Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 25.02.2016) von Heiko Lehmann
Als Sascha Eichmeier zur SV Elversberg kam, hatte er gleich zwei Aufgaben. Zum einen: die linke Seite dichtmachen. Zum anderen: Helfen, dass die Mannschaft den Ausfall des Kapitäns wegsteckt. Ob das gelingt, zeigt sich am Samstag.
Es war der Schock schlechthin für Fußball-Regionalligist SV Elversberg, als sich Kapitän und Linksverteidiger Thomas Birk im ersten Training nach der Winterpause verletzte. Syndesmosebandriss, zwei bis drei Monate Pause. Das war die Diagnose. Die SVE hatte ein Problem. Gleichzeitig sickerte allerdings die Meldung durch, dass der abstiegsbedrohte Drittligist RW Erfurt seinen Kader umbaue und der ein oder andere Spieler keine Rolle mehr in den Planungen spielen würde. Dazu zählte Linksverteidiger Sascha Eichmeier, der zu Beginn der Saison Stammspieler in der Vierer-Abwehrkette war und danach mehrere Positionen im Mittelfeld durchlief.
„Eigentlich möchte ich mich dazu gar nicht mehr äußern. Ich hatte nicht mehr unbedingt das Vertrauen des Trainers und bin froh, dass dieser Abschnitt hinter mir liegt“, sagt Eichmeier. Die SV Elversberg schlug schnell zu. Freitags löste der 26-Jährige seinen Vertrag in Erfurt auf, montags trainierte er schon bei der SVE. „Ich bin froh, dass das so schnell geklappt hat. Einen Unterschied zur 3. Liga merke ich in Elversberg nicht unbedingt. In der Truppe steckt eine enorme Qualität“, findet Eichmeier.
In der Saison 2013/2014 kickte der gebürtige Kölner in der Regionalliga West bei den SF Siegen und erzielte als Linksverteidiger bis zur Winterpause fünf Tore – unter anderem mit drei direkt verwandelten Freistößen. „Damals hatten im Winter Zweit- und Drittligisten angefragt, aber ich hatte noch einen laufenden Vertrag. Nach der Saison habe ich mich dann für Erfurt entschieden“, blickt der 26-Jährige zurück.
Neben dem Fußball studiert Eichmeier Sportmanagement. Er will im kommenden Sommer seinen Bachelor-Abschluss in Angriff nehmen. „Ich finde es wichtig, dass man an seine Zukunft denkt. Die Zeit als Fußballer ist irgendwann zu Ende. Darauf möchte ich vorbereitet sein.“
Genauso grundsolide wie die Lebenseinstellung ist Eichmeiers Einstellung auf dem Platz. „Die linke Seite muss zu sein, das ist meine primäre Aufgabe. Darüber hinaus suche ich schon ganz gerne den Weg nach vorne. Und direkte Freistöße scheinen mir auch zu liegen“, sagt der Köllsche Jung, der dem ersten Ligaspiel am Samstag um 14 Uhr an der Kaiserlinde gegen den FC Astoria Walldorf mit Vorfreude entgegen sieht. „Ich spüre schon das Vertrauen des Trainers, aber letztlich ist es seine Sache, wie er die Mannschaft aufstellt.“
Die Position des Linksverteidiger scheint die SV Elversberg trotz der Verletzung von Kapitän Birk adäquat ersetzt zu haben. Doch Birk wird wohl noch in dieser Saison zurückkommen und dürfte als Kapitän gesetzt sein. Eichmeiers Vertrag läuft nur bis Saisonende. „Mir ist bewusst, dass Thomas Birk eine tragende und entscheidende Rolle in der Mannschaft spielt“, sagt Eichmeier: „Aber soweit möchte ich zur Zeit gar nicht denken. Ich versuche mit meiner Leistung zu überzeugen, und wenn es soweit ist, werde ich einem Konkurrenzkampf sicher nicht aus dem Weg gehen.“
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