Quelle: Saarbrücker-Zeitung (veröffentlicht am 29.02.2016) von Heiko Lehmann
Nach dem 2:0-Heimsieg am Samstag gegen den FC Astoria Walldorf war die Stimmung bei der SV Elversberg blendend. Die SVE dominierte den Gegner 90 Minuten lang. Beide Elversberger Tore schoss Mijo Tunjic.
Mit einem breiten Grinsen schlenderte Michael Wiesinger, Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg, am Samstag um 15.47 Uhr über den Rasen in der Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde. Zuvor hatte sein Team den FC Astoria Walldorf vor 1341 Zuschauern klar dominiert und hoch verdient mit 2:0 (2:0) gewonnen. „Heute geht es mir richtig gut. Wir haben bravourös gearbeitet und gespielt. Und wir haben auch gezeigt, dass wir hinten die Null halten können. Das war ein Zeichen an unsere Konkurrenten“, sagte der SVE-Trainer.
Wiesinger hatte mit Torhüter Daniel Batz, Sechser Marco Kehl-Gomez, Linksverteidiger Sascha Eichmeier und Linksaußen Florian Bichler gleich vier von fünf Winter-Neuzugängen in die Startelf gestellt. Der Leistung tat dies keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Qualität im Elversberger Team ist einfach zu hoch. Alle Spieler haben bereits mindestens 3. Liga oder höher gespielt, und das merkte man auf dem Platz deutlich.
Zum ersten Mal Grund zum Jubeln hatte die SVE in der 15. Minute. Aaron Berzel spielte von der Mittellinie einen Pass in den Lauf von Lukas Kohler, der den Ball kurz vor der Torauslinie scharf und flach zurück auf Mijo Tunjic spielte. Tunjic zog aus vollem Lauf sofort ab und traf zum 1:0. „Ich war mir eigentlich sicher, dass Mijo das Ding drüber schießt. Aber so kann man sich täuschen“, sagte Kohler. „Und ich war mir sicher, dass du den Ball niemals erlaufen wirst. Aber ich habe mich auch getäuscht“, entgegnete Tunjic, bevor sich beide in den Arm nahmen und lachten.
Die Stimmung nach dem Spiel war gelöst, die Erleichterung greifbar. „Wir haben sieben Wochen hart gearbeitet und uns heute dafür belohnt. In der Defensive haben wir nichts zugelassen, und nach vorne haben wir unsere Chancen genutzt“, sagte Tunjic, der nach starker Vorarbeit von Patrick Dulleck auch zum 2:0 traf (38.).
Die Gäste aus Walldorf hatten in der 32. Minute ihre einzige Torchance im gesamten Spiel – und das war keine klare. Andreas Schön traf aus acht Metern und spitzem Winkel das Außennetz. Ansonsten stand die SVE-Defensive extrem sicher. Die zweikampfstarken Matthias Cuntz und Marco Kehl-Gomez harmonierten vor der Abwehr, als wenn sie nie etwas anderes zusammen gemacht hätten. Und als neuer Innenverteidiger überzeugte Kapitän Leandro Grech. „Wir haben den Gegner 90 Minuten neutralisiert“, sagte Grech.
Bei aller Souveränität und geglücktem Auftakt nach der Winterpause gab es dennoch zwei Kritikpunkte. In der gesamten zweiten Halbzeit blieb die SVE ohne Torchance und spielte in der Offensive weitestgehend ideenlos – ein Spiegelbild zur Offensivleistung ohne einstudierte Spielzüge und Kreativität vor dem Winter. Zudem ist die Abschlussschwäche kurz vor dem Strafraum überraschend deutlich. Bei Torschüssen mit freier Bahn zwischen 18 und 22 Metern segelte der Ball jedes Mal deutlich über das Gästetor. Bereits am kommenden Freitag, 19 Uhr, ist die SVE zu Gast beim 1. FC Kaiserslautern II.
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