberstein die Wade wieder mitspielt – und der Kämpfer Rocky wieder zu sehen ist.
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