Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 14.03.2016) von Oliver Spettel
Stadionsprecher Norbert Wolf ist tief in Spiesen-Elversberg verwurzelt
Im Rahmen der SZ-Serie „Ich lebe gerne in . . .“ stellt die SZ in dieser Woche Menschen aus Spiesen-Elversberg vor. Heute: der vielseitig engagierte Stadionsprecher der SV 07 Elversberg, Norbert Wolf.
Wenn Norbert Wolf in Elversberg zum Einkaufen geht, muss er Zeit mitnehmen. Denn er kann sich sicher sein, dass er irgendwo auf ein Schwätzchen „hängen bleibt“. Wolf ist im Ort bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. „Ich bin hier aufgewachsen und habe mein ganzes Leben im Ort verbracht. Ich bin hier verwurzelt“, erzählt Wolf. Lange sei er in der Feuerwehr aktiv gewesen, habe den City-Kiosk in der Elversberger Ortsmitte gehabt und sich in der Kommunalpolitik engagiert. Sein Interesse am politischen Geschehen nützt ihm bei einem seiner Hobbys. In diesem Jahr ist er in der vierten Session in Folge als politischer Büttenredner bei den Veranstaltungen der NKV Elversberger Narrenzunft aufgetreten.
Deutlich länger begleitet Wolf schon der Förderverein der Grundschule Elversberg. „Hier war ich 1995 Gründungsmitglied und der erste gewählte Vorsitzende“, erinnert er sich. Nach kurzer Pause ist er 2008 wieder eingestiegen, als die jüngste Tochter aus zweiter Ehe eingeschult wurde. Jetzt ist er wieder Vorsitzender und will solange bleiben, bis sein erster Enkel in zwei Jahren die Elversberger Grundschule verlässt.
Norbert Wolfs große Liebe gehört – neben der Familie mit allen Zwei- und Vierbeinern – dem Fußball. „Seit 1980 war ich regelmäßig bei Spielen der SV 07 Elversberg“, so Wolf. Eins kam zum Anderen und so ist er heute, in der 19. Saison, die Stimme im Stadion an der Kaiserlinde. Wenn sich am Wochenende die Zuschauerplätze füllen und sich die Mannschaften auf dem frischen Grün warm machen, ist Wolf in seinem Element. Als Stadionsprecher begrüßt er auf dem Rasen die Fans und Sportler, verliest die Mannschaftsaufstellungen. Das Musikprogramm, das er mit Unterstützung seiner Tochter abfährt, stellt er schon Tage vorher zusammen, produziert auch manchmal Werbejingles. Während des Spiels muss er hoch konzentriert sein. „Alles wird mitgeschrieben, Karten, Tore, Auswechslungen und natürlich die jeweiligen Spielminuten.“ Wolf ist immer mit Herzblut bei der Sache und gibt alles. „Für mich macht es keinen Unterschied, wie voll das Stadion ist.“
Seinen ursprünglichen Beruf als Fachpfleger Anästhesie und Intensivmedizin kann er seit einem Knieschaden nicht mehr ausüben. Wegen seiner Liebe zur SVE würde er sich wünschen, Vollzeit für den Verein zu arbeiten. Die Fühler seien ausgestreckt.
Als Vertreter der „Generation Wald“ erinnert er sich an Waldspielplätze seiner Kinder- und Jugendzeit, hat aber auch noch die Zeiten mit belebter Fichtenstraße, berühmter Kneipenszene und wenigen Leerständen vor Augen.
„Ich würde mir wünschen, dass mehr für die Infrastruktur und die Ortskerne getan wird“, sagt Wolf. Dabei denke er auch und ganz besonders an die Elversberger Fichtenstraße. Hier müssten zum Beispiel Park möglichkeiten geschaffen und alte Ladengeschäfte wiederbelebt werden. Trotzdem fühle er sich seiner Heimat verbunden. „Ich lebe gerne hier, weil ich mich als Teil der Gemeinde fühle.“
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