Quelle: Saarbrücker - Zeitung (veröffentlicht am 21.05.2016) von Heiko Lehmann
Die Relegation ist verständlicherweise schon in den Köpfen. Trotzdem will die SV Elversberg ihre bislang beste Saison in der Regionalliga mit dem Meistertitel krönen. Zum Abschluss geht es nach Hoffenheim. Die Sportvereinigung Elversberg kann Geschichte schreiben und den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte in der Regionalliga Südwest einfahren. Als Tabellenführer tritt die SVE an diesem Samstag (14 Uhr) bei der TSG Hoffenheim II an und kann mit derzeit zwei Punkten Vorsprung auf den SV Waldhof Mannheim die Meisterschaft perfekt machen. Mit 72 Punkten hat die SVE ohnehin einen neuen Punkterekord in der Regionalliga aufgestellt.
Doch bei allem Geschichteschreiben und Rekordaufstellen ist klar: „Wenn wir den Aufstieg in die 3. Liga nicht schaffen, zählt alles nichts. Das ist uns allen bewusst“, sagt Mittelfeldspieler David Schloffer, der in den vergangen Wochen zum Leistungsträger gereift ist. „Natürlich wollen wir auch Meister werden, wenn wir schon einmal die Chance dazu haben. Das gibt uns zusätzliches Selbstvertrauen für die Relegation.“
Gegen wen die SVE in der Relegation am 25. und 29. Mai antreten muss, entscheidet sich unmittelbar nach dem Spiel in Hoffenheim. Dann lost der DFB live im Internet (Facebook-Seite der 3. Liga) die Paarungen aus. Die möglichen Gegner sind der FSV Zwickau, der Berliner AK oder die SF Lotte. „Lotte ist kämpferisch extrem stark und hat auch eine ganz starke Saison gespielt. Zwickau hat vor allem das eigene Publikum im Rücken. Berlin ist die große Unbekannte, die Spieler in ihren Reihen hat, die aus nichts etwas machen können“, sagt SVE-Trainer Michael Wiesinger. Einen Wunschgegner hat weder Wiesinger noch ein Spieler der SVE.
Wichtig für Wiesinger ist, gegen Hoffenheim, übrigens die beste Mannschaft der Rückrunde, den Rhythmus beizubehalten. „Es ist logisch, dass die Relegation in den Köpfen eine Rolle spielt, aber das wollen und können wir am Samstag ausblenden“, sagt Wiesinger, der einigen Spielern aber eine schöpferische Pause geben möchte. Innenverteidiger Leandro Grech wird wohl geschont, Matthias Cuntz fällt mit einem Muskelfaserriss in der Wade ohnehin aus. Zudem ist Jan Washausen wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt. „Egal wer spielt, wir werden in Hoffenheim eine Mannschaft aufbieten, die stark genug ist, um das Spiel zu gewinnen“, sagt Wiesinger. Ein Optimismus, der durchaus begründet ist, denn die SVE hat von den vergangenen acht Spielen sechs gewonnen und zwei Mal Unentschieden gespielt.
Das starke Auftreten der SVE ist wohl auch Matti Fiedler nicht entgangen. Der 20-jährige Abwehrspieler vom Ligakonkurrenten Eintracht Trier ist die erste Verpflichtung für die neue Saison. Der Innen- und Rechtsverteidiger, der in dieser Saison in Trier zum Stammspieler wurde, unterschrieb am Freitag einen Zweijahresvertrag in Elversberg, der sowohl für die Regionalliga als auch für die 3. Liga gilt. „Matti hat in den Ligaspielen in dieser Saison direkt auf sich aufmerksam gemacht. Ich bin überzeugt, dass er uns hier viel Freude bereiten wird“, sagt Wiesinger.
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